Jeremy Seewer: MXGP 2019 im Yamaha-Werksteam?

Von Johannes Orasche
Jeremy Seewer fährt eine solide MXGP-Saison

Jeremy Seewer fährt eine solide MXGP-Saison

Der Schweizer Jeremy Seewer darf sich nach einer bisher guten Rookie-Saison in der Motocross-WM MXGP berechtigte Hoffnungen auf den nächsten Karrieresprung machen.

Für den Bülacher MX-Profi Jeremy Seewer läuft das Premierenjahr in der Motocross-Königsklasse durchaus zufriedenstellend. Zur Erinnerung: Im Herbst 2017 hatte der Schweizer einen kugelsicheren Suzuki-MXGP-Deal in der Hand, doch als die Gelben plötzlich den Stecker zogen, musste Seewer einen neuen Arbeitgeber finden und dockte im Wilvo Yamaha-Team.

Ein für beide Parteien gelungener Deal: Nach Halbzeit der Saison liegt der 23-Jährige auf Platz 8.

Was jedoch wichtiger ist, Seewer liegt aktuell sogar sieben Punkte vor dem belgischen Yamaha-Werksfahrer Jeremy van Horebeek!

Seewer hat bis auf beim Auftakt in Argentinien in jedem Rennen gepunktet, sogar beim britischen Grand Prix in Matterley Basin, als ihm in der Endphase vom ersten Rennen ein Stein aus dem Hinterrad von Julien Lieber die Brille zerfetzte und ein Cut schlug, das während des Rennens heftig zu bluten begann. Das Bild von Seewer nach dem Rennen, das er als Zwölfter beendete, ging durch sämtliche Medien.

«Das Cut hat heftig geblutet, das Blut in meiner Brille war dickflüssig wie Öl», erinnert sich Seewer. «Ich glaube, ein Fisch hätte in meiner Brille schwimmen können. Aber es sah schlimmer aus als es war. Ich hatte alles unter Kontrolle und wusste, dass ich den Lauf fertig fahren kann. Vor dem zweiten Lauf wurde es mit einem Streifen zusammengeklebt.» Seewer wetzte dann auf P8. «Ich war im zweiten Rennen etwas schlaff, weil ich doch einiges an Blut verloren hatte.»

Noch etwas war für Seewer interessant: «Es ist bemerkenswert, wie viele Fans man mit so einem Foto erreicht. Viele hundert Leute haben mir Respekt dafür gezollt, dass ich das Rennen beendet habe. Ich bin nicht der Typ, der schreckliche Fotos postet oder die schlechte Seite unseres Sports zeigt. Aber hier sah es so viel schlimmer aus als es war. Eine Schweizer Website, die sonst ein paar tausend Zugriffe hat, hatte mit dem Foto plötzlich rund eine Million Zugriffe.»

Über seine Zukunft will Seewer noch nicht sprechen, momentan gibt es aber bereits Überlegungen, den Schweizer für 2019 an Stelle von Jeremy van Horebeek (28) in das Monster-Yamaha-Werksteam von Carlo und Michele Rinaldi zu transferieren.

Seewer selbst denkt nur an die nächsten Rennen: «Momentan ist Platz 8 ungefähr das, wo ich hingehören. Aber bis auf die zwei Top-Jungs ganz vorne ist der Rest für mich erreichbar. Ich muss mich noch in der Anfangsphase steigern, vor allem in den ersten fünf oder sechs Kurven. Nach wenigen Runden hat dann im Rennen meist jeder seine Position gefunden und es bleibt auch bei den Abständen relativ ähnlich.»


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