Florian Alt: Jerez-Sieg in der spanischen Open-Class

Von Esther Babel
Als Testfahrer für Reifenhersteller Dunlop war Florian Alt auf der Yamaha R1 die letzte Runde zur Spanischen Meisterschaft im spanischen Jerez de la Frontera. Im zweiten Rennen holt er den Sieg in der Open-Class.

Das englische Entwicklerteam von Dunlop hatte eine Yamaha R1 aufgebaut, um mit Florian Alt Daten und Erkenntnisse unter Rennbedingungen zu sammeln. Nachdem Alt, der sonst in der Langstrecken-Weltmeisterschaft unterwegs ist, im Vorjahr tatkräftig an der Verbesserung des Vorderreifens mitgearbeitet hatte, stand nun die Performance des Hinterreifens im Fokus.

Schon der erste Anlauf bei der Spanischen Meisterschaft Anfang September in Valencia verlief positiv, Alt konnte den Lauf in der Open-Class gewinnen, war aber als Gesamtsechster hinter den Fahrern der Superstock-Klasse chancenlos. Auf den Sieger Carmelo Morales verlor er mehr als 1,5 Sekunden pro Runde. Am vergangenen Wochenenden nun der nächste Anlauf beim Rennen auf der GP-Strecke von Jerez.

«Der andalusische Himmel war ziemlich verhangen, als es am Freitag bei abtrocknender Strecke ins erste Training ging», berichtet Alt. «Immer mal wieder sorgten kurze Schauer zwar für gleich schwierige Bedingungen für alle Teams, für das Dunlop-Team war es aber eine besondere Herausforderung, weil noch gar keine Daten und Erfahrungswerte vorlagen.» Glatte zwei Sekunden blieb man hinter der Spitze zurück.

Am Samstag waren die Qualifyings und der erste Lauf angesetzt, und es regnete fast ständig. Alt fand kein Gefühl fürs Bike und auch nicht für den Reifen. Mehr als der elfte Startplatz war nicht drin. Im ersten Lauf fand sich Alt nach drei Runden auf dem achten Gesamtrang wieder. Doch ab der vierten Runde wurde er nach hinten durchgereicht, jede Kurve geriet zu einem Vabanque-Spiel und er rettete sich als Gesamt-14. ins Ziel, was zugleich den vierten Platz in der Open-Class bedeutete. «Der neue Prototypen-Hinterreifen hatte auf dem rauhen Asphalt in Jerez gar nicht funktioniert und schnell komplett abgebaut», so die Analyse.

Für das zweite Rennen am Sonntag hatte Alt die R1 ähnlich abstimmen lassen, wie es in der Endurance-Weltmeisterschaft und auch zuletzt bei seinem IDM-Gaststart auf dem Hockenheim-Ring erfolgreich funktioniert hat. Und das Risiko zahlte sich aus, bereits das Warm-­up geriet besser, sechstbeste Zeit. «Vor dem Rennen war noch etwas Zeit und ich wollte die Yamaha noch weiter an meinen extremen Fahrstil angepasst wissen», so Alt. «Die Dunlop-Techniker gingen auch diesen Weg mit.»

Beim Start ging alles gut und Alt konnte sich wieder auf den achten Platz vorarbeiten. «Leider machten sich Bremsprobleme bemerkbar», so sein Bericht. «Ich konnte als absoluter Spätbremser nicht genügend Druck aufbauen und verlor auf die Spitze zwei Sekunden pro Runde. Nach drei Runden stabilisierte sich die Bremse und ich begann meine Aufholjagd.» In der letzten Runde, nach einem harten Duell mit dem früheren britischen Grand-Prix Fahrer Kev Coghlan mit der Suzuki, sicherte er sich Gesamtrang 3 und den Sieg in der Open-Class, nur gute sechs Sekunden hinter Seriensieger Carmelo Morales auf BMW.

Mit Abstand schnellster Yamaha-Fahrer und zweitschnellsten Rundenzeit konnte sich Alt auf die Fahnen schreiben. «Ein sehr aufreibendes Wochenende», so seine Analyse. «An den ersten beiden Tagen haben wir kein Land gesehen, einmal auch verwachst und uns für den falschen Reifen entschieden. Am Sonntag dann der Durchbruch. Schade, dass die Bremse nicht richtig funktioniert hat, ich wäre sonst um den Gesamtsieg gefahren. Was mich besonders freut, ist, dass wir uns an meiner Abstimmung vom letzten Hockenheim-Rennen orientiert haben und mit dem Dunlop-Reifen richtig schnell waren. Tolle Erkenntnisse gewonnen. Danke an Dunlop für die Top-Reifen und für die bestens präparierte Yamaha und natürlich danke für das Vertrauen in mich.»

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