Ramon Forcada: Profitiert Rossi von Lorenzos Daten?

Von Thomas Baujard
Jorge Lorenzo vor seinem Yamaha-Teamkollegen Valentino Rossi

Jorge Lorenzo vor seinem Yamaha-Teamkollegen Valentino Rossi

In der vergangenen Saison war die Yamaha M1 das Maß der Dinge. Hatte Jorge Lorenzo das Set-up besser im Griff als Teamkollege Rossi? SPEEDWEEK.com sprach mit Lorenzos Crew-Chief Ramon Forcada.

Die Yamaha M1 war 2015 das schlagkräftigste Motorrad der MotoGP-Klasse. Jorge Lorenzo und Valentino Rossi holten zusammen elf Siege in 18 Rennen. Rossi punktete in allen Rennen, Lorenzo ging nur in Misano nach einem Sturz leer aus. Der Mallorquiner sorgte jedoch auch mit vier Siegen in Folge für Aufsehen, die Gegner waren von Jerez bis Barcelona chancenlos gegen Lorenzo.

Als Crew-Chief des aktuellen Weltmeisters muss Ramon Forcada mit der 2015er M1 sehr zufrieden sein. «Es gibt viele Dinge, die besser waren als beim 2014er-Modell, aber es gab keine großen Änderungen. Wir hatten zum Beispiel einen besseren Speed auf gebrauchten Reifen. Sehr viel wurde an der Kraftentfaltung des Motors gearbeitet, was sich positiv auf die Beschleunigung auswirkte.»

«Bis dahin war die Honda das bessere Bike beim Beschleunigen, aber 2015 sahen wir ab dem Katar-GP, dass sie das nicht mehr ist. Das kraftvollste Bike muss nicht die beste Beschleunigung haben. Die M1 hatte besseren Grip und eine effizientere Kraftentfaltung als die RCV.»

Ist es schwierig, das Set-up während der Saison weiterzuentwickeln? «Nein, nicht so sehr. Wenn du einmal Settings gefunden hast, die zu deinem Fahrer passen, dann musst du nicht mehr viel ändern. Natürlich ist es unmöglich, das perfekte Set-up zu finden, denn wenn das Bike funktioniert, wird der Fahrer noch schneller, was neue Probleme schafft», erklärte Forcada im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Wurde die M1 auch im Bremsbereich effizienter? «Das ist nicht so klar. 2014 und 2015 verbesserte sich die Balance des Bikes durch kleine Änderungen. Um eine gute Bremsleistung zu haben, muss man die Motorbremse einbeziehen. Dafür muss das Hinterrad am Boden sein. Die Gabel und die Front sind sehr gut. Sie erlauben es, hart zu bremsen, doch manchmal hebt sich so das Hinterrad.»

In Motegi beklagte sich Jorge darüber, dass Valentino durch die Daten eures Set-ups schnellere Fortschritte machte. Stimmst du dem zu? «Ich denke nicht, dass er sich beklagt hat. Bei Yamaha haben alle ihre Teams Zugang zu den Daten. Als wir Ende 2007 zu Yamaha kamen, fuhr Jorge Michelin-Reifen und Valentino Bridgestone, daher hatten wir keinen Zugang zu den Daten. Als Jorge und Vale 2009 beide auf Bridgestone unterwegs waren, wurde die Wand aufgestellt, alle behielten ihre Settings weiter für sich. Dann ging Valentino zu Ducati. Als er 2013 zu Yamaha zurückkam, war Jorge sehr stark und Valentino konnte nicht mehr auf die Trennung der Daten bestehen. Ich denke, es war von Jorge nur ein Kommentar und keine Klage.»

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