Brad Binder: «Dann habe ich alles falsch gemacht...»

Von Günther Wiesinger
Brad Binder analysiert jetzt die Fehler und will sich in Jerez am Montag steigern

Brad Binder analysiert jetzt die Fehler und will sich in Jerez am Montag steigern

Moto2-Vizeweltmeister Brad Binder (24) ist der neue Teamkollege von Pol Espargaró im Red Bull KTM-MotoGP-Werksteam. Er kämpft noch mit der Umstellung auf die KTM RC16.

Der 24-jährige Südafrikaner Brad Binder hat seine ersten beiden Arbeitstage auf der KTM RC16 auf dem 4,005 km langen Circuit Ricardo Tormo Valencia hinter sich gebracht – und in der Gesamtwertung nach nach 66 Runden am Mittwoch nur den 23. und letzten Platz erreicht. Aber Moto2-Weltmeister Alex Márquez war am zweiten Tag nur um 0,132 sec schneller. Und der erst 19-jährige Iker Lecuona (als bester Rookie auf der Red Bull Tech3-KTM) hat vorher schon den Valencia-GP in der MotoGP-Klasse bestritten.

«Diese zwei Tage waren cool. Sie waren komplett anders, als ich erwartet habe. Ich habe damit gerechnet, einfach auf das Bike zu springen und mich mit jeder einzelnen Runde wohler zu fühlen. Aber ich habe mich zuerst gesteigert und bin dann in einen Modus gefallen, wie ich das Fahren mit meinem Moto2-Motorrad gewöhnt war. Dadurch ist es für mich schwierig geworden, meine Zeiten zu verbessern. Aber jetzt kann ich drei, vier Tage vor dem Jerez-Test, der am Montag beginnt, ein bisschen ausspannen und analysieren, was ich ändern muss. Dann wird es vorwärts gehen.»

«Ich kann sicher noch eine riesige Menge von meinem Teamkollegen Pol Espargaró lernen», seufzte der Moto2-Vizeweltmeister mit fünf Saisonsiegen. «Wenn ich seine Daten anschaue, sehe ich ein paar verrückte Dinge. Ich muss viel lernen. Die Zusammenarbeit mit meinem neuen Team ist eindrucksvoll, die Jungs sind wahnsinnig gut, super ‚chilled‘, sie üben keinen Druck aus. Sie wollen, dass ich mir Zeit nehme. Am Ende habe ich am Mittwoch einen kleinen Crash fabriziert. Aber abgesehen davon ist alles gut gelaufen am Mittwoch.»

«Klar, wenn ich auf die Ergebnisse schaue, war das keine fantastische Performance», lautete die Bilanz von BB. «Aber wir haben jetzt den ersten Test erledigt. Ich habe am Mittwoch ein paar Schrecksekunden erlebt. Und als ich dann runtergefallen bin, war das ein guter Sturz…»

Nach drei Jahren in der Moto2 mit ca. 140 PS und 600 und 765 ccm konnte Binder seinen Fahrstil nicht über Nacht an die 1000-ccm-KTM mit rund 290 PS anpassen.

Binder: «Es geht vorrangig um die Linien und um die Art und Weise, wie du das Motorrad am Kurvenende aufrichtest. Wie du das Gas aufdrehen musst, das ist verrückt. Du drehst das Gas viel heftiger auf als einem Moto2-Bike, weil du dich voll auf die Traction-Control verlassen kannst. Du musst also komplett gegenteilig handeln, als dir das Hirn vorgibt. Du hast doppelt so viel PS, kannst aber eigentlich einfach in Schräglage Vollgas geben. Ich muss das erst in meinen Kopf reinbringen und dann versuchen, mich zu verbessern. Je mehr ich gefahren bin, desto leichter ist mir eine bestimmte Rundenzeit gefallen. Aber je schneller ich dann fahren wollte, umso mehr habe ich wieder die falschen Dinge gemacht… Umso deutlicher bin ich in den alten Moto2-Trott zurückgefallen.»

Was waren die falschen Dinge? «Ich habe dann zu spät gebremst, bin von der Ideallinie abgekommen und konnte dann das Gas nicht rechtzeitig aufdrehen», zählte der Moto3-Weltmeister von 2016 lachend auf. «Ich habe also ziemlich viel falsch gemacht…»

Valencia-Test, Gesamtwertung 19./20. November:

1. Viñales, Yamaha, 1:29,849 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:30,013 min, + 0,164 sec
3. Morbidelli, Yamaha, 1:30,114, + 0,265
4. Crutchlow, Honda, 1:30,316, + 0,467
5. Mir, Suzuki, 1:30,427, + 0,578
6. Rins, Suzuki, 1:30,503, + 0,654
7. Marc Márquez, Honda, 1:30,556, + 0,707
8. Dovizioso, Ducati, 1:30,665, + 0,816
9. Pol Espargaró, KTM, 1:30,685, + 0,836
10. Rossi, Yamaha, 1:30,781, + 0,932
11. Miller, Ducati, 1:30,854, + 1,005
12. Rabat, Ducati, 1:31,258, + 1,409
13. Pirro, Ducati, 1:31,424, + 1,575
14. Petrucci, Ducati, 1:31,433, + 1,584
15. Pedrosa, KTM, 1:31,470, + 1,621
16. Lecuona, KTM, 1:31,515, + 1,666
17. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,526, + 1,677
18. Abraham, Ducati, 1:31,597, + 1,748
19. Bradl, Honda, 1:31,657, + 1,808
20. Iannone, Aprilia, 1:31,674, + 1,825
21. Smith, Aprilia, 1:32,090, + 2,241
22. Alex Márquez, 1:32,235, + 2,386
23. Binder, KTM, 1:32,367, + 2,518

Valencia-Test, 19. November:

1. Quartararo, Yamaha, 1:30,163 min
2. Viñales, Yamaha, 1:30,327 min, + 0,164 sec
3. Morbidelli, Yamaha, 1:30,650, + 0,487
4. Dovizioso, Ducati, 1:30,665, + 0,502
5. Marc Márquez, Honda, 1:30,698, + 0,535
6. Mir, Suzuki, 1:30,811, + 0,648
7. Rins, Suzuki, 1:30,958, + 0,795
8. Pol Espargaró, KTM, 1:30,974, + 0,811
9. Rossi, Yamaha, 1:31,012, + 0,849
10. Miller, Ducati, 1:31,130, + 0,967
11. Crutchlow, Honda, 1:31,183, + 1,020
12. Petrucci, Ducati, 1;31,433, + 1,270
13. Lecuona, KTM, 1:31,645, + 1,482
14. Iannone, Aprilia, 1:31,674, + 1,511
15. Rabat, Ducati,1:31,775, + 1,612
16. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,815, + 1,652
17. Pedrosa, KTM, 1:31,863, + 1,700
18. Pirro, Ducati, 1:32,016, + 1,853
19. Abraham, Ducati, 1:32,034, + 1,871
20. Smith, Aprilia, 1:32,090, + 1,927
21. Binder, KTM, 1:32,645, + 2,482
22. Bradl, Honda, 1:32,833, + 2,670
23. Alex Márquez, Honda, 1:32,873, + 2,710

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