Cal Crutchlow: «Die Ducati ist ein Witz»

Von Günther Wiesinger
Lucio Cecchinello, Cal Crutchlow, Crew-Chief Christophe Bourguignon

Lucio Cecchinello, Cal Crutchlow, Crew-Chief Christophe Bourguignon

Cal Crutchlow hat das Ducati-Werksteam vor einem Jahr verlassen. Beim Aragón-GP wunderte er sich über den sagenhaften Speed der Ducati GP15.

Cal Crutchlow kennt die brachiale Power der Ducati Desmosedici. Er ist bei Ducati Corse 2014 an der Seite von Andrea Dovizioso gefahren – und im Regen von Aragón zum Beispiel auf Platz 3 gelandet.

Jetzt sitzt Cal Crutchlow auf der LCR-Honda, die RC213V erschien vor einem Jahr noch unbesiegbar, aber 2015 steht Weltmeister Marc Márquez klar im Schatten der Yamaha-Stars Rossi und Lorenzo.

Und Cal Crutchlow wunderte sich in Aragón weder einmal über den unbeschreiblichen Top-Speed der Ducati. «Wenn du in Aragón bei einer Werks-Ducati den Windschatten erwischt, kann dich das in einer Runde um drei Zehntel nach vorne bringen», weiss der 29-jährige Engländer.

«Die Ducati ist ein Witz, unglaublich wie schnell sie ist. Ehrlich gesagt: Andrea Iannone hatte Samstagfrüh im FP3 im dritten Sektor 0,75 Sekunden Rückstand. Dann fuhr er über den Zielstrich und lag nur 0,4 Sekunden hinten. Er hat also auf einer Geraden und in einer Kurve 0,35 Sekunden aufgeholt. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass er in den Kurven schneller fährt als Marc Márquez. Diese Ducati ist einfach sooo schnell. Ich hätte in Aragón Geld auf einen Podestplatz von Iannone gesetzt. Zumindest hätte ich gewettet, dass er dicht dran sein wird, weil er so viel Motorleistung hat. Ich behaupte nicht, dass sich Iannone wegen der enormen Power spielt oder dass er es einfach hat. Aber er konnte auf den zwei Geraden viel Zeit rausholen, besonders wenn er dazu auch noch einen Windschatten fand.»

Aber 2016 muss Ducati mit sieben statt zwölf Motoen pro Fahrer über die Runden kommen, die Motorenentwicklung wird wie bei Honda und Yamaha eingefroren sein, was bei den Roten 2014 und 2015 nicht der Fall war, weil sie mangels Siegen und Podestplätzen alle Open-Class-Vorteile genossen.

Wird Ducati deshalb zahmere Motoren bauen müssen?

Crutchlow: «Ducati wird auch für die nächste Saison eine Rakete bauen. Mit was immer sie 2016 kommen, sie werden im Top-Speed überlegen sein. Ducati ist so stark bei den Motoren und bei der Elektronik. Sie können ein gutes Motorrad bauen, daran besteht kein Zweifel. Sie können vielleicht auch mit sieben Motoren denselben Speed erzeugen wie mit zwölf. Ihr Speed ist im Vergleich zu uns zu hoch. Wir sind im Qualifying 332 km/h gefahren, Iannone ist 343,5 km/h gefahren.»

Honda darf nächstes Jahr dafür sieben statt fünf Motoren verwenden. Wird Honda dadurch zusätzliche Power finden?

«Wir haben bei Honda keinen Bedarf an zusätzlicher Power», versicherte Cal. «Das kann ich dir versichern. Wir müssen eher sicherstellen, dass wir unsere Leistung auch ausnützen können...»

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