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Kawasaki: Keine Hinweise auf MotoGP-Rückkehr

Von Günther Wiesinger
Bisher existieren keine konkreten Hinweise auf ein Kawasaki-Comeback in der MotoGP-Klasse. Weder bei der Dorna noch bei der IRTA liegen Anfragen vor.

Unsere Nachfragen und Recherchen brachten heute nicht den geringsten Hinweis auf einen baldigen MotoGP-Einstieg von Kawasaki zum Vorschein.

«Ich habe überhaupt nichts von einer Kawasaki-Rückkehr gehört», erklärte Hervé Poncharal, Besitzer des Tech3-Yamaha-Team und Präsident der Teamvereinigung IRTA gegenüber SPEEDWEEK.com.

Auch Carmelo Ezpeleta, CEO von MotoGP-Promoter Dorna Sports, hat vom «Team Green» bisher keine diesbezügliche Anfrage bekommen. «Tut mir leid, wir haben keine Informationen erhalten, die auf einen MotoGP-Einstieg von Kawasaki hindeuten», erklärte Ezpeleta.

Auch der Belgier Michael Bartholemy, Kawasaki-MotoGP-Teamchef vor dem Rückzug 2008, wirkt überrascht. «Ich habe nie etwas von solchen Kawasaki-Plänen gehört», versicherte der heutige Marc-VDS-Teamprinzipal.

 Wenn Kawasaki 2016 zurückkehren möchte, hätte man sich bei der Dorna längst nach den Bedingungen für einen Startplatz erkundigen müssen. KTM hat das bereits im November für 2017 getan.

Das heisst: Kawasaki führt mit Domi Aegerter beim Jerez-Test am 26./27. Januar 2015 eine Trockenübung durch, es geht nur um eine Standortbestimmung.

Aus Frankreich ist zu hören, die Tuningfirma Akira Technology wolle die Standfestigkeit einer neuen Motorversion mit dem pneumatischen Ventiltrieb testen, der bei Avintia 2014 weder standfest noch kraftvoll genug war.

Die Motorradabteilung des japanischen Mega-Konzerns Kawasaki Heavy Industries hat bisher in der Königsklasse des Motorrad-GP-Sports noch keine dicken Stricke zerrissen.

In den 1970er-Jahren gab es etliche Einsätze von prominenten Privatfahrern mit der 500-ccm-Zweitakt-Dreizylinder-Kawa, die immerhin in Barcelona/Sanien 1971 durch Dave Simmonds und auf der Insel Man 1975 (durch Mick Grant) zu zwei GP-Siegen führte.

Aber die offiziellen Werkseinsätze 1980 und 1981 mit Fahrern wie Kork Ballington und Gregg Hansford förderten nur bescheidene Ergebnisse zutage. Ballington schaffte 1980 den zwölften und 1981 den achten Gesamtrang, dann war es mit der Kawasaki-500-Herrlichkeit wieder vorbei – Rückzug.

Auch beim offiziellen Kawasaki-Comeback 2003 in der 990-ccm-MotoGP-Viertakt-Ära unter dem deutschen Teambesitzer Harald Eckl blieben die ganz grossen Erfolge aus. Für GP-Siege reichte es Kawasaki Eckl Racing nicht, aber immerhin zu vier Podestplätzen mit Fahrern wie Nakano, Jacque und de Puniet.

Eckl liess die viel kompakteren Rolling-Chassis für 2014 bei Suter Racing bauen. Dazu wollte er neue V4-Motoren bei Ilmor in England entwickeln lassen, da die adaptierten Superbike-Motoren von Kawasaki nicht konkurrenzfähig waren und in Japan in der unterbelichteten Rennabteilung keine fähigen Ingenieure sassen.

Doch Kawasaki engagierte für 2005 den ehemaligen Yamaha-Techniker Ichiro Yoda und meinte, er würde das Knowhow der Weltmeister-M1 von Rossi mitbringen.
Ein folgenschwerer Irrtum.

Ende 2008 zog sich Kawasaki nach einer blamablen MotoGP-Saison zurück. Die Werksfahrer Hopkins und West hatten die WM auf den Rängen 16 und 18 abgeschlossen.

Als bestes WM-Gesamtergebnis in der Königsklasse fördern die Geschichtsbücher bei Kawasaki das Jahr 1970 ans Tageslicht, als Ginger Molloy auf Kawasaki WM-Zweiter wurde.

In Wirklichkeit lenkte er aber bei Platz 5 auf dem Nürburgring und bei Platz 7 in Opatija eine Bultaco. Er kassierte also 36 der total 106 Punkte auf Bultaco, nur 70 auf Kawasaki.

Damals tummelten sich hinter Weltmeister und MV-Agusta-Star Giacomo Agostini in der 500er-WM lauter Eigenbau-Bikes von Privatpiloten, das waren Bultaco, Kawasaki, Aermacchi, Linto und Seeley.

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