Loris Baz (BMW) ernüchtert: «Haben zu viel geträumt»

Von Ivo Schützbach
Althea-BMW-Pilot Loris Baz sprach vom Podium, erhielt aber nur einen Sturz und einen neunten Platz als Ausbeute. Was beim Meeting der Superbike-WM in Misano schief lief.

Von der Euphorie, die Loris Baz nach Platz 4 am Freitag versprühte, war nach den zwei Superbike-Rennen in Misano nicht mehr viel übrig. Von Platz 6 am Samstag ins erste Rennen gestartet, rutschte der Althea-BMW-Pilot bereits in der ersten Kurve von der Strecke und fiel aus. Im zweiten Rennen blieb der Franzose fehlerfrei und kreuzte auf der neunten Position die Ziellinie.

SPEEDWEEK.com traf sich mit dem 25-Jährigen, um den Ursachen für das verpasste Ziel auf den Grund zu gehen. Denn sogar eine Podiumsplatzierung hielt Baz nach dem ersten Trainingstag für möglich.

Loris, am Freitag warst du so zuversichtlich, konntest dann aber schon am Samstag in der Superpole deine Erwartungen nicht erfüllen. Was ist passiert?

In meiner Superpole-Runde hatte ich einen Bock drin, sonst wäre es sicher ein Platz in Reihe 1 geworden. Aber insgesamt war unsere Pace in Misano gut, auch mit gebrauchten Reifen. Der Fehler im ersten Rennen hat es uns auch im zweiten schwer gemacht.

Von außen sah es nach dem alten Problem aus: Wenn die Strecke viel Grip bietet, ist die BMW schnell, ohne Grip kommst du in Schwierigkeiten?

Ja, so sah es vielleicht aus. Überholen ist hier aber sehr schwer, nur Johnny Rea konnte mehrere Gegner überholen. Wenn man weiter vorne starten kann, macht das einen großen Unterschied.

Deshalb der Sturz im ersten Rennen?

Das war leider ein Zwischenfall bei Rennbeginn, der immer mal passieren kann. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal in der ersten Kurve gestürzt bin und das Rennen nicht fortsetzen konnte. So war es halt.

Warum war das Überholen so schwer?

Selbst Rea tat sich schwerer als sonst. Er brauchte mehrere Anläufe, bis er an Davies vorbei kam. Mein Rückstand zur Spitze blieb lange gleich, erst später fiel ich immer weiter zurück. Im zweiten Rennen wäre mir mehrfach fast das Vorderrad weggerutscht, viel häufiger als am Samstag. Vielleicht machte es das schwerer.

Also war es nur Pech?

Ich finde, dass wir mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln ein gutes Rennwochenende hinter uns gebracht haben. Unser Speed war in dieser Saison noch nie so gut, wir haben nur 13 sec auf den Sieger verloren.

Sonst hätte ich nicht von den Top-5 oder dem Podium gesprochen. Das ganze Team hoffte auf ein solches Ergebnis und ich habe umso mehr gepusht, um das zu erreichen. Vielleicht haben wir ein wenig zu sehr geträumt, man will dann immer mehr. Das Bike fühlte sich zwar gut an, man kann Kawasaki aber nicht innerhalb so kurzer Zeit einholen. Unser Paket ist noch immer dasselbe.

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