Team-Spirit gewinnt das Bridgestone 100

Von Wolfhard Töns
Das gemischte Doppel Mario Bruns und Guido Wemhöner holten mit einer Suzuki GSX-R 1000 K4 und einer Ducati 959 den Premieren-Titel in der neuen Amateur-Endurance-Meisterschaft von Art Motor.

Was lange währt: Seit 47 Jahren kennen sich schon Mario Bruns und Guido Wemhöner, seit über einem Dutzend Jahre fahren sie gemeinsam zur und auf der Rennstrecke. Doch erst die Bridgestone 100, eine 2017 von Art Motor und Bridgestone aus der Taufe gehobene Meisterschaft, gab ihnen die Möglichkeit, als Team zusammenzuspannen. Und weil bei der Langstrecke einer der wichtigsten Faktoren ist, dass im Team Harmonie herrscht, gelang ihnen auf Anhieb der Gesamtsieg der Endurance4Fun-Meisterschaft, die sich ausschließlich an Amateur-Teams richtet.

Dazu brauchten sie nicht einmal einen Klassensieg, denn den konnten sie getrost dem Ducati-Team Geier/Basse überlassen, die mit einer Runde Rückstand vor dem gemischten Ducati-Aprilia-Doppel Hoffmann/Horst Platz zwei belegten, nicht einmal drei Sekunden vor den Klassensiegern Bruns/Wemhöner, mit denen auch das beste Japan-Bike in dieser Klasse ins Ziel kam. Während Bruns eine Ducati 959 einsetzt, vertraut Wemhöner auf eine betagte Suzuki GSX-R 1000 K4 – und in der Klasse «Top» fahren die vor 2007 gebauten Fours zusammen mit den großen Zweizylindern. Dass diese Besonderheit des Reglements greift, zeigt der Saisonverlauf: Bruns/Wemhöner gewannen in Assen und Oschersleben, belegten Platz zwei am Sachsenring und beim zweiten Oschersleben-Event und einen konservativen dritten Rang beim BIKEtobefest-Finale.

Die stärkste Klasse beim Finale war jedoch die Klasse «Open» mit 13 Teams am Start, die auch das mit Abstand schnellste Team des Rennens stellte: Gaststarter Lukas Gauster und Sebastian Carlström, sonst in der Pro Thunder Open unterwegs, ließen ihre Aprilia RSV4 um bis zu drei Sekunden pro Runde schneller als das zweitplatzierte MSB-Team Hösch/Baudner mit ihren Ducati 1199 /999 R um den Kurs und fuhren so eine Runde Vorsprung heraus. Bestes BigBike-Team der Klasse war jedoch die Equipe 37 mit Axel Rauch/Florian Lupfer-Kusenberg, beide auf Yamaha R1.

Die üblicherweise dominierenden BMW S 1000 RR-Mannschaften schafften es zwar nicht aufs Treppchen der Renn-Siegerehrung, dafür holte BMW-Mann Stefan Solterbeck sicher den Klassensieg der Meisterschaft – Teampartner Ralph Schädel war erst im Verlauf der Saison hinzugestoßen. Die Saison fing harzig an für Solterbeck: Beim Auftaktrennen zerstörten er wie auch sein damaliger Partner Volker Lorenzen ihre Bikes im Training und konnten gar nicht am Wettbewerb teilnehmen. – immerhin gelang Solterbeck dann in Assen und später auch am Sachsenring der Klassensieg.

Am heißesten umkämpft übers Jahr war jedoch der Fight in der Superlight-Klasse, und die lieferte auch zugleich das meiste Drama des Rennens. Vier Teams hatten noch Chancen auf den Klassensieg, und das Team Thomas Theuner/Sascha Redmer hatte sich ausgerechnet, nach zwei Siegen während der Saison einen dritten einzufahren. Doch es kam anders: Theuner selbst konnte wegen einer Knieverletzung gar nicht starten, Redmer war als One Rider-One-Bike-Team ganz vorne bei der Musik, doch dann stürzte er gleich zu Rennbeginn.

Nachdem der Abschlepper ihn wieder an die Box gebracht und er das Rennen weder aufgenommen hatte, war nur noch ein zwölfter Platz in der Klasse drin und die Aussicht auf eine Platzverbesserung in der Klassenwertung zum Saisonabschluss dahin. So ging der Sieg an das Triumph Daytona 675-Team von Kay Lietdke und Jens Schmidt. Mit dem dritten Klassensieg bei drei Starts sprangen sie auf Platz 2 in der Klasse vor dem Mechanic Team, für das Christian Dressler Rang 3 in der Klasse sicherte - bei wechselnder Besetzung übers Jahr.

Den Gesamtsieg in der Klasse Superlight-Klasse sicherte sich jedoch mit einem sauberen zweiten Platz im Rennen das Wellbrock Racing Team mit Hans-Werner Bischoff und Wolfgang Harbusch auf ihren Honda CBR 600. Bischoff war als one-bike-one-rider-Team in die Saison gestartet, holte allein einen dritten und zweiten Platz, nahm dann aber Wolfgang Harbusch als zweiten Mann hinzu, mit dem er sich beiden letzten drei Läufen ein Abo auf den zweiten Platz in ihrer Klasse holte – und im Gesamtklassement. Es geht in der Langstrecke eben nichts über ein gutes Team.

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