Bike Promotion Meisterschaft: Saisonstart in Most

Zum Saisonauftakt der Internationalen Bike Promotion Meisterschaft passte nicht nur das Wetter, denn das Veranstalter-Team durfte sich außerdem über komplett ausgebuchte Fahrerfelder freuen.

Soviel Motorradrennsport an einem Wochenende gibt es selten: Die MotoGP in Texas, die Superbike-WM in Assen, die Endurance-WM mit den 24h von Le Mans und in Most fand der Auftakt zur Saison 2018 der Internationalen Bike Promotion Meisterschaft statt. Der Fokus der Teilnehmer lag aber trotz Daumendrücken für Reiti und Co. eindeutig auf den eigenen Meisterschaftläufen.

Die IBPM verzeichnet in diesem Jahr erfreulicherweise einen starken Zulauf an eingeschriebenen Fahrern. 115 Einschreibungen in deen vier Klassen sprechen für sich. Ganz besonders hervorzuheben ist die Anzahl der 600ccm-Fahrer. Die Supersport-Klasse, die schon totgesagt wurde, erlebt damit gerade eine mindestens temporäre Renaissance.

Nachdem in den letzten beiden Jahren das Wetter im April nicht nur als gewöhnungsbedürftig sondern schon eher als desaströs bezeichnet werden konnte, waren die Befürchtungen groß, dass sich nur wenige Fahrer nach Most verirren würden. Dank der großen Anzahl Serienstarter und bester Wetter-Vorhersage kam es aber ganz anders und so konnte sich das Team von Veranstalter Bike Promotion über ein restlos ausgebuchtes Haus freuen.

Angesagt waren die Trainings und Rennen des German Endurance Cup, der Supersport Open und Superbike 750, der Superbike Open und des BMW S 1000 RR Cups. Den Auftakt machte am Freitag der traditionsreiche German Endurance Cup mit einem 2-Stunden-Lauf. Der Verlauf des Rennens war recht turbulent, es machten sich drei Safety Car-Phasen notwendig. Gewonnen wurden die Klasse 1 (Moto1000) durch das Team «Der zweite Versuch», die Klasse 3 (Moto600) durch das «Confederation Racing Team» und die Einmotorrad-Klasse 4 (Endurance) durch das Team «Motorradtke».

Am Samstag stand als erstes Rennen der BMW S 1000 RR Cup auf dem Programm. Schon die Trainingszeiten ließen erahnen, dass an den Brüdern Steven und Simon Tirsgaard kein Weg vorbei gehen würde. Mit 1:37,8 bzw. 1:37,5 brannten die beiden Dänen Traumzeiten in den tschechischen Asphalt. In Rennen 1 kämpften sie schon Ende der ersten Runde mit einem messbaren Vorsprung vor dem Drittplatzierten Jan Christiansen nur noch gegeneinander. Simon behielt die Nase vorn und gewann vor Steven und Jan Christiansen. Die Hobbyfahrer-Wertung Advanced entschied der Franke Thomas Heckel für sich.

Am Sonntag sollte es nach dem Willen der Tirsgaards eigentlich wieder so laufen, es kam aber etwas anders. Simon, der sich schon wieder an die Spitze gesetzt hatte schied nach drei Runden wegen Bremsproblemen aus. Steven war damit mehr oder weniger konkurrenzlos unterwegs und fuhr einen ungefährdeten Sieg nach Hause. Dahinter spielte sich aber ein sehenswerter Kampf um Platz 2 zwischen dem Österreicher Murat Yaman, dem Dänen Martin Iver Pedersen und dem Deutschen Andreas Peterlik ab. Während des Rennens wechselten die Positionen mehrfach, am Ende blieb Yaman aber der Sieger in diesem Trio und sie fuhren in der genannten Reihenfolge über den Strich. In der Advanced- Wertung gewann in diesem Rennen Andreas Lorch mit 1,4 Sekunden Vorsprung vor Heckel.

Für das Rennen 1 der Supersport Open mit 15 Startreihen (!) war der klare Favorit Thomas Walther aus Schleiz auch schon zeitig ausgemacht. Er ging von der Pole-Position ins Rennen und gewann es auch klar vor Sebastian Frotscher, ebenfalls aus Schleiz. Als aktiver A-Lizenz-Fahrer verzichtete er aber auf die Platzierung zugunsten der Hobbyfahrer und so hätte Frotscher die Position theoretisch geerbt. Der war am Start aber etwas zu enthusiastisch gewesen und hatte sich eine Zeitstrafe eingehandelt.

Der erst 16-jährige Micky Winkler, ebenfalls aus Schleiz, landete so für ihn überraschend auf dem obersten Treppchen. Zweiter wurde Christoph Weber vor dem Dänen Anders Stegger. Am zweiten Rennen der Supersport Open nahm Thomas Walther nicht teil. Frotscher lieferte dieses Mal einen regulären Start ab und holte sich den Sieg. Auf Zwei fuhr Rico Vetter vor seinem Schützling Micky Winkler. Die 750er-Wertung wurde in Rennen 1 von Steffen Ruckert, in Rennen 2 von Rene Hennemann gewonnen.

Mit 34 Fahrern war auch die Superbike Open-Klasse sehr gut besetzt. Wenig überraschend lagen die Tirsgaard-Brüder auch hier ganz vorn. Ihr einziger ernst zu nehmender Konkurrent war der junge Tim Holtz auf seiner Yamaha R1. In Rennen 1 setzte sich Simon Tirsgaard frühzeitig ab und kontrollierte das Feld von vorn, während hinter ihm Tim Holtz immer weiter Boden auf Steven Tirsgaard gutmachte und am Ende mit nur 0,06 Sekunden Rückstand Dritter wurde.

Für das Hauptrennen 2 am Sonntag hatte sich Tim fest vorgenommen, mindestens Steven Tirsgaard zu knacken und Platz 2 zu holen. Das Vorhaben wurde aber nur zum Teil umgesetzt. Tim kam zwar auf dem 2. Rang ins Ziel, allerdings nicht, indem er Steven hinter sich halten konnte sondern durch einen erneuten technischen Defekt an Simon Tirsgaards Motorrad. Der war schon vorn enteilt als ihn die Defekthexe traf. Durch den Ausfall rückte Steven auf Platz 1 und ließ Tim im Rennen auch keine Möglichkeit, auf ihn aufzuschließen.

Als deutscher Sicht bestehen berechtigte Hoffnungen, die Dominanz der Dänen bei der nächsten Veranstaltung zu brechen. Am 12. und 13. Mai finden die nächsten Rennen auf dem Lausitzring statt und ab da wird Tobias Kollan aus Berlin wieder ins Geschehen eingreifen. Der Sieger des BMW S 1000 RR Cups von 2017 ist durchaus in der Lage dazu. Ergebnisse und weitere Infos zur IBPM finden Sie unter www.bike-promotion.com.

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