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Eugene Laverty: «Wir müssen eine Sekunde finden»

Von Oliver Feldtweg
Aspar-Ducati-Fahrer Eugene Laverty steht vor seiner zweiten MotoGP-Saison. Er lobt sein Motorrad und freut sich auf den Saisonstart.

Es war alles andere als eine ideale Vorsaison für den Briten, dessen Vorbereitungen von Stürzen und Verletzungen geprägt wurden.

Glücklicherweise jedoch ging der Plan beim letzten Test auf dem Losail Circuit auf und Laverty fand endlich heraus, wie er mit der Ducati GP14.2 umgehen muss. Er sagt, dass die italienische Maschine umgänglicher sei als die Honda, die er letztes Jahr gefahren ist. Eugene freut sich auf das erste Rennen 2016. Er will versuchen, diese Saison bei jedem Rennen in die Punkte zu fahren.

Eugene, die Vorsaison ist vorbei. Was nimmst du von den letzten neun Testtagen mit?

Also, zuerst muss ich einmal sagen, dass ich gerne gehabt hätte, dass es für mich wirklich ganze neun Tage gewesen wären! Ich hatte nicht die beste Vorsaison wegen meiner Verletzungen. Es war schwierig, aber der beste Test war der letzte in Katar. Ich habe es geschafft, wieder Vertrauen zum Motorrad zu finden. Am letzten Tag hatte ich endlich wieder das Gefühl, dass ich so fahren, konnte, wie ich es liebe.

Bist du bereit für das erste Rennen der Saison am kommenden Sonntag?

Das ist schwierig zu sagen. Ich fühle mich wohl auf dem Motorrad, aber jetzt beginnen wir mit Veränderungen, um das Bike zu verbessern. Ich muss eine Sekunde schneller werden. Das Motorrad kann das schaffen, deshalb glaube ich, dass es fair ist zu sagen, dass wir noch nicht ganz bereit sind, aber wir sind auf dem besten Weg. Wir beginnen zu verstehen, was ich vom Motorrad brauche.

Wie geht es deiner lädierten Hand?

Beiden Händen geht es gut. Die linke habe ich mir letzten November in Jerez verletzt, die rechte in Sepang. Aber alles verheilt gut.
Meine rechte Schulter hat sich in Katar auch gut angefühlt, auf Phillip Island hatte ich nämlich noch Probleme, nachdem ich sie mir in Jerez gebrochen hatte. Was die Fitness betrifft, komme ich mehr oder weniger stark in die neue Saison zurück.

Mit welchem Resultat wärst du Sonntagnacht zufrieden?

Ich brauche Punkte. Ich weiss nicht genau wieviele, weil Katar noch zu früh für uns sein könnte. Ich brauche ein paar Tage mehr auf dem Motorrad, um meine Performance zu steigern. Es wäre cool, in Katar unter die Top 12 zu kommen, aber ich hoffe, dass wir in der zweiten Runde in Argentinien um die Top 10 kämpfen können.

Was glaubst du, sind die Stärken der Ducati?

Die Ducati ist viel Fahrer-freundlicher. Es ist viel weniger anstrengend sie zu fahren, als es letztes Jahr mit der Honda der Fall war. Die hat physisch alles vom Fahrer abverlangt. Dieses Motorrad ist einfacher zu fahren und auch der Motor ist angenehmer und vorhersehbarer. Ich geniesse es, mit diesem Motorrad zu fahren. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht so viel kämpfen muss, weil es mit dem Fahrer zusammen statt gegen ihn arbeitet.

Auf welchen Gebieten kannst du dich mit der Ducati noch verbessern?

Das Hauptgebiet, in dem ich Probleme habe – im Gegensatz zu den anderen Fahrern – ist in den Kurven. Das ist der Ort, an dem die Rundenzeiten zustande kommen, deshalb müssen wir uns darauf fokussieren. Wie bereits gesagt, am letzten Tag in Katar haben wir begonnen zu verstehen, was wir ändern müssen, damit wir in den Kurven besser werden. Wir haben uns beim Bremsen verbessert und auch im Kurvenausgang. Aber wir können das Motorrad punkto Kurven bestimmt noch mehr verbessern; dann werden die Rundenzeiten auch viel besser.

Nachdem du die Fahrer in der Vorsaison erlebt hast, wer glaubst du, wird 2016 um den Weltmeistertitel kämpfen?

Es sieht aus, als wäre Jorge der Favorit. Ich glaube wirklich, dass der Wechsel zu den Michelin-Reifen ihm hilft, weil diese wirklich gut sind für seinen Fahrstil. Die Bridgestone-Reifen in der Vergangenheit waren eher was für den Stil von Marc Márquez. Ich glaube, dass wir anderen uns alle etwas bei Jorge abschauen müssen, weil er wirklich weiss, wie man mit den neuen Reifen umgehen muss.

Wenn du auf die Saison 2016 vorausschaust, was ist deine Hauptziel?

Es gibt einige Kämpfe, die wir zu gewinnen haben. Es sind zwei private Ducati-Teams mit Aspar und Avintia, also sind drei andere Typen auf dem gleichen Motorrad wie ich. Und ich will natürlich gegen sie fighten und sie besiegen. Das ist das erste Ziel. Danach wollen wir ein paar starke Resultate erzielen.
Letztes Jahr habe ich meine Saison nicht innerhalb der Top 10 abgeschlossen. Deshalb will ich dieses Jahr so oft wie möglich in die Top-10 fahren. Wer weiss, was danach passiert? Im Moment ist es schwierig zu sagen, was das beste Resultat sein könnte, aber ich will konstant in die Punkte fahren.

Für diese Saison wurden ein paar Regeln geändert. Es gibt mehrere Faktoren, die das Spielfeld der Fahrer in Sachen Benzin, Software und Reifen verändert und teilweise eingeebnet haben. Was denkst du über diese Veränderungen?

Für mich ist es die aufregendste Zeit in der MotoGP-WM in den vergangenen 15 Jahren. Der Wechsel vom Zweitakter zum Viertakter war die letzte grosse Veränderung. Ich glaube, dass diese Veränderung alles durchrütteln werden, weil jedes Rennen anders sein wird.
Wir werden auf einer Strecke das eine Motorrad stark erleben und auf einer anderen Strecke ein anderes, weil die Hersteller nicht wirklich Daten haben, mit denen sie an den Reifen oder der Elektronik arbeiten können. Jede Rennstrecke muss am Freitag und am Samstag neu gelernt werden, deshalb erwarte ich, dass jedes Wochenende anders wird als das letzte.

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