Johnny Rea (Kawasaki): Nur 7 Mann in Japan helfen ihm

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea

Jonathan Rea

Weltmeister Jonathan Rea stapelt vor der Superbike-WM 2018 so tief wie möglich. Gleichzeitig ist der Kawasaki-Star überzeugt, dass er nur eine Handvoll Gegner haben wird.

2017 brauste Jonathan Rea in 26 Rennen 24 Mal aufs Podest, 16 Mal als Sieger. 556 WM-Punkte bedeuten Rekord, dreimal in Folge wurde kein anderer Fahrer vor dem Nordiren Weltmeister. Er ist der Favorit für die Ende Februar in Australien beginnende Weltmeisterschaft. Rea weiß aber auch, dass er die Messlatte für sich selbst extrem hochgelegt hat.

Jonathan, überrascht es dich, wie gut dein Motorrad trotz der ganzen Regeländerungen nach wie vor funktioniert?

Mitte letzte Saison hat mein Team damit angefangen, die neuen Regeln umzusetzen. Anfänglich waren wir sehr pessimistisch, wir wussten nicht was uns erwartet. Dann waren wir aber ab dem ersten Test in Jerez schnell. Dass ich schneller als letztes Jahr war, macht mich glücklich. Ich bin sehr stolz darauf, was das Team geleistet hat.

Werden diese Saison neue Gesichter an der Spitze mitmischen?

Schön wäre es, wenn Privatteams wie Althea oder Puccetti vorne mitfahren könnten, in der Realität sind die offiziellen Teams von Kawasaki und Ducati aber nur schwer zu schlagen. Yamaha hat einen Schritt nach vorne gemacht, Honda hat sich mit Camier und Gagne zwei gute Fahrer geangelt.

Es gibt für einige Teams Gründe optimistisch zu sein. Aber das ist jedes Jahr so, im Winter sind alle aufgeregt. Nach ein paar Rennen werden sich alle auf ihren Plätzen eingependelt haben.

Ich erwarte die gleichen Fahrer vorne. Natürlich Chaz Davies, Tom Sykes, Marco Melandri. Yamaha erwarte ich stark, deren Bike ist jetzt auf einem hohen Level. Von Eugene Laverty erwarte ich auch mehr, er ist ein sehr starker Fahrer. Nach einem Jahr bekommt er die Aprilia jetzt vielleicht so hin, wie er sie gerne haben will.

Kann dein Kawasaki-Kollege Toprak Razgatlioglu in seiner ersten WM-Saison auf deine Hilfe zählen?

Mich verbindet eine gute Freundschaft mit seinem Mentor Kenan Sogfuoglu und ich bewundere Toprak dafür, was er in der Superstock-Klasse erreicht hat. Diese Kawasaki ZX-10R war wirklich Standard, er hat mit ihr Unglaubliches geleistet.

Letztes Jahr beim Portimao-Test habe ich ihm geholfen, auch im Winter in Jerez. Momentan bin ich der Fahrer an der Spitze, in drei oder fünf Jahren wird es Toprak sein. Ich freue mich, wenn ich einem Kawasaki-Kollegen helfen kann. Wer weiß, vielleicht werden wir eines Tages Teamkollegen.

Wie läuft deine Kommunikation mit dem Team und Kawasaki Japan zwischen den Rennen ab?

Ich arbeite sehr eng mit meinem Crew-Chief Pere Riba zusammen. Er ist die Verbindung zwischen mir, dem Team und Kawasaki Japan. Wir haben auch eine gute Verbindung zu Projektleiter Matsuda. Speziell, wenn es um zukünftige Modelle geht.

Kawasaki ist ein kleiner Hersteller. Wenn ich mit dem Chassis- oder Motor-Verantwortlichen oder dem Projektleiter kommunizieren möchte, dann kann ich ihm eine Mail mit meinen Gedanken senden.

Meist läuft das über den Bericht ab, den wir nach jedem Rennwochenende schicken.

Wie groß ist die Rennabteilung von Kawasaki in Japan?

Mit uns arbeiten sechs oder sieben Leute, sehr wenige. Die Abteilung ist winzig.

Wenn du das Kawasaki-Werk besuchst: Würdigen die Arbeiter dort deine Leistungen?

100-prozentig. Überall im Werk und in den Bürogebäuden hängen Poster. Man darf nicht vergessen, dass Motorräder nur einen winzigen Teil bei Kawasaki Heavy Industries ausmachen. Drum freut mich das umso mehr.

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