WM-Zweiter: Nie war Tom Sykes in Australien so stark!

Von Ivo Schützbach
Kawasaki-Pilot Tom Sykes auf Phillip Island

Kawasaki-Pilot Tom Sykes auf Phillip Island

Tom Sykes erreichte im turbulenten zweiten Superbike-Lauf auf Phillip Island Platz 4. Ein technisches Problem an seiner Kawasaki bremste den Briten aus: «Ich dachte, das wird mein Rennen.»

Mit den Rängen 2 und 4 in den ersten beiden Rennen der Superbike-WM 2018 liegt Tom Sykes in der Gesamtwertung nun vor seinem Kawasaki-Teamkollegen Jonathan Rea. Nur Ducati-Ass Marco Melandri sammelte durch zwei Siege in Down Under mehr Punkte als Sykes.

17 Punkte trennen Sykes nach dem Rennwochenende auf Phillip Island von der WM-Spitze. Auf seinen Kawasaki-Teamkollegen Rea hat der Brite zwei Zähler Vorsprung. «Auf der einen Seite war ich hier sehr erfolgreich, auf der anderen fühle ich mich enttäuscht, denn ich dachte, dieses Rennen wäre meines. Das Bike fühlte sich gut an, aber in Runde 3 ereilte mich ein technisches Problem, das die Power der Maschine negativ beeinflusste», klagte Sykes. «Ich schaffte es ins Ziel, aber ich habe das Gefühl, dass mir ein viel besseres Resultat entrissen wurde. Das Manöver von Marco in der ersten Kurve war zudem nicht ganz sauber. Das kostete mich eine Sekunde. In zwei Runden konnte ich das wieder aufholen, das stimmt mich sehr positiv. Obwohl ich mehr hätte erreichen können. Das muss ich nun aber akzeptieren.»

Um welches technische Problem handelte es sich? «Die Power des Motors ließ nach, an einigen Stellen der Strecke fehlte mir so der Speed», berichtete der 32-Jährige. «Abgesehen davon, war das Set-up sehr gut. Mein Kurvenspeed war wirklich schnell. Nur wenige Runden vor Schluss konnte ich nochmal eine 1:31,1 min fahren. Es gibt viel Positives, was ich von diesem Wochenende mitnehmen kann. Aber ich war vor dem Rennen überzeugt, dass ich große Chancen auf den Sieg habe. Das sorgt bei mir für Gänsehaut, weil wir auf Phillip Island noch nie das stärkste Paket hatten. Ich bin sehr happy und will auf diesem Selbstvertrauen aufbauen.»

Wie steht Sykes zum vorgeschrieben Reifenwechsel zwischen Runde 10 und 12? «Das war schon seltsam, aber mein Team hat einen perfekten Job gemacht. Der Boxenstopp lief sehr gut. Das veränderte das Rennen aber sehr, denn manche Fahrer gingen in der zweiten Rennhälfte etwas zu übereifrig ans Werk», kritisierte Sykes. «Es war eine Einladung, etwas aggressiver zu sein. Doch unser Paket war heute gut für den Sieg. Nur die Umstände hielten mich davon ab, das zu nutzen. Hier hatten wir mit dem Set-up immer Probleme, aber nun waren wir unter den Stärksten oder sogar die Stärksten. Ich habe nicht die Punkte erhalten, die ich verdient hätte, aber immerhin bin ich WM-Zweiter. Das ist kein schlechter Start in die Saison. Ich danke meinem Team. Die Jungs gaben mir sehr viel Selbstvertrauen. In dieser Saison fühlt sich alles anders an.»

Doch Sykes übte auch Kritik am Kawasaki-Motor und den neuen Regeln für die Saison 2018. «Wir müssen uns den Topspeed ansehen. Die Ducati, Honda und Yamaha konnten mich auf der Gerade schnappen. Um zu überholen, musste ich viel auf der Bremse riskieren. Unser Motor ist im Moment nicht gut genug, um am Ende der Geraden zu überholen. Das müssen wir angehen. Die neuen Regeln haben sicher für Schwierigkeiten bei Kawasaki gesorgt, was ja alle wollten. Aber am Ende sind wir immer noch ein großartiges Team mit hervorragenden Fahrern. Wir müssen das alles in den Kurven ausgleichen, aber wir werden das Problem nun verstärkt angehen, um es den anderen nicht zu leicht zu machen», versicherte Sykes.

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