Misano-GP: Die «Rossimania» auf dem Höhepunkt

Von Günther Wiesinger
Rund 13 km liegt Valentino Rossis Heimatort Tavulllia von der Piste in Misano entfernt. Kein Wunder, wenn die «Rossimania» ihrem Höhepunkt zustrebt. Der zweite Startplatz hat seine Wirkung nicht verfehlt.

Ganz Italien steckt im Valentino Rossi-Fieber. Wegen des Misano-GP ist das Gelbfieber ausgebrochen. In jedem zweiten Geschäft zwischen Riccione und Rimini, zwischen Cesena und Riccione liegen irgendwelche VR46-Utensilien in der Auslage, zum Interessenten anzulocken, bei Juwelieren, bei Schuhverkäufern, bei Spielzeuggeschäften und in den Eissalons.

#Schon um 7 Uhr in der Früh setzte am heutigen Renntag in allen benachbarten Ortschaften von Cattolica bis Gabicce Mare eine wahre Völkerwanderung ein. Tausende Fans stiegen in die Shuttle-Busse ein, Tausende sattelten alte Mofas oder Piaggio-Roller, meistens kreischende Zweitakter. Auch Hunderte baufällige Fahrräder werden Richtung Rennstrecke bewegt. Überall parken Motorhomes, rund um die Strecke auf den angrenzenden Parkplätzen oder irgendwo in der Nachbarschaft der nächsten Städtchen und Ortschaften, auf jedem halb verlassenen Grundstück.

Auf dem Weg zur Strecke sah ich heute Graziano Rossi rund 3 km von der Rennstrecke seinen Privatwagen parken und aussteigen, er machte sich dann zu Fuss auf den Weg zur Rennstrecke, die Einladung zum Mitfahren schlug er aus. Und tatsächlich bewegte er sich zu Fuß genau so schnell vorwärts wie die Autofahrer im Stau.

Auf den Zufahrtswegen für die Fussgänger ist kein einziges Marc-Márquez-93-T-Shirt zu erblicken, Geld ist die dominierende Farbe, die Nummer 46 ist allgegenwärtig. Die Tribünen sind um 8 Uhr früh voll besetzt, die Teamparkplätze sind überfüllt.

Neben vielen ehemaligen GP-Helden wie Read, Lazzarini, Gramigni, Lavado und so weiter haben sich auch einige VIPs angekündigt: Fussballstar Roberto Baggio, Schauspieler Raoul Bova, Sänger Jovanotti und Ivan Zaytsev, Volleyball-Star mit Silber und Bronze-Medaille in Rio 2016 und London 2012.

Gespannte Erwartung macht sich breit. Jorge Lorenzo vor Valentino Rossi und Maverick Viñales, das ist die erste MotoGP-Startreihe für den «Gran Premi TIM di San Marino e Riviera di Rimini». Marc Márquez lauert an vierter Stelle nach dem Qualifying, und er will Rossi die Suppe bei dessen Heim-GP versalzen.

Seit 2007 hat Rossi her in Misano das MotoGP-Rennen dreimal gewonnen.

Klappte es heute zum vierten Mal nach 2008, 2009 und 2014?

Was mich viel mehr interessiert? Wohin werden die ganzen gelben T-Shirts verschwinden, wenn Rossi Ende 2018 zurücktritt?
Und welcher Italiener soll dann in seine Fußstapfen treten?
Die Schuhe Rossis werden für Fahrer vom Schlage Iannone und Petrucci für alle Ewigkeit zu groß sein.

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