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Tim Georgi: Mit atemberaubender Aufholjagd zum Sieg

Von Andreas Gemeinhardt
Tim Georgi (GP-Klasse) und Dirk Geiger (Standard) krönten mit ihren Siegen auf dem Sachsenring das ausgezeichnete Abschneiden der deutschen Moto3-Piloten im ADAC Northern Europe Cup.

Unter bewölktem Himmel, aber bei trockenen Bedingungen fand das sechste Saisonrennen des ADAC Northern Europe Cup im Rahmen der MotoGP auf dem frisch asphaltierten Sachsenring statt. Dabei lieferten die 29 Piloten der Nachwuchsserie spannende 20 Runden ab, aus denen Tim Georgi (17, D) und Dirk Geiger (14, D) schließlich mit den Siegen in der GP- und Standard-Klasse hervorgingen.

In der GP-Klasse lieferte Tim Georgi ein atemberaubendes Rennen ab. Nachdem der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport mit seinem Freudenberg Racing Team in der Moto3-WM mit einer Wildcard an den Start gegangen war, musste er als Letzter ins Rennen des ADAC NEC starten. Der 17-Jährige pflügte schon in den ersten Runden durchs Feld und übernahm bald die Führung. Nach einem Duell mit seinem Teamkollegen Walid Khan Soppe düste er davon und fuhr seinen fünften Saisonsieg ein.

Georgis Teamkollege, Walid Khan Soppe (17, NL) eroberte sich den zweiten Platz und landete damit noch vor Kevin Orgis (17, D). Soppe und Orgis waren zuvor bereits im Red Bull MotoGP Rookies Cup gestartet und zeigten im ADAC NEC eine ebenso starke Leistung. Jan-Ole Jähnig (16, D), der sich die Pole für seinen Heim-GP sichern konnte, verpasste das Podium als Vierter, gefolgt von Ernst Dubbink (28, NL) auf dem fünften Rang.

Nach sechs von elf Rennen 2017 liegt Georgi mit 125 Punkten weiterhin an der Spitze der GP-Klasse, doch sein Teamkollege Soppe macht eine Position gut. Der Niederländer liegt nun mit 96 Zählern auf dem zweiten Rang, während Kevin Orgis mit 93 Punkten von Platz zwei auf Position drei der Gesamtwertung zurückrutscht.

Dirk Geiger war in der Standard-Klasse von der Pole aus ins Rennen gegangen. Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport und amtierender Meister gab seine Führung zu keinem Zeitpunkt des Rennens ab und hielt sogar mit den Konkurrenten der GP-Kategorie mit. Schließlich feierte Geiger den Sieg, gefolgt von Leon Orgis (16, D).

Orgis, der von der zweiten Position aus in das Rennen gegangen war, konnte diesen Platz lange halten, bekam aber später Besuch seines Kiefer Racing-Teamkollegen Toni Erhard (16, D). Schließlich konnte sich Orgis um 0,085 Sekunden mit einem Überholmanöver in der letzten Runde durchsetzen. Lokalmatador Erhard kam mit Platz drei aber ebenso noch aufs Podium. Rick Dunnik (15, NL) wurde indes Vierter, gefolgt von Marvin Siebdrath (13, D).

In der Gesamtwertung liegt Geiger weiter an der Spitze. Er hat nach sechs von elf Saisonrennen 132 Punkte auf seinem Konto. Philipp Freitag (19, D) kam auf dem Sachsenring als Siebter an und liegt mit insgesamt 97 Punkten auf Position 2, gefolgt von Erhard mit 89 Zählern auf dem dritten Platz.

Die Stimmen der Top-Drei

Tim Georgi (17, D), Sieger, ADAC NEC GP:
«Ich hatte auf jeden Fall einen sehr guten Start und konnte gleich etwa 20 Piloten passieren. Als ich dann auf Walid aufgeschlossen hatte, merkte ich, wie mein angebrochener linker Mittelfuß wieder anfing zu schmerzen. Also habe ich ihn noch einmal vorbeigelassen und bin ihm ein paar Runden hinterherzufahren, um meinen Fuß zu entlasten. Ich habe mich mit meinem Reifen sehr wohlgefühlt und konnte dann vorbeigehen und wegfahren. Ich bin total glücklich über diesen Sieg hier, besonders weil ich ihn vom letzten Platz aus einfahren konnte.»

Walid Khan Soppe (17, NL), Zweiter, ADAC NEC GP:
«Das Rennen insgesamt war gut. Ich konnte nach einem guten Start direkt die Führung übernehmen und lag einige Runden vorn. Dann kam allerdings Tim an mir vorbei, aber ich konnte noch einmal zurückschlagen. Wir hatten ein Duell, aber am Ende fuhr er einfach davon und ich konnte sein Tempo nicht mehr mitgehen. Zuvor Red Bull MotoGP Rookies Cup zu fahren war für mich kein Problem, da mein Motorrad hier sehr ähnlich ist. Natürlich wäre der Sieg noch etwas besser gewesen, aber der zweite Platz ist auch okay.»

Kevin Orgis (17, D), Dritter, ADAC NEC GP:
«Mein Start war nicht ganz so gut, da ich noch an die Red Bull MotoGP Rookies Cup-Maschine gewohnt war, die ein bisschen anders ist. Dadurch kam ich nicht so gut weg und musste mich als Vierter in die erste Kurve einreihen. Ich konnte mich recht schnell wieder auf Position drei nach vorne kämpfen. Allerdings konnte ich den anderen GP-Fahrern auf der Geraden nicht mehr folgen und habe immer mehr Zeit auf sie verloren. Mit Dirk habe ich mir dafür einen tollen Kampf geliefert. Zum Schluss sind meine Rundenzeiten immer besser geworden, weil ich mich immer mehr an das Motorrad gewohnt habe. Am Ende konnte ich auch noch Jan-Ole einholen und vor ihm einen kleinen Vorsprung herausfahren. Mit dem dritten Platz bin ich komplett zufrieden.»

Dirk Geiger (14, D), Sieger, ADAC NEC Standard:
«Mein Start verlief sehr gut. Ich war vorne mit dabei, bis die ganzen GP-Fahrer von hinten kamen und einige an mir vorbeigingen und davonfuhren. Ich fuhr dann lange zusammen mit Kevin und hatte das Gefühl, dass ich in den Kurven schneller war als er, aber auf den Geraden ist er immer wieder vorbeigekommen. Im Großen und Ganzen haben wir uns aber einen tollen Kampf geliefert. Sicherlich hätten meine Rundenzeiten noch etwas schneller sein können, aber am Ende hat es für den Sieg gereicht und das macht mich überglücklich. Ich freue mich riesig über den Sieg und möchte mich bei meinem Team und allen anderen Menschen bedanken, die mich unterstützen.»

Leon Orgis (16, D), Zweiter, ADAC NEC Standard:
«Ich hatte einen guten Start und kam auch in einen guten Rhythmus. Dann lag ich in einer Gruppe mit Kevin, Dirk und Ernst und sind zusammen mehrere Runden gefahren. Die Reifen von Ernst haben scheinbar nachgelassen, wodurch er etwas langsamer wurde als wir. Ich konnte ihn auf der Geraden aber einfach nicht passieren, was noch einige Runden gedauert hat. Dadurch habe ich auch den Anschluss an Kevin und Dirk verloren und in den letzten Runden musste ich zusehen, dass Toni nicht mehr an mir vorbeikommt. Glücklicherweise konnte ich noch das letzte aus den Reifen herausholen und bin in der vorletzten Kurve wieder an ihm vorbeizukommen, wodurch ich den zweiten Platz einfahren konnte. Ich bin sehr zufrieden und möchte mich bei meinem Team und meinem Mechaniker Robert bedanken, die an diesem Wochenende tolle Arbeit geleistet haben.»

Toni Erhard (16, D), Dritter, ADAC NEC Standard:
«Das Rennen insgesamt lief ganz gut. Beim Start kam ich sehr gut weg, aber gleich in den ersten Runden hatte ich eine kleine Kollision mit Dirk und kam in den Kies raus. Dadurch habe ich unheimlich viele Positionen verloren und musste mich dann jenseits der Top-15 wieder nach vorne kämpfen. Ich konnte sogar die große Lücke auf Leon wieder zufahren, aber am Ende habe ich es leider nicht geschafft, ihn noch zu passieren. Hier auf dem Sachsenring bei meinem Heimrennen auf das Podest zu fahren, ist wirklich toll.»

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