Zu leicht: Marco Melandri konnte Ducati kaum zähmen

Von Ivo Schützbach
Von Pole-Position aus zeigte Ducati-Werksfahrer Marco Melandri auf dem Lausitzring ein starkes zweites Rennen. Weshalb er nicht gegen Teamkollege Chaz Davies und WM-Leader Jonathan Rea (Kawasaki) ankam.

Als Vierter des ersten Rennens am Samstag durfte Marco Melandri am Sonntag vom vordersten Startplatz losbrausen. Bis zur sechsten Runde führte der Mann aus Ravenna das Feld an, von Beginn konnten ihm nur Weltmeister Jonathan Rea und Ducati-Teamkollege Chaz Davies folgen.

Erst überholte Rea Melandri, in der zwölften von 21 Runden übernahm Davies die Führung. Die drei lagen lange eng beisammen, die Pace war so hoch, dass es zu keinen Überholmanövern kam. Davies gewann 2,290 sec vor Rea und 4,388 vor Melandri.

«Ich habe jede Runde versucht, die zwei wieder zu überholen», unterstrich Melandri nach seinem achten Podestplatz in dieser Saison. «Vier Runden vor Schluss war ich an Johnny dran und wollte ihn in Kurve 6 überholen. Ich hatte aber nicht genügend Vertrauen, um härter zu bremsen. Ich verpasste diese Chance, er machte anschließend keine Fehler. Auf dem Lausitzring ist überholen schwierig. Kurve 1 war ein guter Platz für mich, dafür kam ich aber zu schlecht aus der letzten Kurve hinaus.»

Hat dir die Pole-Position geholfen oder hättest du von deinem normalen Startplatz 4 ein ähnliches Rennen gezeigt? «Das hätte nichts geändert», gab Melandri überzeugt von sich. «Entscheidend für das gute Resultat war nicht die Startposition, sondern mein Vertrauen ins Motorrad. Mein Gefühl am Sonntag war viel besser als am Samstag – obwohl ich mir in einigen Streckenabschnitten sehr schwer tat.»

Der WM-Vierte weiter: «Im Samstag-Rennen musste ich auf der Geraden ständig vom Gas, weil sich das Motorrad so aufschaukelte. Mein Problem ist meine Größe – ich bin klein. Wenn ich mit 30 Grad Schräglage Vollgas aus der letzten Kurve komme, musst du das Hinterrad stark belasten, weil es so viele Wellen hat. Wenn ich mein Gewicht nach hinten verlagere, habe ich auf dem Vorderrad zu wenig und das Motorrad macht zu starke Wheelies. Bleibe ich vorne, bewegt sich das Heck des Bikes. Egal wie ich es mache, es ist nicht einfach für mich. Ich bin so klein, ich kriege beim Start kaum die Füße auf den Boden. Im Topspeed hilft mir meine Größe, über die Wellen habe ich einen negativen Effekt.»

Acht Läufe vor Saisonende führt Rea die Weltmeisterschaft mit 381 Punkten an, dem Nordiren folgen Sykes (311), Davies (276) und Melandri (218).

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