Nach Horrorcrash: Jonathan Rea bekam einen Maulkorb

Von Ivo Schützbach
Pirelli versucht herauszufinden, weshalb der Reifen einen Schnitt bekam

Pirelli versucht herauszufinden, weshalb der Reifen einen Schnitt bekam

«An dieser Stelle ist man im vierten Gang und wirklich schnell», meinte Jonathan Rea (Kawasaki) zu seinem brutalen Highsider drei Runden vor Schluss des ersten Superbike-Rennens in Donington Park.

In der siebten Runde erbte Weltmeister Jonathan Rea die Führung von Chaz Davies, als dieser mit seiner Ducati in der Zielkurve ausrutschte. Anschließend führte das Kawasaki-Ass sieben Runden lang, musste sich aber mehrfach den Angriff seines Teamkollegen Tom Sykes erwehren.

«Eine Runde bevor mich Tom überholte, hatte ich am Kurveneingang, wenn du nicht am Gas bist, auf einmal üble Vibrationen», schilderte Rea. «Ich hatte Chattering am Vorder- und Hinterrad. Tom überholte mich und es wurde schlimmer und schlimmer. Ich dachte nur noch daran, wie ich das Rennen beenden und einige Punkte mitnehmen kann.»

Dann wurde der Nordire plötzlich von seiner Kawasaki katapultiert, bei Vollgas im vierten Gang. «Ich kann dir nicht sagen, wie schnell man da ist», meinte Rea zu SPEEDWEEK.com. «Aber ich kann dir versichern: schnell! Es war beängstigend. Das war, als hätte ein Heckenschütze auf mich geschossen, es gab keine Vorwarnung, nichts.»

Was ist die Ursache für deinen Abflug? «Ich weiß nicht, was ich sagen darf», grübelte der zweifache Weltmeister. «Es fühlte sich an, als wäre der Reifen von der Felge gesprungen oder explodiert. Ich weiß genau, was passiert ist, darf es aber nicht sagen. Jeder kann sich das Video ansehen, da sieht man es gut.»

«Wir können bestätigen, dass der Hinterreifen von Rea einen Schnitt hat», erfuhren wir bei Pirelli auf Anfrage. «Woher dieser Schnitt rührt, ob er den Crash verursachte oder beim Crash entstand, müssen wir herausfinden.»

«Rückblickend hätte ich aufhören sollen», bemerkte Rea. «Das hätte mein Motorrad gerettet, jetzt ist es Totalschaden. Für Sonntag muss mir das Team eine neue Maschine aufbauen, das ist auch für die Mechaniker frustrierend. Ich bin sehr enttäuscht.»

Von den zehn Rennen vor Donington gewann Rea sieben und wurde dreimal Zweiter. Es brauchte eine gehörige Portion Pech, um den 45-fachen Superbike-Laufsieger aufzuhalten. «Als ich führte, wusste ich genau, was ich mache», versicherte Rea. «Ich schonte meine Reifen und auch mich. Mir war klar, dass ich um den Sieg kämpfen kann, ohne Zweifel. Jetzt bin ich für das zweite Rennen umso motivierter – hoffentlich tut mir am Sonntagmorgen nicht alles weh. Ich habe mir nur die Fingerspitzen angeschlagen, sonst bin ich okay. Der Airbag ging gleich auf und schützte meinen Körper, auch mein Helm bekam einen heftigen Schlag. Letztlich hatte es Tom sehr einfach, zu gewinnen.»

Obwohl Rea leer ausging, führt er die Weltmeisterschaft mit 235 Punkten nach wie vor deutlich an. Seine nächsten Verfolger: Tom Sykes (185), Chaz Davies (169) und Marco Melandri (137).

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