Stefan Pierer/KTM: In der MotoGP nicht nur mitfahren

Von Günther Wiesinger
KTM macht nach dem Triumphzug in der Moto3-WM den logischen Schritt und steigt 2017 in die MotoGP-WM. «Aber nicht mit dem Olympischen Gedanken», kündigt Firmenchef Stefan Pierer an.

KTM kehrt 2017 mit einer 1000-ccm-V4-Maschine namens RC16 in die MotoGP-WM zurück, es wird alles In-House in der neuen Rennabteilung in Munderfing gebaut, es wird ein Gitterrohrstahlrahmen konzipiert (wie in der Moto3), das hat Firmenchef Stefan Pierer am vergangenen Donnerstag in einem Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com bestätigt.

KTM will sich wie in der Moto3-WM ein Team als Semi-Werksteam suchen und – je nach Nachfrage – auch andere Rennställe ausrüsten.

Das Material soll pro Fahrer und Saison rund 1 Million Euro kosten, dank der 2016 vorgeschriebenen Einheits-ECU (Hardware und Software von Magneti Marelli) könnte das machbar sein.

Der Zeitplan: Motor auf dem Prüfstand im Mai 2015, Roll-out im Herbst, Testfahrten 2016, erste Wildcard-Rennen im Herbst 2016.
«Deshalb brauchen wir einen schnellen Testfahrer, der die Benchmark vorgibt», ist sich Pierer im Klaren.

Und welche Ziele hat KTM für die hart umkämpfte Königsklasse, in der neben Honda, Yamaha und Ducati schon 2015 auch Suzuki und Aprilia Racing als Werksteams mitmischen?

«Jeder KTM-Kenner weiss, dass der Olympische Gedanke des Mitfahrens nicht unser Prinzip ist», hält Stefan Pierer fest. «Die Top-5 sind unser Ziel, vielleicht können wir auch hie und da aufs Podest fahren. Wir nehmen das sehr ernst. Aber wir wissen, dass wir in die Formel 1 des Motorradsports einsteigen und Geduld haben müssen, über zwei oder drei Jahre hinweg. Zuerst möchten wir in der MotoGP das beste europäische Werk werden. Das streben wir nicht nur bei den Stückzahlen an, sondern auch in der Geschwindigkeit.»

Ein echtes Werksteam ist nicht vorstellbar? Pierer: «Es gibt gute Teams, das habe ich in den letzten Jahren in der Moto3-Klasse gelernt. Dort treten wir mit fabriksunterstützten Privatteams an – und haben Erfolg. Oder reden wir von Semi-Werksteams. Dass man das nicht alles selber machen muss, habe ich gelernt – in unserer Zweitakt-Ära.»

«Zuerst brauchen wir einmal in der MotoGP eine profesionelle, funktionierende Struktur mit einem guten Fahrer, der in einer Übergangsphase auch als Testfahrer Hand anlegen muss», ist sich Pierer bewusst. «Irgendwann wächst das gegenseitige Vertrauen, Team und Werk wachsen dann immer enger zusammen. Da wir mit WP Suspension in der Moto2 und Moto3 bereits erfolgreich sind, wollen wir die Qualität dieser Komponenten auch in der MotoGP unter Beweis stellen. Wenn wir Schritt für Schritt die richtigen Techniker verpflichten und ein schlagkräftiges Konzept entwickeln,  werden wir auch unser MotoGP-Projekt zum Erfolg führen.»

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