Jorge Lorenzo braucht steifereres Chassis als Rossi

Von Günther Wiesinger
Motegi-GP: Der spätere Sieger Lorenzo (99) vor Rossi (46), Dovizioso (04) und Márquez

Motegi-GP: Der spätere Sieger Lorenzo (99) vor Rossi (46), Dovizioso (04) und Márquez

Jorge Lorenzo, MotoGP-Weltmeister 2010 und 2012 auf Yamaha, stand 2014 im Schatten von Rossi. Teammanager Wilco Zeelenberg erklärt die technischen Bedürfnisse von Rossi und Lorenzo.

Vor dem Start zu den Wintertests 2014 rechnete niemand damit, dass Jorge Lorenzo (acht Siege 2014, Titel nur um vier Punkte verpasst) vom ersten bis zum letzten Rennen in der WM-Tabelle vor seinem Movistar-Yamaha-Teamkollegen liegen und am Saisonende den zweiten WM-Rang erbeuten würde.

Rossi heimste 2014 stattliche 295 WM-Punkte ein und 13 Podestplätze, Lorenzo nur 265 Punkte und elf Podestplätze.

Nur bei der Anzahl der Siege gab es Gleichstand: Rossi gewann in Misano und Phillip Island, Lorenzo in Aragón und in Motegi.

Die Yamaha-Ingenieure liessen durchblicken, dass sie sich den speziellen Bedürfnissen von Heimkehrer Valentino Rossi bei der Yamaha YZF-M1 in der Saison 2013 erst ab August widmen konnten, bis dahin stand Titelanwärter Lorenzo im Vordergrund, um ihn gegen Neuling Marc Márquez bestmöglich unterstützen zu können.

Haben die Yamaha-Ingenieure im Hinblick auf die Saison 2014 dann mehr auf Rossi gehört als auf Lorenzo, der 2013 mit der M1 ohnedies einwandfrei zurechtkam?

«Valentino und Jorge haben einen recht ähnlichen Fahrstil und auch recht ähnliche Vorstellungen von einem konkurrenzfähigen Motorrad», sagt Wilco Zeelenberg, Manager des Yamaha-Teams auf der Seite von Lorenzo. «Die Yamaha-Techniker hören auf beide Fahrer. Und diese beiden Fahrer beurteilen die Maschinen mit unterschiedlichen Worten auf die exakt gleiche Art und Weise. Das ist gut für die Entwicklung.»

Doch in Jerez 2014 kreuzte Yamaha mit einer neuen Chassis-Version auf, Rossi gefiel sie, Lorenzo räumte sie beiseite.
«Ja, das passiert, manchmal bevorzugt ein Fahrer das Chassis A, der andere das Chassis B. Bei diesen Fahrwerken sind oft nur sehr geringfügige Unterschiede festzustellen, zum Beispiel beim Fahrverhalten in der Kurvenmitte. Das eine bewegt sich mehr und verzeiht mehr. Jorge ist immer ein sehr steifes Motorrad lieber, weil er sehr lange in Schräglage fährt. Deshalb gefällt es ihm nicht, wenn sich das Motorrad unter ihm bewegt. Wenn das Chassis mehr Flex erlaubt, gibt es Valentino dafür zum Beispiel ein bisschen mehr Vorteil beim Beschleunigen. Aber da geht es um Nuancen, die Unterschiede bei den Rundenzeiten sind sehr gering. Insgesamt klagen beide Fahrer über jene Probleme, von denen wir wissen, dass wir sie verbessern müssen.»

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