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Spielberg: Andrea Iannone und seine rote Göttin

Von Günther Wiesinger
Jubel bei Ducati: Erster MotoGP-Sieg seit 100 Rennen

Jubel bei Ducati: Erster MotoGP-Sieg seit 100 Rennen

Die Ducatisti jubeln, der Damm ist gebrochen, Ducati kann wieder siegen. Und mit Jorge Lorenzo soll 2017 eine neue goldene Ära anbrechen.

Der MotoGP-WM-Lauf auf dem Red Bull Ring wurde wie erwartet eine Machtdemonstration der Ducati-Werksfahrer Andrea Iannone und Andrea Dovizioso.

100 Rennen lang hatte Ducati auf den ersten Sieg seit dem 17. Oktober 2010 (Casey Stoner auf Phillip Island) warten müssen, exakt 2128 Tage. Und es war der erste Ducati-Doppelsieg in der Königsklasse seit 2007, als Stoner auf Phillip Island vor Loris Capirossi siegt – das war noch in der 800-ccm-Ära.

Der Motorrad-GP von Österreich wurde ein Traum in Rot – denn «The Maniac» Iannone siegte vor «Dovi», der seinen 250. GP-Einsatz gerne mit seinem ersten MotoGP-Triumph auf Ducati gekrönt hätte. Er fährt die vierte Saison im Werksteam, Iannoen die zweite.

Gigi Dall'Igna, im Oktober von Aprilia zu Ducati übergelaufen, wurde für seine Geduld und seine aufopfernden Bemühungen belohnt.

Nach dem MotoGP-Test vom 19./20. Juli war Gigi noch zurückhaltend gewesen, als mit Iannone, Dovizioso, Stoner und Barbera vier Ducati vor den Yamaha-Stars Rossi und Lorenzo lagen. «Das war nur ein Test. Warten wir das Rennen ab», winkte Gigi damals ab.

Der ziegenbärtige Italiener hat bei Aprilia schon WM-Rennen und Titel in der 125er, 250er und Superbike-Klasse gewonnen, nur MotoGP-Erfolge fehlten bisher in seiner Erfolgsbilanz. Diesen Traum hat er sich jetzt bei Ducati Corse erfüllt.

«Ich bin unbeschreiblich glücklich», strahlte Luigi Dall’Igna, Ducati Corse General Manager, nach dem triumphalen Rennen in der Steiermark. «Das ist eine riesige Genugtuung für mich. Ich möchte allen Mitarbeitern bei Ducati Corse meinen Dank aussprechen, die in den fast drei Jahren unglaubliche Arbeit geleistet haben. Ich hoffe, dieses fantastische Resultat entschädigt alle Beteiligten für die enormen Anstrengungen. Ich hätte am liebsten jeden Mitarbeiter aus dem Werk in Österreich gehabt, um gemeinsam mit ihnen diesen Doppelsieg feiern und sie umarmen zu können. Ich bedanke mich herzlichen bei allen.»

Ducati bescherte ausserdem dem neuen Eigentümer Audi den ersten MotoGP-Erfolg seit der Übernahme der Ducati Motor Holding im Jahr 2012.

Paolo Ciabatti, Sportdirektor bei Ducati Corse, jubelte ebenfalls über den glorreichen Auftritt der Roten. «Wir werden alles tun, damit die Ducatisti nicht wieder 100 Rennen auf den nächsten Sieg warten müssen», stellte er fest.

Das Dream Team mit Luigi Dall’Igna, Jorge Lorenzo und Crew-Chef Cristian Gabarrini wird es richten.

Ciabatti hofft jetzt, dass auch «Dovi» in diesem Jahr noch den ersehnten ersten MotoGP-Erfolg auf Ducati erringen kann.

Und Andrea Iannone freut sich, weil er bewiesen hat: Ducati braucht nicht unbedingt einen Casey Stoner, um Honda und Yamaha in Schach zu halten. Er hat die rote Desmosedici-Göttin unerschrocken zum Sieg geführt.

Nach den Abschüssen von «Dovi» in Las Termas und Lorenzo in Barcelona war der Draufgänger in sich gegangen. Er behielt in Spielberg die Nerven, pokerte als einziger Fahrer mit dem Medium-Hinterreifen, holte sich erst in der 21. von 28 Runden von «Dovi» die Führung zurück – und siegte dann unangefochten.

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