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Was hinter den Superbike-Plänen für die Türkei steckt

Von Ivo Schützbach
Einmalig gastierte die Superbike-WM 2013 im Istanbul Park, 50.000 Türken feierten damals Supersport-Sieger Kenan Sofuoglu. Der 33-Jährige arbeitet am Comeback der prachtvollen Rennstrecke.

Die Superbike-WM in der Türkei wurde 2013 ein viel größerer Erfolg, als alle erwartet hatten. Zu verdanken war das einem Mann: Kenan Sofuoglu. Ob die seriennahe Weltmeisterschaft an den Bosporus zurückkehrt, hängt ebenfalls am Supersport-Rekordweltmeister.

«Wir sind offen für diese Möglichkeit, es liegt in Kenans Händen», verriet SBK Managing Director Daniel Carrera SPEEDWEEK.com. «Alles hängt davon ab, wie viel Unterstützung er von der Lokalregierung erhält. Wir fuhren schon einmal dort und wissen, dass es für beide Seiten betriebswirtschaftlich funktioniert. Damals war es allerdings so, dass die türkische Föderation Eigentümer der Rennstrecke war. Heute brauchen wir die Unterstützung der Regierung.»

Sofuoglu pflegt beste Beziehungen zum türkischen Präsidenten Recep Erdogan. Wird dieser bei den Wahlen im August bestätigt, könnte der Traum des 33-Jährigen in Erfüllung gehen, die Superbike-WM in seine Heimat zurückzubringen.

«Für 2019 ist es dann womöglich zu spät», bemerkte Carrera. «Ich habe Istanbul für nächstes Jahr nicht im Kalender – das Rennen könnte aber dazu kommen. Die Anlage ist vorhanden und wenn die Regierung dahinter steht…»

Auch wenn Sofuoglu im Mai seinen Rücktritt erklärte, würde es einen starken Lokalmatador geben: Toprak Razgatlioglu fuhr Ende Mai in Donington Park als erster Türke aufs Superbike-Podest (Platz 2), der talentierte Youngster startet auch 2019 für das Kawasaki-Team von Manuel Puccetti.

Mit offenen Armen

Formel 1 und MotoGP sind in der Türkei aufgetreten, die beiden wichtigsten Rennserien der Welt haben dem «Istanbul Park» aber 2011 und 2007 den Rücken gekehrt. Obwohl die Strecke von den Fahrern gelobt wird und die Anlage atemraubend schön ist – orientalisches Flair trifft auf Hightech.

Als die Rennstrecke 2004/2005 gebaut wurde, lag sie außerhalb der Metropole Istanbul, der nahegelegene Flughafen Sabiha Gökcen (benannt nach der ersten Kampfpilotin der Welt) war eben erst eröffnet worden. Inzwischen ist der Airport zu einem zweiten wichtigen Knotenpunkt neben dem Atatürk-Flughafen im europäischen Teil Istanbuls geworden. Es gibt Direktflüge in viele größere europäische Städte. Die Stadt hat sich bis zur Rennstrecke hin ausgedehnt, moderne 5-Sterne-Wohlfühloasen wie das Crowne Plaza und das Miracle Asia wurden aus dem Boden gestampft.

Istanbul begrüßte den Superbike-Zirkus 2013 mit offenen Armen. Am Rennsonntag war die Haupttribüne voll, riesige türkische Fahnen wurden gehisst. 50.000 Fans kamen in drei Tagen, 49.000 waren lediglich am Sonntag da. Was damals nach dem Supersport-Sieg von Kenan Sofuoglu abging, kann nur mit der Stimmung nach dem Endspiel bei der Fußball-WM verglichen werden.

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