Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Triple-M-Boss Moser: «Hätte gerne deutschen Fahrer»

Von Ivo Schützbach
Nächste Saison sehen wir mit Triple-M Honda zum ersten Mal seit 2013 wieder ein deutsches Team fix in der Superbike-WM. «Der nationale Aspekt ist für mich nicht so relevant», sagt Teamchef Matthias Moser.

Die deutschen Fans sind nicht eben verwöhnt, was heimische Fahrer oder Teams in der Superbike-WM betrifft. Es ist vier Jahre her, dass ein deutsches Team fix dabei war. Damals waren es sogar zwei: MR Ducati mit Max Neukirchner und das BMW-Werksteam mit Chaz Davies und Marco Melandri.

Für die Saison 2018 steigt das deutsche Team Triple-M aus der Superstock-1000-EM in die Superbike-WM auf und wird offizielles Satelliten-Team von Honda.

SPEEDWEEK.com sprach mit Teameigentümer Matthias Moser.

Matthias, machst du mit deiner Truppe aus diesem Jahr weiter, oder hast du neues Personal?

Ich habe einen neuen Chefmechaniker, alle anderen bleiben gleich.

Der größte Unterschied für euch zwischen Superstock und Superbike wird die Elektronik sein?

Ja. Aber Honda hat einen Elektroniker eingestellt, der für Honda und damit auch für uns arbeitet. Vicente Pechuàn Vilar ist ein Magneti-Marelli-Spezialist, mit ihm haben wir schon einiges gemacht. Er ist unser direkter Kontakt und ins Team integriert. Unser eigener Elektroniker setzt das dann um, wir sind gut aufgestellt. Ich glaube, dass wir diesbezüglich nicht weit zurückliegen. Vicente hat viel mehr Erfahrung mit Marelli als Ten Kate.

Wir haben vereinbart, dass über Honda sämtliche Daten ausgetauscht werden können.

Das Team Triple-M gehört dir, es ist in Italien stationiert. Wieso vermarktest du es nicht als deutsches Team?

Wir haben einen Slowaken, einen Tschechen, mich als Deutschen und drei Italiener.

Ich bin nicht so patriotisch, der nationale Aspekt ist für mich nicht so relevant. Aber natürlich hätte ich gerne einen deutschen Fahrer, es war aber keiner im Angebot.

Warum mache ich das Team? Ich mache das, weil Motorradrennen meine Leidenschaft sind. Die letzten zehn Jahre mit meinem Sohn Marc habe ich genossen, jetzt habe ich eine gute Chance etwas zu machen, was ich schon immer machen wollte. Ob da jetzt statt zwei Italienern zwei Deutsche arbeiten, ist doch egal. Wir leben in Europa, das ist ein europäisches Team, da bin ich stolz darauf. Die verstehen sich gut, die Serie ist europäisch geprägt, das repräsentieren wir mit unserer Teamzusammenstellung.

Kannst du dir mittelfristig vorstellen, auf zwei Fahrer aufzustocken?

Sicher, aber das ist teuer. Das muss auch Honda wollen und mittragen.

Dann ist auch ein deutscher Fahrer ein Thema?

Wenn Honda das will und mitfinanziert, dann kann ich das machen.

Aber ich bin kein Marc van der Straten, der riesige Mengen an Geld reinsteckt. Erstens habe ich diese Mengen nicht, und zweitens bin ich keiner, der das Geld gerne zum Fenster hinausschmeißt.

Was wir jetzt haben, ist die richtige Balance. Honda ist ein Partner, der diese Bezeichnung auch verdient. Ducati hat immer gesagt, wir wären Partner. Letztlich habe aber ich bezahlt und Ducati hat geliefert.

Mit Honda ist es so, dass beide Partner zu dem gemeinsamen Projekt beitragen. Ich will mit dem Team kein Geld verdienen, will aber auch keines verlieren. Mir geht es ausschließlich um den Rennsport. Um meine Leidenschaft, die ich schon immer hatte und die ich verwirklichen möchte. Die Partnerschaft mit dem größten Motorrad-Hersteller ist dafür die richtige Basis, die richtige Plattform.

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