Aprilia: Neuer Motor Ende November auf dem Prüfstand

Von Günther Wiesinger
Das Laboratory Bike von 2015 ist für Aprilia eine Übergangslösung

Das Laboratory Bike von 2015 ist für Aprilia eine Übergangslösung

Aprilia Racing bringt den neuen MotoGP-Motor für 2016 erst Ende November auf den Prüfstand. Trotzdem soll er am 1. Februar beim Sepang-Tst einsatzbereit sein.

Das Aprilia Racing Team Gresini ist gespannt auf den neuen MotoGP-Werksmotor, der rechtzeitig für den ersten Sepang-Test in Malaysia (1. bis 3. Februar) startklar sein soll.

Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com sprach Renndirektor Romano Albesiano über den zeitlichen Fahrplan und die Neuerungen, die der neue 1000-ccm-V4-Motor bringen soll. Er wird natürlich wie der aktuelle Motor einen pneumatsichen Ventiltrieb, haben, dazu den Kaskadenantrieb. Auch das Zero-Shift-Seamless-Getriebe, das seit dem Mugello-GP in Betrieb ist, wird weiter zum Einsatz kommen.

Romano, der neue V4-Motor wird erst im November erstmals auf dem Prüfstand laufen?

Der Motor wird Ende November erstmals auf dem Prüfstand sein.

Das ist später als erwartet. weil sich Aprilia mit etwas Verspätung entschieden hat, eine gegenläufige Kurbelwelle einzubauen. Auf dieses System vertraut Ducati erstmals bei der GP15.

(Er schaut verwundert). Ahh...

Sind meine Informationen korrekt?

Wir haben ein paar Änderungen vorgenommen... Ja. (Er lacht). Auch beim Layout des Motors haben wir noch Modifikationen gemacht. Wir haben zum Beispiel ganz am Schluss noch einmal die Position des Ritzels verändert. Wir haben es im Vergleich zur Kurbelwellenachse anders platziert, wir haben eine bessere Position ausgetüftelt. Deshalb mussten wir einige Details neu designen. Aber ich glaube, jetzt könnte uns das richtige Paket gelungen sein.

Ihr habt nur zwei Monate Zeit vom ersten Prüfstandtest bis zum ersten grossen 2016-Test in Malaysia. Könnt ihr diesen engen Zeitplan riskieren, weil die meisten Leistungsteile und Komponenten des Motors schon im aktuellen 2015-Triebwerk erprobt werden? Es geht in erster Linie darum, 5 kg Gewicht abzuspecken und das Gehäuse kompakter zu gestalten?

Ein neuer Motor bleibt immer ein neuer Motor. Es können also viele Dinge passieren.
Wir machen deshalb bei diesem Motorenprojekt viel Druck, damit wir die Teile so bald wie möglich erhalten. Und wir werden wahrscheinlich auch über Weihnachten durcharbeiten, sogar am 25. Dezember.
Denn wir wollen die Saison 2016 ohne Probleme beginnen.

Hast du keine Zweifel, dass der Motor vielleicht im Februar nicht startklar sein wird?

Er muss einsatzbereit sein. Wir haben einen sehr detaillierten Plan gemacht. Wenn keine riesigen Probleme ans Tageslicht kommen, können wir den Motor in zwei Monate standfest machen.

Der Motor wird kompakter sein? Niedriger, schmaler, dazu 5 kg leichter?

In erster Linie wird er kürzer sein, dazu niedriger, ja. Auch der untere Teil des Triebwerks wird kleiner und schmaler sein.

Die Aprilia-Ingenieure können also für 2016 ein kompakteres Werksmotorrad bauen?

Ja, kompakter. Und wir können eine längere Schwinge verwenden. Wir können den Benzintank und den Luftfilter günstiger platzieren. Ausserdem werden wir viele Teile zentraler anbringen, auch bei der Elektronik. Manche Bauteile sind jetzt ein bisschen verstreut...

In Aragón hat Stefan Bradl erstmals eine Trockenkupplung probiert. Es ging damit Samstagfrüh wegen fehlerhaften Komponenten das ganzes FP3 verloren.

Ja, wir testen momentan eine Trockenkupplung, sie gehört zu unserem Paket für die Saison 2016. In Aragón hatten wir ein Problem, aber üblicherweise funktioniert diese Kupplung gut. Sie ist ein Bestandteil, das wir für 2016 schon fix eingeplant und geprüft haben.

Stefan Bradl stellte beim ersten Rennen mit der Aprilia im August in Indy fest, dass die Leistungsentfaltung sehr linear verläuft, es fehlt ein «Kick» wie bei der Honda. Lässt sich dieser Mangel für 2016 beseitigen?

Im Grunde wird sich der neue Motor thermodynamisch nicht stark von aktuellen Triebwerk unterscheiden. Deshalb erwarten wir eine ähnliche Motorcharakteristik. Aber wir rechnen mit mehr Power, in erster Linie, weil das neue Triebwerk weniger innere Reibung haben wird.

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