Johnny Rea: Kopfschütteln über Vermutungen der Gegner

Von Ivo Schützbach
WM-Leader Jonathan Rea

WM-Leader Jonathan Rea

In Imola gelang Jonathan Rea der erste Doppelsieg in der Superbike-WM 2018. Über Mutmaßungen der Konkurrenz, Kawasaki hätte neue Teile gebracht, kann der Weltmeister nur staunen.

Alleine 2017 eroberte Jonathan Rea sechs Doppelsiege, in diesem Jahr gelang ihm erst einer: Letztes Wochenende in Imola. Das erste Rennen gewann der Nordire souverän mit 3,7 sec Vorsprung auf seinen Kawasaki-Teamkollegen Tom Sykes. Im zweiten Rennen stürmte er von Startplatz 9 nach vorne, kämpfte den von Pole-Position gestarteten Ducati-Werksfahrer Chaz Davies nieder – und gewann mit 4 sec Vorsprung! Auf einer Strecke, auf der Ducati in der Favoritenrolle war.

Schnell mutmaßte die Konkurrenz, Kawasaki hätte während des Brünn-Tests vor Imola große Verbesserungen erzielt, mit möglicherweise neuen Komponenten. «Seit Brünn hat Kawasaki das stärkste Paket», urteile Ducati-Pilot Javier Fores.

«Ich weiß nicht, wovon er redet», grübelte Rea. «Dann haben wir schon das gesamte Jahr das stärkste Paket, denn wir haben seit dem Saisonbeginn nur die Balance der Maschine verändert. Das ist nur eine andere Abstimmung. Das ist wirklich frustrierend, denn wir erhielten keine Updates seit der ersten Version dieses Motors. Wir haben nichts Besonderes erhalten, sondern nur die Teile besser zusammengefügt. Ich pushe immer für mehr Power, mehr Power, mehr Power. Aber wenn du eine Drehzahl von maximal 14.100/min einhalten musst, aber eigentlich mit mehr als 15.000/min fahren könntest, dann sind dir die Hände gebunden. Du kannst nicht viel tun. Wie ich schon im letzten Jahr sagte: Wir müssen das Maximum aus dem Chassis herausholen. Showa arbeitet intensiv, mein Crew-Chief Pere Riba war in Japan und brachte einige Ideen des Suzuka-Bikes mit zum Brünn-Test. Sie funktionieren.»

Der WM-Leader gegenüber SPEEDWEEK.com weiter: «Ich wusste, dass mein Problem das Gefühl für die Maschine ist. Mit diesem Motor war die Balance des Motorrads plötzlich ganz anders. Auch wenn wir dieselben Settings wie im Jahr zuvor verwendeten, gab es große Unterschiede bei der Balance. Ich hatte Schwierigkeiten, ein gutes Gefühl für das Bike aufzubauen. Nun kommt es langsam. Es fühlt sich nicht wie die 2017-Maschine an, aber das geht auch nicht. Der Motor ist neu. In Imola erkannte ich, dass wir auf der Geraden nicht genug Power haben, um an Chaz vorbeizuziehen, aber er wechselt die Gänge zu einem anderen Zeitpunkt. So konnte ich länger mithalten. Er musste sehr schnell vom ersten in den zweiten Gang schalten, während ich im ersten Gang noch ein paar Meter weiterfahren konnte. In manchen Kurven war die Ducati stärker, in anderen die Kawasaki. Wir machen in unterschiedlichen Bereichen Zeit gut. Die meiste Zeit konnte ich aufholen, wenn er am Kurveneingang Fehler machte.»

Nach zehn von 26 WM-Läufen hat Rea 209 Punkte auf dem Konto, bereits 47 mehr als der Zweite Davies. Sykes als Dritter liegt schon bedenkliche 72 Punkte zurück.


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