Wieso Ex-MotoGP-Pilot Yonny Hernandez in SBK versagt

Von Ivo Schützbach
Yonny Hernandez

Yonny Hernandez

Vor seiner Debütsaison in der Superbike-WM sprach Yonny Hernandez (Pedercini Kawasaki) von Podestplätzen, nach 16 von 26 Rennen steht der Kolumbianer ohne eine Platzierung in den Top-10 da.

In fünf Jahren MotoGP hat es Yonny Hernandez auf drittklassigem Material zehnmal in die Top-10 geschafft, in Malaysia 2014 brillierte er auf Ducati als Siebter. Wegen seines spektakulären Fahrstils kam der Kolumbianer mit einigen Vorschusslorbeeren in die Superbike-WM, mehrere Teams hatten letzten Winter Interesse an ihm.

Hernandez landete bei Pedercini Kawasaki, Leon Haslam und Anthony West sind mit diesem Motorrad in die Top-5 gebraust. Nach 16 WM-Läufen steht der bald 30-Jährige aber noch ohne eine Top-10-Platzierung da.

«Er braucht mehr Zeit auf dem Motorrad», nimmt ihn Teamchef Lucio Pedercini in Schutz. «Nach wie vor versteht er die Reifen nicht sehr gut. Für ihn war das Jahr nicht so einfach. Zu den Rennen in Australien kam er von einem MotoGP-Test, dann ist er im ersten Rennen gleich wegen des Reifens gestürzt. Das war nicht gut für seinen Kopf, ihm fehlt es bei Überholmanövern nach wie vor an Vertrauen.»

Hernandez testete kaum mit der ZX-10RR, die Rennen in Donington Park verpasste er, weil er kein Visum bekam.

«Die Umstellung auf die Pirelli-Reifen ist sehr schwierig», unterstreicht Pedercini. «Als ich 2003 von Dunlop auf Pirelli umstieg, war ich in Valencia mit dem identischen Motorrad am gleichen Tag zwei Sekunden langsamer, weil mein Gefühl für diesen Reifen nicht so gut war. Dann habe ich gelernt – der eine Fahrer braucht dafür länger, der andere weniger lang.»

In der Vergangenheit redeten sich die Kundenteams stets darauf hinaus, dass sie nicht so gutes Material wie die Werksteams haben. Jetzt schreiben die Regeln vor, dass ein Kundenteam wie Pedercini die gleichen Bremsen, Federelemente, das identische Chassis, die gleiche Schwinge und Elektronik bekommt wie das Werksteam. Selbst die Maximaldrehzahl des Motors ist gleich. Den Unterschied machen dieses Jahr zum ersten Mal vor allem die Teams und Fahrer aus.

«Es stimmt, dass die Motorräder heute die gleichen sind», sagte Pedercini gegenüber SPEEDWEEK.com. «Aber wir erhielten die Teile zum Saisonstart in Australien, weder das Team noch der Fahrer hatten Erfahrung damit. Das Werksteam arbeitet mit diesen Teilen seit Juni letztes Jahr – das ist der Unterschied. Unser Problem ist immer das Gleiche: Ginge das Rennwochenende bis Dienstag, dann hätten wir auch die passende Abstimmung. Das Werksteam fährt bereits am Freitagnachmittag Long-runs, weil deren Set-up passt.»

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