Klassik Trophy Franciacorta: Knapper geht’s immer!

Von Manfred John
Startphase der Klassik GP-Klasse zum ersten Lauf

Startphase der Klassik GP-Klasse zum ersten Lauf

Mittlerweile traditionell starteten die Fahrer und Teams der Klassik Trophy am Osterwochenende im Motodrom der norditalienischen Stadt Franciacorta in die neue Saison 2018.

Über 350 Fahrer nutzten die Gelegenheit nach der langen Winterpause Mann und Maschine endlich wieder Rennerfahrung zu schnuppern. Zunächst einmal aber waren zwei Tage freies Fahren angesagt bevor am Samstag das Zeittraining und am Sonntag die Rennen stattfanden. Wie überall in Europa war das Wetter durchwachsen, aber am Renntag präsentierte sich die Region mit frühlingshaften Wetter und warmen Temperaturen.

Als die Vorzeigeklasse entwickelt sich die Superbike-Klasse mit einem vollen Starterfeld. Aufsteiger und vermehrt ehemalige Piloten haben sich entweder neue alte Maschinen zugelegt oder ihre ehemaligen Superbikes aus der Epoche von 1988 bis 2001 wieder aktiviert. Bereits der erste Rennlauf zeigte, wie eng es hier hergeht:

Mit einer halben Radlänge Vorsprung gelang Aufsteiger Nicolai Kraft den Sieg vor Timo Schönhals einzufahren, beide auf den Suzuki GSX-R-Modellen. Den Suzuki Dreifach-Erfolg machte Martin Blug komplett, der Dieter Bauernfeind (Aprilia Mille) hinter sich bringen konnte. Ex-Europa-Meister Herbert Hauf platzierte sich vor dem letztjährigen Meister Martin Bähr (beide Suzuki).

Der zweite Lauf wurde allerdings schon in der ersten Runde abgebrochen. Unabhängig voneinander waren Timo Schönhals und Ronald Matthies gestürzt. Während Schönhals mit Blessuren an der Hand aber zerstörtem Motorrad leicht verletzt blieb, wurde Matthies ins Krankenhaus eingeliefert, befindet sich aber auf dem Weg der Besserung. Nach dem Restart gewann erneut der erst 19-jährige Kraft vor Blug und Bähr. Auf Rang vier Andreas Braun (Kawasaki ZXR 750), der sich Harry Fath (Ducati 998) und Ingo Benndorf (Aprilia Mille) mit Sekundenvorsprung vom Leib halten konnte.

In der Superbike Open der luftgekühlten ohne Hubraumbegrenzung gab es in beiden Läufen den gleichen Zieleinlauf: Stefan Merkens auf der von seinem Vater vorbereiteten Yamaha MMT 1200 vor Franz Braun (Moko Suzuki GSX-R) und dem Österreicher Johann Tetour (Yamaha FZR 1000). Bei den 600er-Supersportlern wechselten sich Steffen Serway und der Schwede Andreas Karlson jeweils als Sieger ab, den dritten Platz auf dem podium holte sich Julian Dieterele, alle auf den Yamaha R6 Modellen.

Die große Twinklasse über 1000ccm war im ersten Lauf geprägt von einem Dreikampf. Noch nicht einmal 1 Sekunde trennten am Ende Werner Hausner (Ducati TT2) vor Jens Hofmann (Guzzilla) und Fabio Frankenberger ( Ducati Unicoo). In Lauf 2 gelang Fabio Frankenberger der Sieg knapp vor Hofmann und Harry Fath (Ducati 1100).

Valentino Frankenberger, (Ducati Unico), der jüngere der beiden Rennfahrenden Söhne des Ducati-Spezialisten Thomas Frankenberger, holte sich ungefährdet die beiden Laufsiege bei den kleinen Twins bis 990ccm vor Steffen Serway (Suzuki SV 650). Peter Höss (Ducati 900) wurde 3. im ersten und vierter im zweiten Lauf, während Daniel Deibler auf einer weiteren Ducati 900 die Suzuki SV-Meute hinter sich halten konnte. Gespannt war man im Kampf alt gegen jung, modern gegen Klassik in der Youngtimerklasse.

Aaron Schäfer als letztjähriger dritter des ADAC Cup auf der neuen Cup-KTM 390 holte sich in Lauf eins ungefährdet den Sieg vor Sandro Erber auf der Kawasaki ZXR 400 aus den 90er Jahren vor dem Belgier Jeroen Henrand (Honda VFR 400). In Lauf 2 allerdings waren es genau 2/10 S3ekunden die Schäfer und Erber trennten. Ingo Benndorf (Honda CBR 400) lag auch nur 4 Sekunden hinter dem Gewinner. Die anderen Cup-KTM 390 waren mitten im Feld der 400er vertreten, während es Justian König mit der Supersport 300 Yamaha sichtlich an Leistung fehlte.

International bunt gemischt präsentierte sich die ältere der beiden Zweitaktkategorien, aber nicht minder spannend. Vier Piloten kämpften in beiden Läufen mit den 350er-Yamahas um den Sieg: In Lauf 1 lag am Ende Leif Nielsen (Dänemark) vor Peter Howarth (Großbritannien), Norbert Moser (Österreich) und Vitezlav Hatan (Tschechien). Dabei trennten nur 1,5 Sekunden die drei Erstplatzierten.

In Lauf 2 lautete der Zieleinlauf Howarth, Nielsen, Hatan und Moser. Der Sieg der 250er Klasse ging an den Niederländer Rik Jansen (Yamaha TZ 250) vor dem Dänen Hans Pallesen (Suzuki T 20) und Martin Gürth (Maico MD 250 in Rennen eins. In Lauf 2 holte sich Michael Wild (Rotax 250) vor Jansen und Pallesen den Sieg. Die Achtelliter-Kategorie lautete in beiden Läufen der Zieleinlauf Rene Voss (Yamaha TZ 125) vor Roland Stephan (Honda RS 125) und Bernd Meyer (MBA 125).

Bei den neueren Zweitaktern der 250er-Klasse ließ in Lauf 1 Hans-Peter Loda den Ex-Meister Harald Merkl und den Schweden Andreas Karlsson, alle Yamaha, hinter sich. In Lauf 2 setzte sich der Däne Kenny Matthiesen (Yamaha), der in Lauf 1 mit defektem Auspuff ausgeschieden war, vor Loda und Merkl. Die Platzierung in der Halbliterklasse lautete in beiden Läufen Gerhard Mitter vor Berthold Gutermann und Hannes Gugenhan, alle auf Suzuki RG 500. In der kleinen 125er Klasse hielt sich der Italiener Lorenzo Teviron in beiden Läufen den Schweizer Rene Dünki vom Leib. In Lauf 1 wurde Doppelstarter Roland Stephan dritter, in Lauf 2 nahm Anne Höss den Platz ein.

Den Sieg bei den Gespannen holte sich beide Male Bernd Krauß mit Axel Braunshausen im Boot dem selbst gebauten Fahrwerk mit dem 1000er Kawasaki-Motor. In Lauf 1 holte sich Familie Günter und Vincent Schacherbauer auf einem mit dem Suzuki GSX-R 1000 befeuerten LCR-Gespann Rang zwei vor Claus Pickl mit Malte Pecksen im Boot dritte wurden. In Lauf war es das Brüderpaar Peter und Marcus Preisinger die zweite vor der niederländisch-englischen Paarung Hendrik Jonker mit Rebecca Sirrel auf dem Guzzi-Gespann wurden.

Einen regen Zulauf erleben auch die Klassiker bis 1983, wo jedoch die Rollen klar verteilt sind. Bei den 350er gab es in beiden Läufen das gleiche Ergebnis. Bernd Pöllmann ( Aermacchi) vor Marion Kaidel ( Yamaha XS 360) vor Karlheinz Liebrandt auf der Moto Morini 3 ½. Ebenso das gleiche Endergebnis bei den 500ern: Sohn Ives Glauser (Yamaha SR 500) vor Peter Höss (Ducati Pantah) vor Vater Franz Glauser (Yamaha SR 500). Und auch bei den 750er die gleiche Reihenfolge in beiden Läufen. Rainer Hilpert (Ducati TT 750) vor den Österreichern Hansjörg Gatterer (Ducati TT2) und Landsmann Bernhard Zojer ( Ducati Pantah)

Hinter Guido Hufschmid (Yamaha TR1) und Jens Hofmann (Dynotec Guzzi) stieg Bruno Arzner (Martin-Suzuki 1100) auf das Podest in Lauf 1 und Sebastian Köberl (Ducati TT) in Lauf 2 auf das Podest. Der Klassensieg in der BMW Boxer Open ging beide Male an Gregor Kraus, während Hansjörg Vollmer und Tilo Schubert die Plätze tauschten. In der BMW über 800ccm hieß beide Male der Zieleinlauf Hans Schlotter vor Hans-Peter Loda. In Lauf 1 stieg Gregor Kraus als Dritter auf das Treppchen, in Lauf 2 war es der Österreicher Werner Schümann, der den Platz einnahm.

Nachfolgend finden Sie noch die Gelegenheiten, bei einer oder mehreren Veranstaltungen der Klassik Trophy 2018 einmal hinein zu schnuppern:

11. - 13. Mai / Hockenheim (D)
25. - 27. Mai / Schleizer Dreieck (D)
08. - 10. Juni / Walldürn (D)
22. - 24. Juni / Sachsenring (D)
06. - 08. Juli / Assen (NL)
27. - 29. Juli / Oscherleben (D)
17. - 19. August / Most (CZ)
08. - 09. September/ Colmarberg (L)
22. - 23. September / Frohburg (D)

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