Ducati-Star Chaz Davies: «Bin nur noch Außenseiter»

Von Sascha Weingrill
Chaz Davies will 2017 noch möglichst viele Siege einfahren

Chaz Davies will 2017 noch möglichst viele Siege einfahren

Nach dem beeindruckenden Saisonfinale 2016 setzte sich Chaz Davies für 2017 den WM-Titel zum Ziel. Die Dominanz von Kawasaki und einige andere Widrigkeiten durchkreuzen jedoch sein Vorhaben.

Eigentlich wollte sich Chaz Davies 2017 den Superbike-WM-Titel sichern, nachdem er 2016 die letzten sechs Saisonrennen eindrucksvoll für sich entschied. Mit diesem Selbstvertrauen startete er auch in die aktuelle Saison, doch durch technische Probleme und Stürze findet er sich aktuell nicht in der Position wieder, um den Kawasaki-Piloten Jonathan Rea und Tom Sykes den WM-Titel ernsthaft streitig machen zu können.

«Ich verspüre ein gemischtes Gefühl. Es waren ein paar gute, aber auch ein paar schlechte Rennen dabei. Generell bin ich mit dem bisherigen Saisonverlauf aber zufrieden», lautete das Zwischenfazit des Ducati-Piloten. «Die Highlights waren sicherlich Imola und Laguna Seca. Doch wir hatten einige Stürze in dieser Saison, eben auch nicht so gute Rennen, aber letztendlich ist es ok bis jetzt.»

Mit vier Siegen und weiteren sechs Podestplätze in 16 Rennen konnte Chaz Davies in dieser Saison bereits 226 Punkte sammeln – liegt somit auf dem dritten Gesamtrang. Unmittelbar vor ihm liegen allerdings Rea (1./341 Pkt.) und Sykes (2./282 Pkt.).

Die Enttäuschung, den WM-Titel nicht mehr aus eigener Kraft einfahren zu können, kann der 30-jährige Waliser nicht ganz verbergen. Doch ein Sturz im ersten Rennen von Aragón nach intensivem Schlagabtausch mit Rea, ein technischer Defekt in der vorletzten Runde im ersten Assen-Rennen und der folgenschwere Sturz im ersten Misano-Lauf haben den bisherigen Saisonverlauf stark beeinflusst. «Begonnen hat es in Aragón mit einer Enttäuschung im ersten Rennen. Ja und dann Misano. Dort im ersten Rennen eine Verletzung davonzutragen war wirklich schlimm und ein weiterer Rückschlag», so Davies. «Aber alles was zählt, ist, dass ich wieder zurückkam und gleich den Sieg im ersten Rennen danach holen konnte. Darauf bin ich wirklich stolz.»

Damit meinte der Waliser seinen eindrucksvollen Sieg in Laguna Seca, nur vier Wochen nach Misano. Die Sternstunde der aktuellen Saison erlebte Davies beim Ducati-Heimrennen in Imola. «Ja, Imola war speziell, es ist die Heimat meines Teams. Es waren so viele italienische Fans und Ducatisti vor Ort. Es gibt nicht viele die das erlebt haben, was ich erlebt habe. Als Ducati-Fahrer vor heimischem Publikum beide Rennen zu gewinnen, war wirklich äußerst speziell. Am liebsten hätte ich diesen Moment angehalten, um es länger zu genießen. Das war wirklich cool.»

Nach der Sommerpause sind noch insgesamt 250 Punkte zu vergeben. Davies hat aktuell bereits 115 Punkte Rückstand auf WM-Leader Rea. Seine WM-Chancen schätzt Davies nur noch verhalten ein. «Ich würde nicht auf mich wetten, ich bin mir nämlich selbst nicht sicher», grübelte Davies. «Mein Fokus liegt darauf, noch so viele Rennen wie möglich zu gewinnen, was bei der Form der Kawasaki-Piloten nicht einfach wird. Auch mein Teamkollege Marco Melandri ist in guter Form. Es wird sich weisen wie viele Rennen wir noch gewinnen können, aber für den Gewinn der Meisterschaft würde ich mich als Außenseiter-Tipp bezeichnen.»

Vielleicht gelingt ihm aber auch in dieser Saison wieder ein ähnlich starker Saisonabschluss wie 2016, wo er die letzten sechs Rennen für sich entscheiden konnte. Auf die Frage ob ihm das auch 2017 gelingen könnte, meinte Davies leicht zögernd und schmunzelnd: «In meinen Träumen ist das möglich. Doch in der Realität…weißt du, ich denke nie so weit voraus, sondern nur immer an das nächste Rennen und an die nächste Strecke. Wir nehmen jedes Rennen wie es kommt. Wir werden sehen, wie es läuft. Racing kann so unterschiedlich sein, es geht alles so schnell. Man hat nie eine Garantie. Garantieren kann ich aber, dass wir hart weiter arbeiten werden, um die Saison so abzuschließen wie in der abgelaufenen Saison.»

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