Coronavirus: Ungewissheit vor dem Katar-GP am 8. März

Von Günther Wiesinger
Dunkle Wolken über dem Saisonauftakt in Katar?

Dunkle Wolken über dem Saisonauftakt in Katar?

Der Coronavirus breitet sich in Italien und Japan aus, deshalb könnte vielen Teammitgliedern die Ausreise nach Katar verweigert werden.

Auf der ganzen Welt grassiert die Sorge um den Coronavirus, ein erster Verdachtsfall wird aus Brasilien gemeldet, auch in Österreich und Deutschland kommen womöglich infizierte Patienten in Quarantäne, in Italien werden elf Todesopfer gemeldet, es gibt etliche Sperrgebiete in Norditalien, auch in Venetien, wo Aprilia Racing zuhause ist und auch Ducati-Corse-General-Manager Gigi Dall´Igna.

Es sollen große Menschenansammlungen vermieden werden, in Italien finden Fußballspiele ohne Publikum statt, infizierte Personen sollen öffentliche Verkehrsmittel meiden. Inzwischen ist durchgesickert, dass das Suzuki-Ecstar-Team allen MotoGP-Technikern nach dem Katar-Test die Heimreise untersagt hat. Viele wohnen in Italien, es wurde befürchtet, dass sie bei der Ausreise vor dem Grand Prix in irgendeinem Sperrgebiet festsitzen könnten.

Auch das Yamaha Motor Racing Team (Viñales, Rossi) entschied sich, alle japanischen Ingenieure bis zum 8. März in Doha zu lassen. Die restlichen Teammitglieder durften nach Hause fliegen. Aber sie befinden sich in Alarmbereitschaft: Sobald die Behörden in Doha überlegen, keine Flugzeuge aus Italien mehr ins Land zu lassen, werden die Mechaniker in Marsch gesetzt. Honda hat den japanischen Teammitgliedern ebenfalls die Heimreise zwischen Test und Rennen verboten.

Auch das KTM Factory-Racing-Management macht sich vor dem Auftakt der Motocross-WM im englischen Matterley Basin ernste Sorgen. Denn das Red Bull KTM-Werksteam (MXGP, MX2) besteht zu ca. 50 Prozent aus italienischen Teammitgliedern.

Wegen der Verdachtsfälle in Italien und Japan machen sich viele Beteiligte aus dem MotoGP-Tross ernsthafte Sorgen. Zuletzt gab es eine Bestätigung des Thailand-GP vom 22. März, aber jetzt stellt sich sogar die Frage, ob der Katar-GP vom 8. März in seiner geplanten Form über die Bühne gehen kann.

Denn die Japaner und Italiener könnten durch Ausreisebeschränkungen an der Reise n den Mittleren Osten nach Katar gehindert werden.

Besonders die zahlreichen in Italien beheimateten GP-Teams sehen sich in Alarmstimmung versetzt. Allein sechs der elf MotoGP-Teams haben ihre Hauptquartiere in Italien oder San Marino: Monster Yamaha, Suzuki Ecstar, LCR-Honda, Aprilia Racing, Ducati Corse und Pramac Ducati. Nicht weniger als sechs der insgesamt 22 MotoGP-Fahrer kommen aus Italien: Rossi, Dovizioso, Petrucci, Morbidelli, Iannone und Bagnaia.

Eines ist klar: Ohne die zwei Ducati-Top-Teams, ohne die Werksteams von Suzuki und Yamaha und ohne Aprilia wird der Katar-GP nicht über die Bühne gehen.

In Katar ist zwar bisher kein Coronavirus-Verdachtsfall ans Tageslicht gekommen. Aber am «Hamad International Airport» wurden inzwischen die Vorsichtsmaßnahmen erhöht. Der katarische Gesundheitsminister Dr. Hanan Mohamed Al Kuwari hat gestern dazu aufgerufen, alle Reisen in Länder wie Italien und Japan zu verschieben. Außerdem sollen in Doha bald alle ankommenden Flugpassagiere eine Gesundheitskontrolle durchlaufen. Passagiere aus Südkorea, China und Iran sollen in Quarantäne-Stationen verfrachtet werden.

Aber es gibt trotzdem Befürchtungen im MotoGP-Paddock wegen der Reise nach Thailand, obwohl Südostasien vom Virus bisher kaum betroffen ist.

In den USA werden bereits strikte Reisebeschränkungen installiert, das sind bedrohliche Nachrichten für den Texas-GP am ersten April-Wochenende. Wer sich in den letzten 14 Tagen in China aufgehalten hat, darf in die USA nicht mehr einreisen.

Wenn diese Bestimmungen verschärft werden, könnten zahlreiche Teammitglieder an der Immigration in Texas gehindert werden.

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