Malaysia-GP: Absage? Verschiebung? Verkürzung?

Von Günther Wiesinger
Wenn die Luftqualität weiter so bedrohlich bleibt, wackelt der Malaysia-GP. Wegen des Smogs wird zumindest eine Verkürzung der Trainings und Rennen diskutiert. Aber es gibt auch andere Notfallpläne.

Gestern hat SPEEDWEEK.com ausführlich über den Smogalarm in Malaysia und in der Metropole Kuala Lumpur berichtet, sogar 3029 Schulen bleiben deshalb landesweit geschlossen.

Auch Sepang-GP-Promoter Razlan Razali, Geschäftsführer des Sepang International Circuit (SIC), hat mit GP-Promoter Dorna und der Teamvereinigung IRTA bereits über einen Notfallplan verhandelt.

Durch die schlechte Luftqualität wurden in Malaysia und in Südostasien in diesem Jahr schon etliche Sportevents beeinträchtigt, auch der Formel-1-GP in Singapur.

«The show must go on», sagt Razlan Razali, denn der WM-Lauf in Sepang ist eine wichtige Zwischenstation im WM-Kalender. Danny Kent will hier die Moto3-WM gewinnen, Rossi und Lorenzo kämpfen um die Vorentscheidung in der MotoGP-Klasse.

Aber die GP-Verantwortlichen sind sich bewusst, dass die Sicherheit und die Gesundheit der Fahrer und Zuschauer im Vordergrund stehen muss. Die Behörden empfehlen den Einheimischen, die Wohnungen und Häuser am besten nicht zu verlassen.

Deshalb wird darüber nachgedacht, die freien Trainings, das Qualifying, das Warm-up und die Rennen zu verkürzen.
Gestern sollten die GP-Fahrer mit Rennrädern von Sepang nach Port Dickson radeln, dieser Ausflug wurde wegen des Smogs abgesagt. Denn der Air Pollution Index (API) näherte sich in Sepang Dienstagabend bereits der bedenklichen 200er-Marke.

«Der Smog macht uns Sorgen. Aber wir haben mit der Dona gesprochen. Sie haben uns versichert, dass der Event stattfinden wird. Wir werden jedoch die Situation von Tag zu Tag besprechen und die Werte für die Luftqualität von Tag zu Tag im Auge behalten», erklärte Razali. «Es gibt einen Notfallplan. Wenn die Werte kritisch werden, werden die Trainings und Rennen gekürzt. Das ist bei anderen Wetterverhältnissen in anderen Ländern in der MotoGP bereits praktiziert worden. Wenn die API-Daten sehr gefährlich oder bedrohlich werden, könnte der Grand Prix auch abgesagt und eventuell zu einem anderen Termin nachgeholt werden. Aber das wäre wirklich nur der letzte Ausweg. Das ist etwas, was keiner von uns wirklich will.»

Schon einmal in den letzten Jahren wurde ein MotoGP-Rennen verschoben: 2009 wurde in Doha/Katar am Ostermontag statt am Sonntag gefahren, weil das MotoGP-Rennen am ursprünglichen Termin wegen eines Wolkenbruchs nicht stattfinden konnte. Bridgestone hatte in der Wüste gar keine Regenreifen auf Lager...

«Wir haben bisher über keinen spezifischen API-Höchstwert gesprochen», versichert Razali, «der zu einer Absage führen würde. Wir werden das täglich neu beurteilen. Die Dorna wird das entscheiden, wenn eine Verschiebung oder Absage notwendig werden sollte.»

Gestern wurde auf der Strecke Equipment zur Messung der Luftqualität aufgebaut. Die SIC-Mitarbeiter erhalten 5000 Gesichtsmasken, für die Zuschauer werden die Masken zum Verkauf angeboten.

Razali räumte ein, dass durch den Smog die Ticketverkäufe bereits beeinträchtigt wurden. «Wir haben bereits 90 Prozent der 80.000 Tickets verkauft», sagt der Sepang-Circuit-Betreiber. «Eigentlich wollten wir am Dienstag ausverkauft sein. Aber jetzt rufen dauernd Fans an, die fragen, ob das Rennen überhaupt stattfinden kann. In den sozialen Netzwerken wird viel Unsinn verbreitet. Die Zuschauer sollen sich lieber auf unsere offiziellen Statements verlassen.»

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