Phillip Island: Schwarzer Sonntag für Honda

Von Günther Wiesinger
Lange Gesichter bei Honda: Im MotoGP-Rennen lagen in Australien drei Yamaha vorne, Alvaro Bautista kam als bester Honda-Pilot auf Platz 6. Und KTM siegte im Moto3-Rennen.

Die Erfolgssträhne von Weltmeister Marc Márquez hat in den letzten Wochen ein paar gehörige Dellen bekommen. Der Repsol-Honda-Pilot ist in den letzten vier Rennen dreimal gestürzt: In Misano, in Aragón und auf Phillip Island.

Yamaha hat mit Rossi (Misano und Phillip Island) und Jorge Lorenzo (Aragón und Motegi) die letzten vier rennen gewonnen.

Der Australien-GP bescherte Yamaha den ersten Hattrick (Rossi siegte vor Lorenzo und Smith) seit Le Mans 2008.

Und Repsol-Honda brachte erstmals seit 2009 in Assen keinen Fahrer ins Ziel.

In Abwesenheit von HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto scheint es für Honda in letzter Zeit nicht reibungslos zu laufen: Der Japaner fehlte in Aragón und auf Phillip Island, bei beiden Rennen purzelten Márquez und Pedrosa. Und zweimal gewannen KTM-Fahrer (Fenati und Miller) die Moto3-Rennen...

Keine guten Nachrichten für Nakamoto-Stellvertreter Livio Suppo.

Erfolg und Misserfolg liegen im Motorradsport knapp beisammen.

Eine Woche nach dem Titelgewinn von Marc Márquez in Motegi war der Honda-Truppe in Australien nicht mehr zum Feiern zumute.
Und statt des frühzeitigen Gewinns der Marken-WM und der Team-WM sind diese beiden Meisterschaften wieder völlig offen.

In der Konstrukteurs-WM ist Yamaha mit 314 Punkten an Honda (359) herangerückt. In der Team WM führt Repsol-Honda mit 542 Punkten vor Movistar-Yamaha (502).

Dani Pedrosa erlebte eine besonders üble Woche. Zuerst fiel er am Mittwoch bei einer GP-Promotion in Melbourne von seiner Honda RC213V, am Donnerstag sickerte durch, dass sich sein Crew-Chief Mike Leitner nach elf Jahren verabschiedet. Am Freitag kam Pedrosa im freien Training auf keinen grünen Zweig, am Samstag musste er nach Platz 12 im FP3 zum ersten Mal in seinem Leben den Umweg über das Qualifying 1 in Kauf nehmen. Am Sonntag wurde er in Turn 4 von Iannone abgeschossen; er musste wegen einer deformierten Hinterradfelge aufgeben.

Marc Márquez hingegen führte komfortabel mit rund 4,4 Sekunden Vorsprung, als er zehn Runden vor Schluss vor Lukey Heights über das Vorderrad wegrutschte.

Für Pedrosa geht der Fight um den zweiten WM-Rang in Malaysia weiter. Momentan sieht der Stand folgendermassen aus: 1. Márquez 312 Punkte. 2. Rossi 255. 3. Lorenzo 247. 4. Pedrosa 230. 5. Dovizioso 166. 6. Aleix Espargaró 117. 7. Pol Espargaró 116. 8. Smith 108. 9. Iannone 102. 10. Bradl 96.

«Da ich nach dem Titelgewinn keinen Druck mehr hatte, habe ich beim Australien-GP einen anderen Approach versucht und von Anfang an viel riskiert», schilderte Márquez. «Ich wollte so viel Vorsprung wie möglich herausholen. Schade, dass ich gestürzt bin. Ich bin nicht am Limit gefahren und nicht schneller als in der Runde zuvor.»

Eine widersprüchliche Aussage. Merke: Auch Weltmeister und Seriensieger tun sich schwer, einen Fehler einzugestehen.

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