Dall’Igna (Ducati): «Dann ziehe ich den Ausstieg vor»

Von Ivo Schützbach
Gigi Dall’Igna: General Manager Ducati Corse

Gigi Dall’Igna: General Manager Ducati Corse

Ducati ist der erfolgreichste Hersteller der Superbike-WM, 2019 beginnt mit der 1000-ccm-V4 eine neue Ära. Rennsport-Chef Gigi Dall’Igna über Technik, Rennformat, Budgets und die Zukunft des Teams.

Seit Jahren ist Ducati der einzige Hersteller, der dem überragenden Kawasaki-Werksteam mit Rea und Sykes dauerhaft Paroli bieten kann. So auch dieses Jahr. Marco Melandri gewann beide Rennen in Australien, Chaz Davies einen Lauf in Buriram und Aragón. In der Gesamtwertung liegt Davies mit 162 Punkten aber bereits deutlich hinter Jonathan Rea (209). Und Melandri hat in Imola seinen dritten WM-Rang an Tom Sykes verloren, weil er von Yamaha-Werksfahrer Michael van der Mark abgeräumt wurde.

2018 fahren die Ducati-Piloten letztmals mit dem Zweizylinder 1199 Panigale R, ab nächster Saison kommt die neue V4-Maschine mit 1000 ccm zum Einsatz.

«Die Superbike-WM ist für mich und Ducati sehr wichtig», unterstrich Gigi Dall’Igna, General Manager Ducati Corse, als er sich in Imola mit einer kleinen Journalistenrunde zusammensetzte.

Gigi, wie beurteilst du die neuen technischen SBK-Vorschriften?

Verglichen mit letztem Jahr sind die Rennen etwas besser. Es ist wichtig für die Hersteller, die Organisatoren und Sponsoren, dass die Show besser wird. Dazu tragen diese Regeln bei.

Gefällt dir das Konzept mit einem Rennen am Samstag und einem am Sonntag?

Wenn ich zuhause bin ist es schön, dass ich ein Rennen am Samstag und eines am Sonntag sehen kann. Ob es für die Zuschauer an der Rennstrecke ein Vorteil ist, da bin ich mir nicht sicher.

Was hat sich dadurch für die Teams und Fahrer geändert?

Ich als Fahrer würde beide Rennen an einem Tag bevorzugen.

Man hat jetzt mehr Zeit Dinge zu ändern, aber auch mehr Zeit, um durcheinander zu kommen.

Was hältst du von der Idee, ein Sprintrennen am Samstag und zwei vollwertige Rennen am Sonntag zu fahren?

Drei Rennen sind viel, das ist nicht einfach für die Fahrer. Ich bin mir nicht sicher, ob das der Superbike-WM helfen würde.

Melandris Motorrad war die ganze Saison sehr instabil und wackelte auf den Geraden furchterregend, in Imola war es deutlich besser. Ist dieses Problem gelöst?

Wir haben während des Brünn-Tests einige Lösungen gefunden und in Imola war es viel besser. Ich will aber weitere Rennstrecken abwarten, bevor ich final sage, dass das Problem gelöst ist.

Warum hat nur Melandri dieses Problem?

Das Fahrergewicht spielt dabei eine große Rolle – und auch der Fahrstil.

Siehst du bei Ducati eine Zukunft für euren dritten Werksfahrer, Junior Michael Rinaldi?

Er fährt gut, wenn auch noch nicht über die gesamte Renndistanz. In der ersten Rennhälfte ist er sehr schnell, in Aragón und Imola hat er sich gut geschlagen. Ich gehe davon aus, dass er für lange Zeit Teil unserer Familie sein wird.

Wollt ihr im Werksteam mit drei Fahrern weitermachen?

Schwierig zu sagen, wir haben das Programm für 2019 noch nicht festgelegt. Wir werden mit Hauptsponsor Aruba darüber reden, danach weiß ich mehr.

Hat euer MotoGP-Budget einen Einfluss auf das Budget in der Superbike-WM?

Nein. Ducati muss in beiden Meisterschaften gewinnen. Wenn wir kein Budget haben, das uns in die Lage versetzt die Meisterschaft zu gewinnen, dann ist es nicht nötig dabei zu sein. Dann ziehe ich den Ausstieg vor.

Haben in Imola Leute aus dem Pramac-Team im Superbike-Werksteam gearbeitet?

Ja, ich will die Zusammenarbeit zwischen MotoGP und Superbike stärker machen, als das in der Vergangenheit der Fall war.

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