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Kollision von Rea & Sykes: Zwei Verschwörungstheorien

Von Ivo Schützbach
Keine Freunde: Tom Sykes (li.) und Jonathan Rea

Keine Freunde: Tom Sykes (li.) und Jonathan Rea

Nach dem Sturz von Jonathan Rea im zweiten Superbike-Rennen in Brünn haben sich der Weltmeister und sein Kawasaki-Teamkollege gegenseitig die Schuld zugeschoben. Außerdem wurden allerhand Theorien aufgetischt.

Für die meisten Experten war es ein normaler Rennunfall. In der dritten Runde des zweiten Rennens überholte Rea Sykes am Eingang von Kurve 12 innen, wurde anschließend weit hinausgetragen, dann zog der Weltmeister wieder nach innen und seine Linie sowie die von Sykes überschnitten sich. Es kam zur Kollision, Rea versenkte seine ZX-10RR im Kiesbett.

Die Rennleitung untersuchte den Vorfall und wertete ihn als normalen Rennunfall. Die Offiziellen konnten keinen Vorsatz erkennen. Rea und Sykes beschuldigten sich anschließend gegenseitig, Freunde waren sie ja noch nie.

Jetzt eskaliert die Situation, beide wittern eine Verschwörung.

Rea sieht sich im Recht und die alleinige Schuld bei Sykes. Sein Argument: «Ich war außen, wo hätte ich hin sollen?»

Dass er die Kurve alles andere als auf einer normalen Linie fuhr, lässt er unerwähnt. Und dass die Rennleitung Sykes nicht bestrafte, erklärte er SPEEDWEEK.com so: «Du kennst dich in der Meisterschaft gut genug aus, um das zu verstehen. Ich habe der Rennleitung meine Sicht der Dinge dargelegt, wir sehen die Sache gleich. Für mich ist die Sachlage klar.»

Rea spielt darauf an, dass in der Superbike-WM alles unternommen wird, um ihn zu bremsen. Offiziell sagt das bei Promoter Dorna niemand, aber für die Spannung in der Meisterschaft ist es gut, wenn der Nordire mal leer ausgeht. Er liegt ohnehin schon wieder 65 Punkte vor dem Zweiten Chaz Davies (Ducati), obwohl die technischen Vorschriften in dieser Saison gegen Kawasaki arbeiten.

Interne Klärung

Sykes schilderte den Zusammenstoß so: «Er wurde in der Kurve rausgetrieben und versuchte anschließend auf die Ideallinie zurückzukehren. Da war aber schon ich. Jonathan Rea denkt, dass jeder aus dem Weg gehen muss, wenn er ankommt, so ist seine Mentalität.»

Nachdem er zur Rennleitung zitiert wurde äußerte Sykes den Verdacht, dass sein eigenes Team ihn angeschwärzt hätte. «Genau so sieht es für mich aus», unterstrich der Engländer. «In diesem Team haben verschiedene Leute verschiedene Motivationen. Er machte einen Fehler, ich soll schuld daran sein, das ist aber nicht der Fall. Was genau hinter den Kulissen ablief, weiß ich nicht. Ich wurde zur Rennleitung zitiert, da hatte Jonathan seine Geschichte bereits erzählt. Ich sah an seiner Reaktion neben der Rennstrecke, dass er nicht glücklich war. Vielleicht war er es, der sich beschwert hat.»

Offiziell kann sich nur der Teammanager bei der Rennleitung beschweren, was laut Biel Roda von Kawasaki nicht der Fall war. Es wäre auch völliger Unsinn: Wenn der eine Fahrer bereits im Kiesbett liegt und null Punkte bekommt, wird kein Team gegen den eigenen zweiten Fahrer Beschwerde einlegen und schlimmsten Falls eine Disqualifikation riskieren. So etwas wird intern geklärt.

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