MotoGP-Reglement 2016: Mit 22 Liter und 6 Motoren?

Von Günther Wiesinger
Ducati mit den Assen Dovizioso und Crutchlow: Open-Vorteile nur noch in der Saison 2015

Ducati mit den Assen Dovizioso und Crutchlow: Open-Vorteile nur noch in der Saison 2015

Unter den Herstellern herrscht noch völlige Uneinigkeit darüber, wie das Technik-Reglement für die MotoGP-WM 2016 aussehen soll. Honda will möglichst keine Vorteile preisgeben.

Die technischen Vorschriften in der MotoGP-WM bleiben für 2015 weitgehend unverändert, nur das Mindestgewicht wird von 160 auf 157 kg gesenkt.

Das heisst: Die Factory-Teams von Honda und Yamaha dürfen weiter nur 20 Liter verbrauchen und fünf Motoren pro Saison. Darunter fallen allerdings nur die zwei Repsol-Honda sowie sie zwei Factory-Bikes von LCR (Crutchlow) und Estrella Galicia Marc VDS (Redding) sowie das Movistar-Werksteam und Tech-3-Yamaha.

Denn die beiden Ducati-Factory-Teams (Ducati Corse und Pramac Racing) geniessen weiter die Vorzüge der Open-Teams (24 Liter, 12 Motoren, weichere Hinterreifen, Motorentwicklung nicht eingefroren, weniger Testverbote) weil die Roten 2013 kein Rennen gewonnen haben.

Und Aprilia und Suzuki geniessen diese Privilegien 2015 auch, weil sie als Neueinsteiger gelten.

Jetzt wird aber unter den Werken und Technikern im Hersteller-Bündnis MSMA hart gefeilscht über das Technik-Reglement für 2016.
Dann werden nur noch Prototypen am Start stehen, die Claiming-Rule und Open-Bikes und ihre technischen Zugeständnisse (weichere Reifen, mehr Sprit, mehr Motoren und so weiter) fallen weg.

Es wird zum Beispiel darüber diskutiert, dass 2016 jedes Werk vier aktuelle Werksmaschinen einsetzen muss, das wären bei fünf Herstellern (Honda, Yamaha, Suzuki, Ducati und Aprilia) bereits 20 Prototypen, der Rest des Feldes könnte mit Vorjahresmaschinen aufgefüllt werden, wie es jetzt schon bei Pramac-Ducati, Avintia-Ducati und teilweise Forward-Yamaha vorgemacht wird.
Und für 2017 ist noch der MotoGP-Einstieg von KTM mit zwei Fahrern vorgesehen.

Da es 2016 noch nur Prototypen geben wird und dann alle Teams die Einheits-ECU von Magneti Marelli verwenden müssen, wird dann die Open-Class samt ihren Vorzügen wieder abgeschafft.

Aber einige Hersteller vermuten, dass mit der Einheits-ECU ein Spritverbrauch von 20 Litern nicht zu schaffen sein wird. Und die Neueinsteiger wie Aprilia und Suzuki befürchten, dass sie mit fünf Motoren nicht durch die Saison mit 18 bis 20 Rennen kommen.

Zur Erinnerung: Für jedes zusätzlich eingesetzte Triebwerk muss der Fahrer einmal aus der Boxengasse starten.

Honda will 21 Liter und sechs Motoren

Honda hat für 2016 einen Tankinhalt von 21 Litern vorgeschlagen, dazu ein Motoren-Kontingent von sechs Triebwerken, zumal ja 20 Rennen statt 18 (Red Bull Ring und Chile oder Brasilien kommen neu dazu) geplant sind.

Die Honda-RC213V-Motoren sind dank ihrer High-Tech-Elektronik für den geringsten Spritverbrauch bekannt und für die längste Lebensdauer bei den Motoren – bis zu 3500 km und mehr.

Aber mit diesem Vorhaben wird sich HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto nicht durchsetzen.

Ducati plädiert nämlich für 2016 für einen Tankinhalt von 22 Litern und neun Motoren, Suzuki unterstützt diese Forderung, Aprilia voraussichtlich auch.

Die Diskussionen werden wohl noch bis zur Saisonmitte 2015 andauern.

Yamaha hat einen Kompromissvorschlag auf den Tisch gelegt: 22 Liter und sechs Motoren.

Dieses Konzept gilt als vernünftige Verhandlungsbasis, zumindest für Honda, Yamaha und Ducati. Gut möglich, dass die Neueinsteiger Aprilia und Suzuki für 2016 und 2017 ein grösseres Motorenkontingent (acht oder neun Triebwerke?) erhalten, bis die Entwicklungsarbeit beendet und die nötige Standfestigkeit gegeben ist.

Von diesem Privileg könnte dann auch KTM 2017 und 2018 Gebrauch machen.

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