Michael Laverty, die CRT-Überraschung von Sepang

Von Fritz Mayer
Michael Laverty: Starker Auftritt beim Test

Michael Laverty: Starker Auftritt beim Test

Für den neuen Fahrer bei Paul Bird Motorsport war alles neu. Aber Laverty überzeugte, im Gegensatz zu Teamkollege Yonny Hernández.

Es wäre übertrieben zu behaupten, von Michael Laverty wären beim MotoGP-Test in Sepang Wunderdinge erwartet worden. Der Neuzugang im Claiming-Rule-Team Paul Bird Motorsport kam als Grünschnabel nach Malaysia, kannte weder das Motorrad noch die Strecke – aber der 31-Jährige beendete den dritten Testtag als zweitbester CR-Fahrer. In der Gesamtabrechnung aller Tage schaffte es Laverty hinter den dominierenden CRT-Fahrern aus dem Power-Electronics-Aspar-Team auf die dritte Position. Auf die absolute Bestzeit von Dani Pedrosa büsste der ältere Bruder von Superbike-WM-Pilot Eugene Laverty lediglich 3,774 sec ein.

«Ich habe hier eine ziemlich steile Lernkurve erlebt», stellte Laverty fest. «Am ersten Tag musste ich die Strecke kennenlernen, dann musste ich mich an das Bike, die Reifen und die Karbonbremsen gewöhnen. Es ist ein riesiger Unterschied zur Honda aus der Britischen Superbike-Meisterschaft. Das Motorrad ist viel besser, er erlaubt viel höhere Kurvengeschwindigkeiten und man fährt schneller in die Kurve hinein. Dann lernte ich ein bisschen das Limit des Bikes kennen und wie weit ich gehen kann», erklärte der MotoGP-Neuling. Laverty war noch nicht auf dem Eigenbau-Motorrad von PBM unterwegs, sondern auf einer ART-Aprilia des letzten Jahres.

Laverty: «Am zweiten Tag ging es erneut ein bisschen besser, ich hatte ein besseres Gefühl für die Reifen bekommen. Am dritten Tag war ich schliesslich die zweitbeste CRT, wir sind also bei den Leuten dabei. Damit kann ich im Moment ziemlich zufrieden sein. Es ist erst mein dritter Tag, aber ich fühle mich gut auf der Maschine. Im Moment sind wir in etwas da, wo ich es mir für diesen Test erhofft habe. Ein positiver Start.»

Kann der PBM-Pilot schon beim nächsten Test an selber Stätte schon den Aspar-Fahrern Espargaró und de Puniet das Leben schwer machen? «Für den nächsten Test kann ich mir nur schwer ein Ziel setzen, weil ich jetzt noch die ART-Aprilia fahre und nächstes Mal den PBM-Eigenbau mit der Magneti-Marelli-Elektronik (Anm.: ART mit eigener Aprilia-Elektronik). Es war gut, dass ich mit der ART beginnen konnte, weil dieses Motorrad schon bewährt war und letztes Jahr zum Einsatz kam. Beim nächsten Mal starten wir bei Null. ich mag die ART wirklich, ich hoffe, der Eigenbau ist genauso gut. Ich denke, es ist möglich, dieses Jahr bester CRT-Fahrer zu werden. Ich hoffe, ich kann jedes Wochenende vor den Aspar-Jungs sein», sagt der Nordire den CRT-Spitzenleuten bereits den Kampf an.

Hernández: Comeback nach Verletzung

Auf der anderen Seite der Box sah die Welt nicht mehr so rosig aus. Lavertys Teamkollege Yonny Hernández, der die ganze Saison eine ART-Aprilia fahren wird, beendete den Test als Drittletzter. «Das war ein schwieriger Test, ich hatte viele Probleme. Der erste Tag war in Ordnung, aber am zweiten Tag hatten wir viele, viele Probleme mit der Elektronik und der Kupplung. Ich hatte zwei Kupplungen kaputt gemacht. Und dann hatte ich Mühe, einen guten Rhythmus zu bekommen. Denn ich bin letztmals vor vier Monaten vor meiner Schulterverletzung gefahren. Jetzt fühle ich mich zwar besser, aber ich brauche noch Zeit, um das Motorrad besser bewegen zu können», erklärt der letztjährige Avintia-Blusens-Pilot.

Auch für den Kolumbianer war die Aprilia neu, denn 2012 war er auf einer FTR-Kawasaki unterwegs gewesen. «Die ART unterscheidet sich massiv von der FTR. Der Motor ist anders und die ART lässt sich besser in die Kurven reinfahren. Die Elektronik ist total anders. Sie ist komplizierter, weil mehr Einstellungen möglich sind. Ich muss das alles kennenlernen und das Motorrad besser verstehen. Ich brauche jetzt mehr Runden, damit ich einen Rhythmus und Konstanz reinbringen kann. Ich werde auch Supermoto-Training machen, um das Fahrgefühl wieder zurückzubekommen. Runde für Runde muss ich besser werden. Grundsätzlich bin ich glücklich mit meinem neuen Team, ich hoffe, dass ich hier gute Resultate erreichen kann», hofft Hernández.

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