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Althea-Boss meint: BMW-Rückstand liegt an den Fahrern

Von Ivo Schützbach
BMW schickte mit Althea und Milwaukee 2016 zwei Teams in die Superbike-WM. Althea etablierte sich mit Jordi Torres und Markus Reiterberger als die klare Nummer 1, Milwaukee wechselte für kommende Saison zu Aprilia.

BMW liefert werksseitig Motoren und Elektronik, für die Chassis-Entwicklung sind die Teams selbst verantwortlich. Jordi Torres beendete die Superbike-Weltmeisterschaft auf Platz 6, Markus Reiterberger wurde nach einer schweren Rückenverletzung 16.

SPEEDWEEK.com sprach mit Althea-Boss Genesio Bevilacqua, wie er die Leistungen von Torres, Reiterberger, BMW und der Konkurrenz einschätzt.

Genesio, bist du mit den Ergebnissen 2016 zufrieden, oder hast du dir im ersten Jahr mit BMW gegen die Werksteams von Kawasaki und Ducati sowie Honda mehr erwartet?

Wir erhielten gute Unterstützung. Mit Raffaele De Rosa gewannen wir den Superstock-1000-Cup, Jordi Torres zeigte in der Superbike-WM gute Leistungen. Ganz zufrieden bin ich aber nicht. Mit unserem Paket, und den Möglichkeiten von Jordi, wäre mehr möglich gewesen, wir hatten aber einige Schwierigkeiten. Ein paar davon waren und sind schwer zu überwinden.

Wir haben gezeigt, dass das Potenzial sehr gut ist. Wenn wir aus den Erfahrungen von 2016 lernen, dann können wir dieses Jahr zulegen. Wir müssen uns steigern, die kommende Saison wird noch schwieriger. Aber wir wollen aufs Podium.

Markus tat sich schwer damit, so gute Ergebnisse wie Jordi zu erringen. Wir wollen, dass er sein altes Vertrauen in das Motorrad wiederfindet. Dann verpassen wir seiner Karriere einen Neustart – das ist das Ziel des ganzen Teams.

Viele Experten sind der Meinung, dass nur Werksteams die Superbike-WM gewinnen können. BMW ist Ende 2014 werksseitig ausgestiegen, ein Team wie Althea kann ein Chassis oder eine Schwinge niemals wie ein Werk entwickeln.

Da stimme ich nicht ganz zu, unsere Geschichte beweist das Gegenteil. 2010 und 2011 waren wir für das Motorrad selbst zuständig. Ducati stellte damals eine gute Rennmaschine, es gab jede Menge Erfahrung dafür. Es war aber auch so, dass wir viele Dinge am Bike ändern konnten, den Motor, die Schwinge und mehr.

Wir haben es hinbekommen – ich habe mein ganzes Geld dafür ausgegeben. Wir waren damals ein absolutes Privatteam und Carlos Checa wurde mit uns Weltmeister.

Ich stimme aber zu, dass es heute eher einem Traum gleicht, so ein Resultat noch einmal zu erreichen. Vor allem gegen so starke Kombinationen wie Kawasaki mit Rea und Sykes und Ducati mit Davies.

Der wahre Wert der Meisterschaft sind Rea, Sykes oder Davies, den Unterschied auf höchstem Level machen die Fahrer aus. Das ist für mich eindeutig. Wenn wir die Chance hätten Rea zu engagieren, könnten wir als Privatteam die Rennen anders angehen und erneut um den Titel kämpfen. In der Superbike-WM ist das möglich, ich glaube nicht, dass die Unterschiede zwischen den Motorrädern so groß sind. Der größte Unterschied zwischen Kawasaki und BMW sind die Fahrer.

Für dich sind Rea, Sykes und Davies als Top-3 in der WM 2016 auch die drei besten Fahrer der Meisterschaft?

Ja, sie machen den Unterschied aus – sogar auf einer Pedercini-Kawasaki.

Wir haben gesehen, wie Leon Haslam in Katar auf der Pedercini-Kawasaki Fünfter wurde.

Genau deshalb muss ich auf die Ursprungsfrage zurückkommen und der Meinung vieler Experten widersprechen. Die Geschichte gibt mir Recht.

Wird es Althea helfen, dass ihr 2017 das einzige BMW-Team seid?

Möglicherweise kann sich BMW so besser auf uns fokussieren.

Ich bin ganz realistisch: Mein Team, meine Fahrer und BMW bilden momentan nicht das beste Paket in der Weltmeisterschaft.

Schau dir das letzte Jahr an. Wir hatten Rea und Sykes, Davies und Giugliano. Bei Davies und Giugliano konnte man genau den Unterschied sehen zwischen einem guten Fahrer und einem Spitzenfahrer. Niemand kann genau sagen, auf welchem Level sich ein Motorrad befindet. Davies holt aus einem Motorrad immer mehr raus, als drinsteckt.

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