Leider habe ich den Dreikampf verloren

Kolumne von Stefan Bradl
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Der Australien-GP war eine zwiespältige Angelegenheit. Vielleicht habe ich im Rennen zu früh attackiert, als ich Rang 4 im Visier hatte.

Natürlich wollte ich auf Phillip Island in diesem Dreikampf gegen Andrea Dovizioso und Alvaro Bautista wenigsten Bautista hinter mir lassen. Aber er hatte in der Zielkurve einen Rutscher, deshalb musste ich das Gas zudrehen, und so war ich in der Schlussrunde nicht nah genug dran. Dovizioso ist im Finish sehr geschickt gefahren. Und an Bautista kam ich in der letzten Runde innen nicht vorbei. Dabei bin ich bei Tempo 140 sogar einmal in den Dreck gekommen.

Dovi und Bautista, das sind schon zwei Kaliber, die darf man nicht unterschätzen. Und ich habe vielleicht zu früh attackiert in diesem Rennen…

Nach Platz 7 am Freitag mit 1,7 sec Rückstand auf Casey Stoner hat mir am meisten Sorge bereitet, dass ich nicht wusste, wie dieser enorme Abstand zustande kam. Klar, mir fehlte auch im zweiten Training komplett das Vertrauen. Ich habe da viel mehr erwartet; ich bin mit zu wenig Kurvenspeed unterwegs gewesen.

Ich hatte ein Problem beim Beschleunigen, weil sich das Motorrad aufgepumpt und aufgeschaukelt hat, sobald ich ans Gas gegangen bin. Ich konnte es nicht auf der Linie halten.

Teilweise hatte ich das Gefühl, am Limit zu sein. Aber ich war deutlich zu langsam. Ich wollte besonders in den schnellen Kurven ein besseres Gefühl für das Vorderrad finden.

Das haben wir fürs Qualifying geschafft, indem wir meine Sitzposition wieder um elf Millimeter nach vorne gerückt haben. Die fünftbeste Zeit mit erträglichen 1,1 sec Rückstand war das Ergebnis.

In den schnellen Kurven merkte ich einen extremen Unterschied zur Moto2. Weniger vom Kurvenspeed her, aber beim Beschleunigen stand ich überall sofort quer. Ich musste lernen, das Motorrad auch ausgangs der schnellen Kurven sofort aufzurichten, sonst wäre ich nur Sideways gefahren. Ausserdem ist der Belag inzwischen holprig wie die Sau. Höchste Zeit, dass neu asphaltiert wird.

Übrigens bin ich am Sonntag um 18 Uhr zu Marc Márquez in die Box marschiert. Beim ersten Mal habe ich nur seinen Bruder vorgefunden. Beim zweiten Mal war Marc da, mein Nachfolger als Moto2-Weltmeister. Wir haben uns umarmt, dann hat er gesagt: «See you next year.»

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