Jorge Lorenzo warnt: «Neue Reifen sind gefährlich!»

Von Ivo Schützbach
Das Yamaha-Werksteam mit Jorge Lorenzo und Valentino Rossi erlitt am ersten Tag der MotoGP-Tests in Sepang eine empfindliche Niederlage. Die Schuld sehen beide bei Reifenhersteller Bridgestone.

Pol Espargaró (Rang 3) fuhr mit seiner Tech3-Yamaha und denselben Reifen 0,159 sec schneller als Werksfahrer Jorge Lorenzo. Auch sein Bruder Aleix Espargaró (Rang 2) fuhr schneller, der Yamaha-Open-Class-Pilot bekommt von Bridgestone aber weichere Reifen, die einen Vorteil von 0,5 bis 0,8 sec pro Runde bringen.

Über Rang 5 und einen Rückstand von 0,310 sec zu Spitzenreiter Alvaro Bautista (Go&Fun Gresini Honda) war der vierfache Weltmeister Lorenzo stinksauer. Mit SPEEDWEEK.com sprach er über die Reifenproblematik.

Was hältst du von den neuen Bridgestone-Reifen?

Wir müssen eine Lösung für diese Reifen finden. Für Yamaha sind sie viel schlechter als die letztjährigen. Und sie wollen uns für das Rennen hier keinen anderen zur Verfügung stellen. Deshalb versuchen wir im Moment alles, wir haben das Set-up der Yamaha komplett umgekrempelt. Das Gefühl hat sich dadurch aber nicht verbessert.

Wurden die neuen Reifen in eine Richtung entwickelt, mit der ihr nicht klarkommt?

Wir reden mit Bridgestone, wir wollen, dass sie die Reifen ändern. Aber sie haben eine voreingenommene Meinung dazu und wollen nichts ändern. Sie meinen, dass diese Reifen sicherer sind. Aber das Gegenteil ist der Fall, sie sind gefährlicher.

Und wenn du deinen Fahrstil ändern würdest?

Wenn du keinen Grip hast, kannst du auf dem Motorrad Gymnastik machen, das Gefühl für den Reifen bleibt dasselbe.

Was genau ist das Problem, das Yamaha mit diesem neuen Reifen hat?

Wir finden kein Vertrauen zu ihm. Weder am Kurveneingang, noch am Scheitelpunkt. Dadurch leiden wir sehr in der Beschleunigungsphase. Während des Fahrens erschreckst du dich eher.

Durftet ihr auch mit den letztjährigen Reifen fahren?

Nein, nur mit den neuen. Das ist der neue Standard-Reifen, ihn wollen sie im Rennen einsetzen.

Die Strecke ist auch in schlechtem Zustand?

Ja, vor allem Kurve 1. Dort hat ein Auto eine Ölspur hinterlassen, da war es den ganzen Tag sehr rutschig. Der Rest der Strecke ist schlechter als letztes Mal, aber das ist kein Riesenunterschied.

Rossi klagt darüber, dass das Yamaha-Getriebe ohne Zugunterbrechung im Gegensatz zu Honda nur beim Raufschalten funktioniert.

Ja, wir würden beim Runterschalten, wenn du voll auf der Bremse bist, gerne gleich schalten wie Honda. Das geht im Moment aber nicht. Es ist sogar schlechter als letztes Jahr. Morgen werden wir uns weiter damit befassen und hoffentlich Fortschritte erzielen.

Die Sepang-Zeiten vom 1. Tag, Mittwoch:
Pos. Fahrer Zeit Diff.
1. Alvaro Bautista (E/Honda) 2.00,848
2. Aleix Espargaro (E/FTR-Yamaha*) 2.00,900 0,052
3. Pol Espargaro (E/Yamaha) 2.00,999 0,151
4. Andrea Dovizioso (I/Ducati) 2.01,029 0,181
5. Jorge Lorenzo (E/Yamaha) 2.01,158 0,310
6. Dani Pedrosa (E/Honda) 2.01,160 0,312
7. Valentino Rossi (I/Yamaha) 2.01,349 0,501
8. Stefan Bradl (D/Honda) 2.01,491 0,643
9. Bradley Smith (GB/Yamaha) 2.01,644 0,796
10. Nicky Hayden (USA/Honda*) 2.02,227 1,379
11. Cal Crutchlow (GB/Ducati) 2.02,319 1,471
12. Andrea Iannone (I/Ducati) 2.02,334 1,486
13. Hiroshi Aoyama (J/Honda*) 2.02,709 1,861
14. Colin Edwards (USA/FTR-Yamaha*) 2.02,743 1,895
15. Yonny Hernandez (COL/Ducati*) 2.02,823 1,975
16. Héctor Barbera (E/Avintia-Kawasaki) 2.02,975 2,127
17. Randy De Puniet (F/Suzuki) 2.03,341 2,493
18. Scott Redding (GB/Honda*) 2.03,553 2,705
19. Michele Pirro (I/Ducati*) 2.03,991 3,143
20. Katsuyuki Nakasuga (J/Yamaha) 2.04,165 3,317
21. Mike Di Meglio (I/Avintia-Kawasaki) 2.04,885 4,037
22. Karel Abraham (CZ/Honda*) 2.05,638 4,790
23. Nobuatsu Aoki (J/Suzuki) 2.07,302 6,454
* Open Class

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