Forward: Enduro-Held Andreini arbeitet für Bradl

Von Günther Wiesinger
Die Brad-Crew bei Forward: Andreini, Mirko Fiuzzi, Sergio Verbena, Stefan Bradl, Tex Geissler und Johnny Donelli. Links vorne: Florian Ferracci.

Die Brad-Crew bei Forward: Andreini, Mirko Fiuzzi, Sergio Verbena, Stefan Bradl, Tex Geissler und Johnny Donelli. Links vorne: Florian Ferracci.

Wer kennt den Italiener Guglielmo Andreini? Der erfolgreiche Enduro-Fahrer, Six-Days-Held und Gelände-Artist gehört bei Forward-Yamaha zur Mechanikercrew von Stefan Bradl.

Als SPEEDWEEK.com vor zehn Tagen anlässlich der MotoGP-Tests in Sepang ein Bild der Forward-Technik-Crew mit Stefan Bradl veröffentlichte, mag so mancher langjähriger Motorradsportfreund hellhörig geworden sein.

Denn zu den Mechanikern von Stefan Bradl gehört der Italiener Guglielmo Andreini, dessen Name zumindest den Enduro- und Gelände-Experten ein Begriff ist.

Andreini, am 23. September 1954 geboren, begann seine Karriere als Geländefahrer im Jahr 1970, damals war der Begriff Enduro im deutschsprachigen Raum noch nicht bekannt.

Guglielmo Andreini macht aus seiner erfolgreichen sportlichen Vergangenheit wenig Aufhebens. Teambesitzer Giovanni Cuzari wusste gar nichts über seine sportlichen Erfolge, er kannte und schätzte ihn nur als hoch qualifizierten Mechaniker.

Aber wenn man Guglielmo auf seine Enduro-Laufbahn anspricht, kommt er rasch ins Erzählen. «Ich habe 17 mal an der Internationalen Sechstagefahrt teilgenommen und 15 mal eine Goldmedaille gewonnen», schildert er. «In Schweden habe ich mit der Maico 490 sogar den Gesamtsieg errungen. Und sieben Mal habe ich mit Italien die Trophy-Wertung gewonnen.»

Andreini siegte mit einer Penton 100 im Jahr 1971 in der italienischen Nachwuchs-Meisterschaft, 1978 war er dann auf einer SWM 500 italienischer Meister, 1979 gewann er die Europameisterschaft bis 500 ccm und war Mitglied der italienischen Trophy-Mannschaft beim International Six Days Enduro (ISDE).

Es folgten weitere EM-Titel, und der aus Bergamo stammende Guglielmo räumte natürlich auch bei der traditionellen Zwei-Tage-Fahrt «Valli Bergamasche» einen Sieg nach dem andern ab.

1981 erlebte er mit der Maico 490 seine grössten Erfolge, nachher sahnte er weitere EM-Titel und italienische Titel ab, auch in der Klasse «über 500 ccm», er wechselte zu Husqvarna und Honda und 1986 wieder zurück zu Husqvarna.

Als Giacomo Agostini (auch er stammt aus der Nähe von Bergamo) 1993 das Cagiva-500-Team leitete, engagierte er Andreini als Mechaniker für John Kocinski.

Diese Funktion als Mechaniker führte der heute 60-Jährige Italiener später auch bei Luca Cadalora (Yamaha) aus, im Ducati-Superbike-Werksteam für Fogarty. Bostrom und Xaus, im Ducati-MotoGP-Werksteam für Loris Capirossi und später für Melandri, er betreute Tamada im JiR-Team auf Honda und Max Biaggi 2007 im Alstare-Corona-Suzuki-Superbike-Team, ehe er zu Pramac-Ducati wechselte und sich dort wieder um Loris Capirossi kümmerte.

Elektronik-Spezialist Tex Geissler, bei Forward seit 2012 als Applications Manager tätig (vorher bei Kawasaki und Suzuk), arbeitet das vierte Jahr mit Guglielmo Andreini zusammen. «Er ist wie ich seit 2012 bei Forward», schildert Tex Geissler, der ehemalige 125-ccm-GP-Pilot mit Platz 3 beim Nürburgring-GP 1997 als bestem Ergebnis. «Er hat wie ich immer für Colin Edwards gearbeitet und ab August 2014 dann für Alex De Angelis.»

Neben Geissler und Andreini gehört ein weiterer Ex-Rennfahrer zur Bradl-Mannschaft: Der Franzose Florian «Flo» Ferracci bestritt jahrelang die Endurance-WM.

Auch Johnny Donelli ist ein alter Bekannter: Er hat im Team von Fiorenzo Caponera in der 125er-WM für Steve Jenkner geschraubt.

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