ADAC MX Masters Jauer: So lief es für die Schweizer

Von René Streuli
Im nordöstlich von Dresden gelegenen Jauer kämpften neben vielen europäischen Topfahrern auch einige Schweizer um Punkte bei den ADAC MX Masters.

Bereits im Zeittraining vom Samstag präsentierte sich der 20-jährige Bülacher Jeremy Seewer gut gelaunt, was er mit Startplatz 8 unterstrich. Entsprechend motiviert rollte er am Sonntag unter der heissen Sonne ans Startgatter. Mit einem guten Start ging Seewer auf Platz 7 liegend auf Punktejagt; doch schon in der dritten Runde wurde er durch den Sturz des direkt vor ihm liegenden Marcus Schiffer eingebremst, wodurch er einige Plätze verlor. Doch wer den Rockstar Energy Suzuki Europe-Werksfahrer kennt, weiss, dass er dies nicht einfach so hinnimmt. Entschlossen kämpfte er sich wieder nach vorne, wobei er beim ebenfalls sehr stark fahrenden Deutschen Dominique Thury auf sehr starken Widerstand stiess. Mehrere Runden biss er sich am Kawasaki-Fahrer die Zähne aus, ehe es ihm gelang an ihm vorbeizugehen, was ihm letztlich einen starken vierten Rang einbrachte.

Nach einem hervorragenden Start ins zweite Rennen jagte Seewer hinter Dennis Ullrich und Sébastien Pourcel, der am Ende des ersten Laufes schwer gestürzt ist, als Drittplatzierter in die zweite Runde. Während sich die beiden KTM-Sarholz-Teamkollegen in den ersten zwei Renndritteln bekämpften, rückte Seewer den beiden immer näher. Bereits auf Podiumskurs fahrend, lancierte er den entscheidenden Angriff auf den Franzosen drei Runden vor Schluss. Verdientermassen liess er sich als Zweiter abwinken, womit er sich sehr zur Freude der gut 6500 Zuschauer als Tages-Zweiter feiern lassen konnte.

Jeremy Seewer: «Mit dem Zeittraining kann ich sicher zufrieden sein. Lauf 1 begann ganz gut, ich wurde durch Schiffers Sturz aber etwas zurückgeworfen. Dann hatte ich mit Thury über mehrere Runden zu kämpfen. Ich machte enorm Druck auf ihn, bis er etwas einbrach; diesen Moment nutzte ich, um an ihm vorbeizugehen. Guter Start dann in Moto 2, ich konnte den Speed von Ullrich und Pourcel sehr gut mitgehen. Schnell setzten wir uns vom Rest ab und am Schluss gelang es mir dann auch noch Pourcel zu schnappen und Platz 2 einzufahren. Als Zweiter im Tagesklassement kann ich sehr zufrieden sein. Da ich nur zwei der letzten drei Rennen fahren kann, nutze ich diese als willkommenes Training im Renn-Trimm

Neben Seewer startete in der Masters-Klasse Andreas Steiger (Suzuki Team marXparts-Motocenter Hegau by Hells.de), dem es nicht gelang, sich im Zeittraining für die Rennen zu qualifizieren. Auch die Hoffnung, sich über das Last-Chance-Race (LCR) am Samstagabend zu qualifizieren, erfüllte sich nicht.

Ebenfalls den Umweg via Last Chance nehmen musste der Westschweizer Julien Buri (Suzuki Team marXparts-Motocenter Hegau by Hells.de), dem es immerhin gelang, sich als Reservefahrer für den Sonntag zu qualifizieren – nachdem er mit Rang 11 den letzten noch für die Rennen berechtigten Platz 10 hauchdünn verpasste. Aufgrund Verletzungen zweier Fahrer im ersten Rennlauf konnte er im zweiten Rennen antreten, ohne jedoch Akzente zu setzen.

Unglücklich kämpfende Schweizer bei den Youngsters

Neben den beiden Schweizern Patrick Schnegg und Pascal Friedli, die für Harry Näpflins «H-Four Team MX-Raceland» ausrücken, findet man auch den Liechtensteiner Luca Bruggmann (KTM Team marXparts-Motocenter Hegau by Hells.de) regelmässig im Startfeld der Youngsters-Klasse.

Aufgrund vergangener Resultate innerhalb der ADAC MX Masters Serie starteten die drei mit berechtigten Hoffnungen, sich dank guten Quali-Trainings direkt für die Rennen zu qualifizieren. Doch leider missglückte den dreien diesmal die Jagd auf schnelle Zeiten, womit sie ihre Chance im Last Chance suchen mussten. Auch diese letzte Chance vermochten die Jungspunde nicht zu packen.

Harry Näpflin (Teamchef des «H-Four Team MX-Raceland»): «Die Strecke ist vom Technischen vielleicht nicht ganz so schwierig zu fahren. Für meine noch sehr jungen und entsprechend unerfahrenen Patrik und Pascal war es aber schwer, die mit vielen zum Teil etwas kurz gebauten Tabels bespickte Strecke richtig schnell zu fahren. Dazu gehört auch eine aggressive und kämpferische Fahrweise bis zum Schluss eines Rennens. Daran müssen und werden wir arbeiten; trotzdem können wir aus solchen Rennen immer wieder positive Dinge rausziehen, die wir auch in die Rennen in der Schweiz einbringen können. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn wir uns hätten qualifizieren können; aber wir sind ja vor allem auch da, um hinzuzulernen

Was die drei Geschlagenen sagen

Pascal Friedli: «Die Hartbodenstrecke hat mir sehr gut gefallen; viele Sprünge, tolle Anlieger und schnelle Kurven. Im Zeittraining hat nur wenig gefehlt, um mich für die Rennen direkt zu qualifizieren, obwohl die Zeitabstände sehr gering waren. Im Last-Chance-Race lief es dann eher schlecht; ich wurde trotz gutem Start in der ersten Kurve eingeklemmt, wodurch ich viele Plätze verlor, die ich während der gesamten Renndauer nicht mehr gutmachen konnte. Trotz der Nicht-Qualifikation war es erneut eine sehr gute Erfahrung; ich kann auch für die Schweizer Meisterschaft sehr viel davon profitieren – allein die hier lernbare Aggressivität hilft mir für die Schweizer Rennen enorm.»

Patric Schnegg: «Eine sehr interessante, aber auch anspruchsvolle Stecke, die wir in dieser Art in der Schweiz leider nicht haben. Auch ich musste ins «LCR», in welches ich mit einem guten Start als Siebter gut rein fand. Als Fünfter ging ich in die zweite Runde; doch leider hatte ich dann einen Zwischenfall mit einem Konkurrenten – mir rutschte das Vorderrad weg und ich musste zu Boden. Als ich mein Bike wieder aufrichten wollte, knallte ein von hinten kommender Fahrer in mich rein und ich fand mich unter meinem Bike wieder. Deshalb verlor ich sehr viele Plätze, was eine Qualifikation via LCR unmöglich machte. Trotzdem war dies wieder eine sehr gute Erfahrung, die mich bestimmt weiterbringen wird.»

Luca Bruggmann: «Ich bin sehr erstaunt und zugleich sehr enttäuscht, dass ich mich auf der Naturstrecke in Jauer nicht qualifizieren konnte. Erstaunt bin ich deshalb, weil ich mich auf den für mich ungewohnten Sandstrecken von Fürstlich Drehna beziehungsweise Tensfeld relativ problemlos qualifiziert habe. Im Zeittraining fand ich leider keine guten Linien, ich fand nie meinen Rhythmus – es passte einfach nichts zusammen. Dann hatte ich im LCR auch noch einen miserablen Start und damit war die Sache erledigt.»

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