Andrea Dovizioso: «Rennen ist eine andere Geschichte»

Von Günther Wiesinger
Andrea Dovizioso: «Wir können die Details noch verbessern»

Andrea Dovizioso: «Wir können die Details noch verbessern»

Beim MotoGP-Test auf dem Red Bull Ring dominierten die Ducati-Piloten. Doch Andrea Dovizioso ist bewusst, dass dieser Vorteil nicht automatisch den ersten Ducati-Sieg seit 2010 nach sich ziehen wird.

Vier Ducati-Piloten schlossen den Spielberg-Test auf den ersten vier Plätzen der Zeitenliste ab. Andrea Dovizioso schnappte sich mit 1:23,680 min vor den 3.500 Zuschauern den zweiten Rang hinter seinem Teamkollegen Andrea Iannone, der 0,440 sec schneller war.

«Wir haben am zweiten Tag mehr im Hinblick auf das Rennen gearbeitet. Dabei haben wir darauf geachtet, wie wir die Power einsetzen müssen. Michelin hat in den nächsten drei Wochen nun eine schwierige Aufgabe vor sich, die bestmöglichen Reifen für das Rennen zu produzieren, denn die Strecke ist klein, aber der Hinterreifen wird sehr, sehr stark beansprucht. Die Temperaturen waren sehr hoch. Für die Reifen war das sehr schwierig. Es war sehr wichtig zwei Testtage hier zu absolvieren, denn unter den derzeitigen Umständen wäre das Rennwochenende nur sehr schwer machbar. Doch insgesamt ist unsere Pace sehr gut, deshalb bin ich sehr froh über mein Gefühl mit der Ducati. Viele Ducati-Fahrer sind schnell, was bestätigt, dass unser Bike auf dieser Strecke sehr gut funktioniert», erklärte der Italiener.

Für Michelin ist die Strecke eine Herausforderung, da sie nur drei Linkskurven enthält. Den Ducati-Pilot bereitet der Verschleiß der Hinterreifen Sorgen.

Der Red Bull Ring ist mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 199,5 km/h, die Andrea Iannone vorlegte, die schnellste GP-Piste im Kalender. «Kleine Details können wir trotzdem noch verbessern», ist Dovizioso überzeugt. «Es war wirklich schön, zwei Testtage zu haben, bevor wir für das Rennwochenende hierher zurückkommen.»

Wie erklärt sich Dovizioso den großen Vorteil der Ducati-Piloten auf dem österreichischen Kurs? «Leider hatte ich auf der Strecke nie die Chance, einem Gegner zu folgen. Daher weiß ich es nicht ganz genau, aber wir sind in der ersten Phase der Beschleunigung und auf den Geraden sehr schnell. Durch die Power auf den Geraden gewinnen wir ganz sicher gegenüber den Gegnern, aber ich kann das nicht im Detail beantworten, denn ich folgte an den zwei Tagen komischerweise nie einem anderen Fahrer.»

Mitglieder des Aprilia-Teams verglichen den Red Bull Ring mit einem Motorprüfstand. «Ja», lachte Dovizioso. «Wenn wir die Layouts der 18 Strecken im Kalender ansehen, dann ist dieser Kurs sehr besonders. Wir müssen hier natürlich unseren Vorteil nutzen, denn auf anderen Strecken haben wir vielleicht Nachteile. Das ist die Realität.»

Ducati wartet noch immer auf den ersten MotoGP-Sieg, seit Casey Stoner im Oktober 2010 auf Phillip Island triumphiert hatte. In Spielberg könnte es am 14. August so weit sein. «Es ist noch zu früh, um darüber zu sprechen», wiegelte «Dovi» ab. «Ich habe genug Erfahrung, um zu wissen, dass ein Sieg im Rennen immer sehr schwierig ist, denn dafür muss alles stimmen. Man braucht das komplette Paket. Natürlich ist unser Speed im Vergleich zu anderen Strecken hier wirklich, wirklich gut. Doch das Rennen ist eine andere Geschichte. Zudem sind wir in Österreich, ich weiß nicht, was das Wetter machen wird. Ein Rennwochenende ist immer etwas komplett anderes als ein Test», betonte der WM-Neunte.

«Auf gewisse Weise ist es besser für uns, denn wenn wir am Rennwochenende schnell auf gute Rundenzeiten kommen müssen, bin ich zuversichtlich. Doch die Fahrer, die an jedem Wochenende um den Sieg kämpfen, werden auch hier am Rennwochenende stark sein. Wir müssen daher noch an den Details arbeiten, die wir meiner Meinung nach noch ein bisschen verbessern können. Wenn wir dann schneller als alle anderen sind, werden wir das auch im Rennen umsetzen.»

Red Bull Ring-Test, 20. Juli, 18 Uhr

1. Iannone, Ducati, 1:23,240
2. Dovizioso, Ducati, 1:23,680
3. Stoner, Ducati, 1:23,865
4. Barberá, Ducati, 1:24,091
5. Rossi, Yamaha, 1:24,169
6. Lorenzo, Yamaha, 1:24,194
7. Viñales, Suzuki, 1:24,208
8. Aleix Espargaró, Suzuki, 1:24,335
9. Redding, Ducati, 1:24,375
10. Hernandez, Ducati, 1:24,396
11. Crutchlow, Honda, 1:24,455
12. Laverty, Ducati, 1:24,497
13. Miller, Honda,1:24,555
14. Petrucci, Ducati, 1:24,602
15. Rabat, Honda, 1:24,670
16. Pirro, Ducati, 1:25,139
17. Kallio, KTM, 1:25,191
18. Lüthi, KTM, 1:25,705.
19. Baz, Ducati, 1:26,453

Red Bull Ring Test– 19. Juli, 18 Uhr

1. Andrea DOVIZIOSO, Ducati, 1’23.764
2. Andrea IANNONE, Ducati, 1’24.347
3. Scott REDDING, Ducati, 1’24.461
4. Casey STONER, Ducati , 1’24.502
5. Maverick VIÑALES, Suzuki, 1’24.595
6. Héctor BARBERÁ, Ducati, 1’24.649
7. Eugene LAVERTY, Ducati, 1’24.751
8. Danilo PETRUCCI, Ducati, 1’24.992
9. Valentino ROSSI, Yamaha, 1’25.054
10. Aleix ESPARGARÓ, Suzuki , 1’25.099
11. Yonni HERNANDEZ, Ducati, 1’25.171
12. Jorge LORENZO, Yamaha, 1’25.175
13. Jack MILLER, Honda, 1’25.345
14. Cal CRUTCHLOW, Honda, 1’25.438
15. Loris BAZ, Ducati, 1’25.994
16. Mika KALLIO, KTM, 1’26.056
17. Tito RABAT, Honda, 1’26.195
18. Tom LÜTHI, KTM, 1’26.405

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