Suzuki-Sieg in Silverstone: Dieser Tag musste kommen

Kolumne von Chris Vermeulen
Der ehemalige GP-Pilot Chris Vermeulen sorgte vor neun Jahren für den bis zum Silverstone-GP 2016 letzten Suzuki-Sieg in der MotoGP-Klasse. Lesen Sie hier seine Kolumne zum ersten MotoGP-Sieg von Maverick Viñales.

Bis Maverick Viñales in Silverstone siegte, war ich der einzige Suzuki-Pilot, der ein MotoGP-Rennen in der Viertakt-Ära gewinnen konnte. Das war die letzten neun Jahre hinweg eine große Ehre für mich, aber ich wusste, dass dieser Tag kommen würde.

Ich bin mittlerweile TV-Kommentator für «Fox Sports» in Australien und sah das Rennen vom Studio in Sydney aus. Ich denke, Maverick war einem perfekten Rennen sehr nah. Doch mein erster Gedanke war: Hat er mit dem Wechsel zu Yamaha 2017 die richtige Entscheidung getroffen? In Silverstone sah es so aus, als würde die GSX-RR wie auf Schienen fahren, sie war der M1 mehr als ebenbürtig.

Obwohl die GSX-RR noch Schwächen wie den Hinterrad-Grip bei hohen Temperaturen hat, bietet sie ein starkes Paket mit großen Stärken, was den Kurveneingang, die Agilität und den Speed in schnellen Kurven betrifft. In Silverstone nutzte Maverick diese Stärken perfekt.

Als ehemaliger Suzuki-Pilot habe ich eine Schwäche für dieses Team, aber als Maverick sofort an die Spitze stürmte, hoffte ich, dass er es nicht überstürzt und seine Reifen zu sehr in Mitleidenschaft gezogen hatte.

Doch als fünf Runden vor Schluss ein Sieg wahrscheinlich wurde, wurde ich nervös. Ich wollte nicht, dass er einen Fehler macht, denn ich wusste, dass alle hart mit ihm ins Gericht gehen würden, wenn er diese Chance vergibt.

Das Positive ist der Boost des Selbstvertrauens, den ein Sieg für Maverick als Fahrer, aber auch für das Team und die Jungs im Werk in Hamamatsu mit sich bringt. Ich erinnere mich, dass der Schub für den Glauben an sich selbst durch meinen Sieg in Le Mans 2007 für alle im Team entscheidend war.

Als Suzuki die MotoGP-WM für ein paar Jahre verließ, war das eine schwerwiegende Entscheidung, aber ich weiß, dass für sie noch eine viel bedeutendere Entscheidung war, die Ressourcen und das Geld zur Verfügung zu stellen, um zurückzukehren, obwohl sie wussten, dass sie ein sehr hohes Level erreichen müssen, um wieder siegen zu können.

Mein Name steht nun nicht mehr in dieser Statistik, aber ich freue mich wirklich sehr für Maverick und Suzuki. Ich hoffe bloß, dass sie das bald wiederholen können.

Ende 2011 trat Chris Vermeulen mit 28 Jahren vom aktiven Rennsport zurück. In Le Mans wurde er 2012 kurz rückfällig, als er Colin Edwards im Forward-MotoGP-Team auf der Suter-BMW ersetzte. Nun verfolgt er die MotoGP-WM und Superbike-WM als TV-Kommentator für den australischen Sender «Fox Sports». Seine britische Frau Toni hat inzwischen zwei Kinder zur Welt gebracht.

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