Héctor Barbera: Er hatte kein Motorrad zum Wechseln

Von Günther Wiesinger
Die Ducati von Barbera ging im FP1 in Flammen auf

Die Ducati von Barbera ging im FP1 in Flammen auf

Ales es am Sonntag in Aragón richtig nass wurde, stiegen sämtliche MotoGP-Fahrer auf das «wet bike» um. Nur Héctor Barbera nicht, denn er hat keine zweite Ducati.

Das Aragón-Wochenende liess bei Avintia Racing an Spannung nichts zu wünschen übrig. Beim ersten Einsatz der Ducati Desmosedici GP14 ging das Motorrad von Héctor Barbera gleich im FP1 in Flammen.

Ein überforderter Mechaniker hatte die Benzinleitungen falsch zusammengesteckt, es lief Sprit auf den Auspuff, es entstand ein Schaden von fast 200.000 Euro. Und Barbera erlitt Verbrennungen am linken Arm.

20 Techniker halfen bei der hastigen Reparatur fürs FP2 am Freitag mit, denn als Ersatzmaschinen standen nur die zwei alten Kawasaki bereit, das sind CRT-Bikes, also quasi Superbikes.

Am Samstag stürzte Barbera im FP3, aber er schaffte im Q1 neben Rossi den Aufstieg ins Q2, aber der Spanier klagte über arges Chattering am Vorderrad, deshalb gelang ihm im Q2 keine gezeitete Runde, er fuhr als Zwölfter los.

Nach einem guten Rennstart lag Barbera an elfter Position (Runde 3), dann fiel er Richtung Platz 15 zurück.

Das «flag to flag race» war nicht gerade das, was sich das Avintia-Team beim Ducati-Debüt vorstellte. Denn es stand kein Ersatz-Motorrad zur Verfügung.

Das heisst: Als es zu regnen begann, musste Barbera das Hinterrad und Vorderrad wechseln lassen und das Suspension-Set-up für «wet conditions» umstellen lassen, während die Gegner nur hurtig die Motorräder wechselten. Das dauerte fast drei Minuten, während ein normaler «bike change» nur 30 Sekunden kostet.

Deshalb nützen Barbera auch die vielen Stürze nicht viel. Er fuhr als Schlusslicht über den Zielstrich.

«Ich habe gemischte Gefühle», stellte Barbera nachher fest. «Denn ich bin happy mit dem neuen Motorrad, endlich habe ich wieder einen echten Prototyp. Ich habe ein gutes Gefühl damit. Aber die ganzen Probleme waren frustrierend. Wir haben ein Rennen, bei dem wir das Motorrad wechseln sollten, aber wir hatten nur eine Maschine, das war ein Gamble für uns.»

«Ich sage immer, in diesem Sport sind die Bedingungen für alle gleich, egal ob nass, trocken oder gemischt», ergänzte der Ducati-Heimkehrer. «Aber diesmal hatten wir den Nachteil, dass wir keine Ersatzmaschine hatten. Wir waren uns dieser Problematik bewusst. Aber wir haben uns auf dieses Risiko eingelassen. Wir wussten, so ein flag-to-flag-race kann uns jederzeit blühen. Und ich bin sowieso noch nie gut gefahren, wenn die Piste so halb trocken und halb nass ist wie zu Beginn des Rennens. Aber wir haben auch positive Anzeichen gesehen. Wir haben jetzt ein konkurrenzfähiges Motorrad. Und das Team hat in schwierigen Zeiten sehr gute Arbeit geleistet.»

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