Tom Sykes: Unverständnis für die MotoGP-Denkweise

Von Ivo Schützbach
Kawasaki-Werksfahrer Tom Sykes

Kawasaki-Werksfahrer Tom Sykes

Ende 2008 zog sich Kawasaki aus der MotoGP-Klasse zurück, seit 2012 gehören sie in der Superbike-WM zu den tonangebenden Herstellern. Wie Werksfahrer Tom Sykes diesen Weg beurteilt.

«Kawasaki hat sich für diese Philosophie entschieden», meinte Tom Sykes zu dem Umstand, dass sich der japanische Hersteller werksseitig seit 2010 auf die Superbike-WM konzentriert.

Ende 2008 zog sich Kawasaki nach einer blamablen MotoGP-Saison zurück. Die Werksfahrer John Hopkins und Anthony West hatten die WM auf den Rängen 16 und 18 abgeschlossen.

Als bestes WM-Gesamtergebnis in der Königsklasse fördern die Geschichtsbücher bei Kawasaki das Jahr 1970 ans Tageslicht, als Ginger Molloy auf Kawasaki WM-Zweiter wurde. In Wirklichkeit lenkte er aber bei Platz 5 auf dem Nürburgring und bei Platz 7 in Opatija eine Bultaco. Er kassierte also 36 der total 106 Punkte auf Bultaco, nur 70 auf Kawasaki.

«Natürlich hätte ich gerne mal die Chance gehabt MotoGP zu versuchen, der dort notwendige Fahrstil würde perfekt zu mir passen», hielt Sykes im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Aber wir haben bei den Superbikes sehr viel Erfolg – weil sie sich komplett auf dieses Projekt fokussieren.»

Seit 2011 schloss Kawasaki die Fahrerwertung in der Superbike-WM nie schlechter als auf Rang 2 ab, 2012 (Sykes), 2015 und 2016 (jeweils Jonathan Rea) wurden sie Champion. Nach sechs von 26 Läufen 2017 führt Rea die Weltmeisterschaft erneut überlegen an, Sykes ist WM-Dritter.

Der Mann aus Huddersfield fährt seit 2009 fix in der Superbike-WM. Erst ein Jahr im Yamaha-Werksteam, seit 2010 für Kawasaki. Er eroberte 88 Podestplätze, davon 87 für Kawasaki. Alle seine 31 Siege, 38 Pole-Positions und 34 schnellste Rennrunden eroberte er für den Hersteller aus Kobe. Am 20. Juni 2016 verlängerte der Engländer seinen Vertrag mit Kawasaki bis ans Ende der Saison 2018.

«Ich habe aufgehört in MotoGP zu kommen», unterstreicht der 31-Jährige. «Die Türen dort sind so gut wie verschlossen, es fahren jede Menge Piloten MotoGP, denen ich weniger zutraue als den besten Superbike-Fahrern. Es gibt dort viele Spanier und Piloten die Geld mitbringen, um den Teams zu helfen. Oder Fahrer die nicht erwarten, dass sie bezahlt werden. Für mich ist das alles sehr seltsam. Ich wäre gerne mal MotoGP gefahren, weil es dort einige fantastische Teams gibt. Aber es besteht kein Interesse aus Fahrern, die aus anderen Paddocks kommen. Stattdessen holen sie lieber Jack Miller aus Moto3 oder Piloten aus Moto2, sie schauen nicht über ihr Fahrerlager hinaus. Ich akzeptiere das, aber es ist eine Schande. Schon ein Test wäre schön gewesen, um mein Potenzial zu sehen. Aber das wird nie passieren. Ich bin glücklich, bei den Superbikes Rennen zu gewinnen und um die Meisterschaft kämpfen zu können.»

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