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Cal Crutchlow (Honda/7.): Keine Chance gegen Ducati?

Von Günther Wiesinger
Sturz im FP3 am Samstag: Cal Crutchlow

Sturz im FP3 am Samstag: Cal Crutchlow

«Die neun Ducati sollten im Rennen auf den ersten neun Plätzen landen», wettert LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow. «Wir können nicht einmal bei einem Autobus im Windschatten bleiben.»

Cal Crutchlow rutschte mit seiner LCR-Honda wie Marc Márquez Samstagfrüh im FP3 aus, deshalb musste er den Umweg über das Qualifying 1 ins Q2 nehmen, dort sicherte er sich den siebten Startplatz. Mit 1:23,597 büßte er nur 0,455 sec auf die Bestzeit von Andrea Iannone ein.

«Beim Sturz bin ich einfach auf den schmutzigen Teil der Piste gekommen», schilderte der Brite. «Sonst wäre ich direkt ins Q2 gekommen, wir hätten dieses Drama vermeiden können. Aber wir sind jetzt happy mit Platz 7, ich bin nicht zu weit weg von Marc und von den anderen Jungs. Aber wir zerbeissen die Verkleidungsscheibe, um diese Rundenzeiten fahren zu können. Von der Startlinie und dann bis zu Turn 3 verlieren wir in jeder Runde vier Zehntel auf die Ducati. Das sind zwei Kurven!  Das summiert sich im Rennen auf zehn oder zwölf Sekunden. Dann kommt die Beschleunigung zur Kurve 4, wo wir wieder zwei oder drei Zehntel einbüßen. Wir verlieren also in einem Rennen bis zu 18 Sekunden an Stellen, wo wir wehrlos und machtlos sind. Nur wegen der Motorleistung. Wir tun alles, um diese Zeit beim Bremsen wettzumachen, wir bremsen wie die Tiere. Deshalb passieren die Fehler, deshalb sind wir außer Kontrolle. Ehrlich gesagt, mir hängt das zum Hals heraus. Wir wären so viel mehr konkurrenzfähig, wenn wir wenigstens bei den Aprilia im Windschatten bleiben könnten, aber das schaffen wir nicht. Wir können nichts dagegen tun. das Team schuft ohne Pause. Wir haben immerhin ein Upgrade bekommen, sonst wären wir noch wehrloser. Man kann sich vorstellen, mit welchem Zeit wir uns zu Beginn der Saison herumschlagen mussten.»

Übrigens: Crutchlow fuhr im Quali 304,5 km/h Top-Speed, Bradl 307,1 km/h, Bautista 306,9 km/h. Die zwei Werks-Ducati schafften 310 km/h.

«Es hat mit der Motorleistung zu tun, es dreht sich um das Anti-Wheelie-System, wie es funktioniert, wie der Motor funktioniert», ächzte Cal.

Sieht Cal Crutchlow für das Rennen noch eine Chance gegen die Ducati? «Es ist ja offensichtlich... Sie werden im Rennen sogar mit dem weichen Hinterreifen fahren... Sie werden uns in der Anfangsphase in den ersten zehn Runden von fahren, dann werden sie den Spritverbrauch senken, also auch die Power, damit sie ins Ziel kommen, basta. Sie werden auf Nimmerwiedersehen davon brausen.»

«Wie viele Ducati fahren im Feld mit? Neun? Dann sollten neun Ducati auf den ersten neun Plätzen landen: Die Ducati-Jungs können sich gar nicht vorstellen, wie viel wir riskieren müssen, um etwas Zeit wettzumachen. Niemand kann sich das vorstellen. Insgesamt bin ich nicht glücklich mit unserer Situation. Im Moment können wir nicht einmal bei einem Autobus im Windschatten mitfahren. Wir können unser Potenzial nicht aufzeigen. Jemand müsste uns auf den Geraden hier drei oder vier Zehntel schenken. Dann bin ich auf der Pole-Position... Ich rechne mir momentan im Rennen nicht einmal einen Top-5-Platz aus. Wenn ich das tun würde, würde ich in einer Traumwelt leben. Wir müssen einfach nach dem Start richtig Gas geben. Dann wird sich zeigen, wozu wir fähig sind. Wir müssen viel riskieren. Das ist es, ganz einfach. Wenn ich nach der ersten Runde an 14. Stelle liege, werde ich womöglich im Ziel noch weiter hinten sein. Denn ich kann mit diesem Bike absolut niemanden überholen.»

Warum sind die Yamaha stärker als die Honda? «Du brauchst den Drive und den Top-Speed», betont Crutchlow. «Yamaha hat den nötigen Drive und deshalb den Speed. Uns fehlt der Drive und deshalb auch der Top-Speed. Aber wir können nichts dagegen tun. Was wir haben, haben wir... Ich habe mein Bestes gegeben, wir sind auf Platz 7 gelandet. Dani hat mehr Top-Speed als Marc und ich, weil er so klein und so leicht ist. Trotzdem verliert er vom Turn 1 zum Turn 3 auch fast 0,3 Sekunden. Er wiegt aber nur 48 kg.»

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