Jeremy Burgess: «Elf Punkte gerettet»

Von Colin Young
Rossi und Burgess am Startplatz in Donington

Rossi und Burgess am Startplatz in Donington

Rossis Fiat-Yamaha-Cheftechniker Jeremy Burgess wundert sich über die Reifenwahl von Ducati in England. «Sie war sinnlos», betont der Australier.

Valentino Rossis Chefmechaniker Jeremy Burgess wundert sich über den missratenen Reifenpoker von Ducati beim Donington-GP. [*Person Casey Stoner*] und [*Person Nicky Hayden*] waren bekanntlich bei fast trockener Fahrbahn mit Regenreifen ausgerückt.

«Wenn die Piste am Start trocken ist und man Regenreifen aufzieht, weil irgendwann Regen kommen könnte, dann funktioniert das nicht. Ich habe gleich gespürt, die haben falsch entschieden. Zwischen Valentino und mir gab es gar keine Diskussion. Slicks waren die richtige Wahl», schilderte Burgess in der neuen Motorsport-Zeitschrift SPEEDWEEK (Nr. 32 seit Dienstag am Kiosk). «Valentino hätte einen Boxenstopp zum Motorradwechsel machen können, er wäre trotzdem noch vor den Ducati ins Ziel gekommen. Stoner hat in fünf Runden 30 Sekunden verloren…»

Burgess weiter: «Wenn ich in der ersten Reihe auf der Ducati gesessen wäre, hätte ich mich gefragt, warum 15 von 17 Fahrern auf Slicks losfahren, darunter auch meine direkten WM-Gegner. Es war ganz deutlich zu erkennen, dass die ersten zwei bis fünf Runden trocken sein würden, erst dann könnte es eventuell zu regnen beginnen. In dieser Phase würde man mit den Slicks genug Vorsprung für einen Stopp rausholen. Zumal in Donington die Boxengasse sehr kurz ist und ausserdem direkt an die letzten Kurve angrenzt. Man verliert also bei einem Stopp viel weniger Zeit als anderswo.»

«Ducati hatte genug Gelegenheit, die Entscheidung zu korrigieren, sie haben es nicht getan», hält Burgess fest. «Ich kann mir auch nicht erklären, warum die Ducati-Fahrer nicht nach ein paar Runden reingekommen sind, um den Fehler auszumerzen und wenigstens 25 von 30 Runden auf Slicks zu fahren. Völlig sinnlos! Die zwei langsamsten Runden im Rennen wurden von den zwei Piloten auf Regenreifen gefahren. Valentino ist trotz Sturz noch Fünfter geworden. Du Ducati-Fahrer hätten bei einem Motorradwechsel ein ähnliches Ergebnis erzielen können.»

Dovizioso siegte, Lorenzo stürzte, Stoner landete nur auf Platz 14 – der Donington-GP war ein Geschenk für Rossi, der elf Punkte einheimste. Burgess: «Valentino hatte ganz klar die Möglichkeit, 25 Punkte einzusammeln. Er hat immerhin elf Zähler gerettet. Es war eines der schwierigsten Rennen, die ich je erlebt habe. Es war nicht nass genug für Regenreifen, aber es war beinahe auch nicht trocken genug für Slicks. Ich glaube, Dovizioso hätte Valentino nie überholt. Er wollte ihm nur folgen. Als Vale gestürzt ist, war Dovi fast überfordert, als ihn Edwards und de Puniet einholten. Dovi war recht schlau, als er sich dachte, er überlasse es Valentino, die Bedingungen zu überprüfen.»

Insgesamt zieht Burgess eine positive Bilanz des britischen WM-Laufs. «Immerhin kam durch Colin Edwards eine Yamaha aufs Podest. Und die zwei Hauptrivalen von Vale – Casey und Jorge – haben eine Menge Punkte auf ihn verloren.»

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