Paolo Ciabatti: Schon 2015 Techniker für Einheits-ECU

Von Nereo Balanzin
Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti sprach mit SPEEDWEEK.com über die Motorspezifikationen für 2016, die umfangreiche Arbeit an der Einheitselektronik und Hoffnungsträger Andrea Iannone.

Die GP-Kommission hatte schon in Assen beschlossen, dass die MotoGP-Hersteller bis zu drei unterschiedliche Motoren-Spezifikationen pro Jahr homologieren können. Im Dezember wurde dann festgelegt, dass Hersteller, die ihre «concessions» verlieren, wie Ducati nach der Saison 2015, für das folgende Jahr abhängig von der Anzahl der Kundenteams zusätzliche Spezifikationen homologieren lassen können.

Ducati könnte 2016 dank drei Kundenteams also vier statt drei unterschiedliche Spezifikationen anmelden. Bisher hat Ducati nur die Motorversionen Desmo16 (Ducati Corse), GP15 (Pramac) und GP14.2 für die Homologation vorgesehen. Ducati könnte jetzt zum Beispiel auch eine Version Desmo16.2 homologieren.

Doch Ducati hat sich zunächst entschieden, dass drei Spezifikationen eingesetzt werden sollen. «Drei: eine für das Factory-Team, den GP15-Typ für Pramac und 14.2 für Avintia und Aspar.»

In der nächsten Saison werden die Einheitselektronik und die neuen Michelin-Reifen große Veränderungen bringen. «Ich stimme den Menschen nicht zu, die behaupten, dass die Einheitselektronik ein großer Rückschritt wäre. Unserer Meinung nach ist es eine gute Software. Wir können sie verbessern und suchen Strategien, wie wir sie bestmöglich nutzen können. Um ehrlich zu sein, haben wir in der letzten Saison sehr viel daran gearbeitet – mit Avintia.»

Avintia ist eines der Ducati-Kundenteams. «Zwei Techniker von uns wurden in ihre Box geschickt, um sich genau um diese Sache zu kümmern. Daher verfügen wir über viele wertvolle Daten. Vielleicht konnten andere dasselbe tun. Yamaha, die enormen Aufwand betreiben mussten, um ihre beiden Fahrer im WM-Kampf zu unterstützen, konnten der Elektronik wohl nicht diesselbe Zeit widmen. Vielleicht wurde Valentino deshalb zitiert, dass er verwirrt sei. Um ehrlich zu sein, hätten wir gern dasselbe Problem wie Yamaha gehabt…»

Andrea Iannone schlendert an der großen Glasfront von Ciabattis Büro vorbei und sagt kurz hallo. Dann verlässt er uns und geht zu Dall’Ignas Büro. «Andrea liebt exzentrische Mode und ist ohne Zweifel ein Lebemann. Trotzdem ist er eine der resolutesten Personen, mit denen ich je zu tun hatte. Er ist sehr genau und sorgfältig. ‹Maniac›, was auf seinem Leder steht, bezieht sich auf ihn selbst. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlt er sich nicht nur von seinem Team, sondern von einem ganzen Werk unterstützt.»

Auf gewisse Weise unterscheidet sich Ducati von anderen Werken. Wenn es nötig ist, kann ein Fahrer direkt zu Gigi Dall’Igna gehen – um nur den Boss zu nennen, aber es gilt auch für alle anderen Mitarbeiter – ohne in einem Warteraum zu sitzen. «Wenn er eine Idee hat und sie mit uns diskutieren will, fährt er einfach von Vasto her und kommt zu uns. Er hat einen Traum und sieht eine Chance, ihn auch zu erfüllen. Das gibt ihm Zuversicht und Motivation», erklärte Ciabatti.

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