Stefan Bradl: «Das war ein intensives Training»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl trainierte in Frankreich vier Tage vielfältig mit dem dreifachen Cross-Weltmeister Yves Demaria. «Das war eine heftige Woche», meinte Bradl.

Stefan Bradl trainierte von Montag bis heute in der Nähe von Uzès in Südfrankreich (eine Autostunde von Marseille entfernt) mit dem dreifachen MX3-Weltmeister Yves Demaria, der 41 Jahre alt ist und selber alle Einheiten mitmachte.

Es wurde Rennrad gefahren, mit dem Motorrad Enduro, Motocross und Flat-Track, zwischendurch standen Kraft- und Balance-Trainings auf dem Programm, gestern auch ein Mountainbike-Training.

Demaria hatte schon 2010 den damaligen LCR-Honda-Piloten Randy de Puniet unter seine Fittiche genommen. De Puniet lag dann bis zu seiner Verletzung (Schien- und Wadenbeinbruch) auf dem Sachsenring-GP in der MotoGP-WM an fünfter Stelle.

Heute wurde der Tag mit einem Rennradtraining im Regen (44 km) begonnen, am Nachmittag ging es dann auf die regennasse Go-Kart-Piste – aber mit der Honda-CRF-250R-Crossmaschine.

Stefan, das war ein sehr abwechslungsreiches Training. Es scheint auch Spass gemacht zu haben?

Ja, das Radfahren heute am Vornittag im Regen war natürlich keine helle Freude. Aber Yves hat alles selber mitgemacht, auch gestern beim Mountainbiken. Er ist extrem fit, muss ich sagen.

Wie hat sich das angefühlt, erstmals mit so einem breiten Motocross-Lenker?

Ja, nicht so schlecht. Natürlich war es am Anfang ungewohnt.
Am besten hat es mir natürlich heute gefallen, auf der Go-Kart-Piste, die durch den Regen nass war. Wir haben vorne einen Supermoto-Reifen montiert und hinten einen normalen Motocross-Reifen. Dann sind wir nur gedriftet. Da haben wir eine richtige Gaudi gehabt. Das war super. Das perfekte Training!

Mit Yves Demaria hast du dich gut verstanden?

Ja, er ist ein eher ruhiger Typ. An den ersten zwei Tagen war er recht zurückhaltend. Fast ein bisschen schüchtern. Aber in den letzten zwei Tagen haben wir viel miteinander geredet. Er spricht tadellos Englisch. Wir haben viel über das Training geredet und dass es wichtig ist, die Konzentration zu halten.

Du wirst also weiter Offroad trainieren?

Ja, ich muss jetzt schauen, dass ich diese 250er zu mir nach Deutschland transportieren kann. Die brauche ich jetzt daheim. Vielleicht kann ich dann zweimal im Monat damit in Friedrichshafen Indoor-Supermoto trainieren.
Für mich waren diese vier Tage auch wichtig, weil ich weitere Informationen zum Thema habe, wie andere Leute trainieren. Deshalb war es wichtig, dass ich da war.

Yves Demaria betreut momentan in erster Linie den Schweizer Motocross-Europameister Valentin Guillod. Wie bist du mit ihm klar gekommen?

Er ist ein netter Kerl. Gestern ist er 21 Jahre alt geworden. Da haben wir kurz angestossen.
Valentin hat gesagt, er hofft, dass ich im Januar noch einmal runterkomme, damit er einen Trainingspartner hat. Das war für ihn auch eine coole Woche, hat er gemeint.

Wie stark hast du dich beim Crossfahren in den paar Tagen gesteigert?

Es ging von Run zu Run besser. Sitzposition. Körperbewegung, ich bin mit dem Motorrad ständig schneller geworden.
Aber klar: Auf der Motocross-Piste mit den Sprüngen war Valentin natürlich um ein Hauseck schneller als ich, weil er einfach den Motocross-Style drauf hat.
Aber heute auf dem nassen Asphalt war ich deutlich schneller als er, obwohl wir mit der Motocross-Maschine gefahren sind.
Da hat man gemerkt, dass ich mit dem Driften besser klar komme und mit dem Bremsen bei nassen Bedingungen.
Aber es war auch gut, wieder die richtige Muskulatur zu beanspruchen und zu trainieren. Jetzt habe ich wieder ein paar Blasen an den Händen, wie sonst beim Saisonstart in Sepang.
Motocross, Enduro, Supermoto, Flat-Track – das war super. Am Asphalt hat es mir natürlich am meisten Spass gemacht. Auf der Motocross-Piste war ich zwar nicht soo langsam... Aber Valentin hat mich da hoffnungslos abgehängt.
Es war eine intensive und heftige Woche. Wir haben jeden Tag viel Training, und es war für mich eine völlig neue Umgebung. Aber ich bin recht gut zurechtgekommen.
Es ist auch beruhigend zu sehen, dass ich konditionell nicht so schlecht beisammen bin. Obwohl Valentin als Crossfahrer natürlich in besserer Verfassung ist.
Vielleicht fliege ich am 26. Dezember noch vier Tage für ein ähnliches Training nach Spanien. Und im Januar habe ich noch einmal vier Tage mit Yves Demaria eingeplant.
Morgen fliege ich von Marseille wieder heim. Am Samstag schaue ich mir das Supercross in München an. Ich bin jetzt Experte... (Er lacht). Eigentlich könnte ich gleich mitfahren...


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