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Leon Camier (Red Bull Honda): «Ursache im Chassis»

Von Ivo Schützbach
Da nicht alle Fahrer während der Superbike-Tests in Jerez einen Qualifyer-Reifen benützten, ist der vierte Platz von Leon Camier (Red Bull Honda) geschmeichelt. Doch Fortschritte sind unverkennbar.

Weil ein Qualifyer-Reifen in Jerez eine Verbesserung von bis zu einer Sekunde bringt, wird die Zeitenliste mächtig durcheinandergewürfelt, wenn einige Fahrer den weichen Gummi aufziehen lassen und andere verzichten.

Honda-Aushängeschild Leon Camier ließ gleich drei Qualifyer montieren und erzielte mit diesen auch seine drei besten Zeiten. In 1:39,608 min beendete der Engländer die zwei Testtage in Südspanien auf Gesamtrang 4. Nur die Kawasaki-Werksfahrer Tom Sykes und Jonathan Rea sowie Yamaha-Testfahrer Niccolò Canepa waren schneller.

Camiers Bestzeit mit Rennreifen: Nach eigenen Angaben 1:40,6 min. Das Team Red Bull Honda kommunizierte 1:40,3 min.

Je nachdem welche Zeit stimmt, war Camier auf Rennreifen Fünfter oder Siebter. So oder so, nach der Katastrophensaison 2017 sieht Honda endlich Licht am Ende des Tunnels. Sicher und deutlich schneller waren nur Sykes, Rea, Melandri (Ducati) und Laverty (Aprilia).

«Ich hätte mit Rennreifen schneller fahren können als 1:40,6 min», versicherte Camier SPEEDWEEK.com. «Aber ich habe mich mit viel Kleinkram herumgeschlagen, ich hatte nie die Chance das beste Setting zusammenzustellen und auf Rennreifen auf Zeitenjagd zu gehen. Ich wollte die Qualifyer nützen, weil ich lernen muss mit ihnen umzugehen. Insgesamt waren die beiden Tage gut, wir haben einige Fortschritte erzielt. Wir müssen lernen, wie wir das Meiste aus diesem Motorrad herausholen.»

Für Red Bull Honda geht es von Jerez weiter nach Portimao, wo sie am kommenden Sonntag und Montag zwei weitere Tage testen, bevor das Material nach Australien geschickt wird.

«In Portimao werden wir einige weitere Chassis-Teile probieren», erzählte Camier. «Mein erster Eindruck im November vom Chassis und der Schwinge sind richtig. Das Lenkverhalten am Kurvenscheitel und -ausgang muss deutlich besser werden. Das hat ein bisschen mit der Elektronik zu tun, ich sehe die Ursachen aber mehr im Chassis. Die Balance des Motorrads ist kritisch, es ist schwierig, diese richtig hinzubekommen. Jetzt ist sie okay, nun müssen wir das Gesamtpaket verbessern.»

Ein weiterer wichtiger Punkt für Portimao: Dort wird zum ersten Mal die neue Elektronik von Magneti Marelli zum Einsatz kommen. Den Jerez-Test bestritt Red Bull Honda noch mit der bisherigen von Cosworth.

Zeiten SBK-Test Jerez, Mittwoch, 24. Januar:

1. SBK Tom Sykes (GB), Kawasaki, 1:38,889* min
2. SBK Jonathan Rea (GB), Kawasaki, +0,581
3. SBK Niccolò Canepa (I), Yamaha, +0,635*
4. SBK Leon Camier (GB), Honda, +0,719*
5. SBK Marco Melandri (I), Ducati, +0,865
6. SBK Eugene Laverty (IRL), Aprilia, +0,987
7. SBK Jordi Torres (E), MV Agusta, +1,266*
8. SBK Alex Lowes (GB), Yamaha, +1,509
9. SBK Michael van der Mark (NL), Yamaha, +1,643
10. BSB Leon Haslam (GB), Kawasaki, +1,687
11. SBK Leandro Mercado (RA), Kawasaki, +1,750
12. SBK Loris Baz (F), BMW, +1,818
13. SBK Chaz Davies (GB), Ducati, +1,834
14. SBK Michael Rinaldi (I), Ducati, +1,973
15. BSB Luke Mossey (GB), Kawasaki, +2,149
16. SBK Toprak Razgatlioglu (TR), Kawasaki, +2,225
17. SBK Jake Gagne (USA), Honda, +2,311
18. STK Lorenzo Zanetti (I), Ducati V4, +2,337
19. SBK Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +2,522
20. SBK Yonny Hernandez (CO), Kawasaki, +2,918
21. STK Alessandro Delbianco (I), BMW, +3,093
22. SSP Raffaele De Rosa (I), MV Agusta, +4,826
23. SSP Kenan Sofuoglu (TR), Kawasaki, +4,933
24. SBK Ondrej Jezek (CZ), Yamaha, +4,987
25. SSP Hikari Okubo (J), Kawasaki, +5,582
26. SSP Ayrton Badovini (I), MV Agusta, +5,944
27. SSP Nacho Calero (E), Kawasaki, +6,447
* mit Qualifyer

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