Tom Sykes glaubt: «Mein Speed ist nicht das Problem»

Von Ivo Schützbach
Tom Sykes hat noch kein Team für 2019

Tom Sykes hat noch kein Team für 2019

Seit 2016 haben in der Superbike-WM nur Kawasaki, Ducati und Yamaha Rennen gewonnen. Tom Sykes ist überzeugt, dass er nach wie vor alle Fertigkeiten hat, um Weltmeister zu werden.

105 seiner 106 Podestplätze in der Superbike-WM hat Tom Sykes auf Kawasaki erobert. Lediglich sein erster 2008 in Donington Park gelang ihm als Wildcard-Fahrer auf Suzuki.

Hinter Jonathan Rea ist Sykes der zweiterfolgreichste Kawasaki-Fahrer, aber nach dieser Saison endet die neunjährige Zusammenarbeit. Sykes brachte Kawasaki zurück auf die Siegerstraße, 2013 eroberte er nach 20 Jahren endlich wieder den WM-Titel für den japanischen Hersteller.

Aufgrund der Reglementsänderungen passte die ZX-10RR die letzten Jahre immer weniger zu Sykes’ Fahrstil, der Engländer glaubt, dass ihm andere Motorräder mehr liegen würden – und er mit diesen erfolgreicher sein könnte.

Kawasaki tritt 2019 mit dem Duo Johnny Rea und Leon Haslam an, Yamaha setzt weiterhin auf Michael van der Mark und Alex Lowes. Ducati wird mit Chaz Davies verlängern, für den zweiten Platz kommen Marco Melandri, Michael Rinaldi, Javier Fores, Alvaro Bautista, Scott Redding und Tom Sykes in Frage.

Fällt für Sykes die Türe bei Ducati zu, bekommt er keinen Platz in einem der drei besten Teams der letzten drei Jahre.

Red Bull Honda hat starkes Interesse am 32-Jährigen aus Huddersfield, Milwaukee-Teamchef Shaun Muir ebenso. Bei Shaun Muir Racing (SMR) steht aber noch nicht fest, ob es mit Aprilia weitergeht oder ob ein Wechsel zu BMW oder Ducati erfolgt.

Sykes spricht auch mit Yamaha, dort werden je nach Budget im neuen Satelliten-Team von Mirko Giansanti (GRT) eine oder zwei Werks-R1 zum Einsatz kommen. Ein etablierter Fahrer wie Sykes oder Melandri wird nur dann verpflichtet, wenn es zwei Motorräder gibt. Ansonsten wird ein Supersport-Pilot wie Sandro Cortese oder Lucas Mahias genommen.

Was für Tom Sykes bei Red Bull Honda spricht: Das Team will unter allen Umständen den schnellsten verfügbaren Fahrer, der Speed des Pole-Rekordhalters (46) ist unbestritten. Und Honda Motor Europe kann ihm ein ordentliches Gehalt zahlen – angesichts seines Scheidungskriegs kein schlechtes Argument. Außerdem glaubt Sykes, dass in der Fireblade deutlich mehr steckt, als wir seit 2017 zu sehen bekommen.

«Es hilft mir nicht, dass mein Teamkollege bei Kawasaki fantastisch fährt und Rennen gewinnt», ist Sykes bewusst. «Über mich wird deshalb sehr schnell gerichtet. In Wirklichkeit ist es aber so, dass ich nur deshalb strauchle, weil ich nicht so fahren kann, wie ich das gerne würde. Mit Qualifyer verhält sich die Kawasaki anders, mit diesem Reifen geht mir alles leicht von der Hand und es fühlt sich natürlich an. Dann ist das Motorrad so, wie ich es haben möchte. Ich bin nicht dumm, ich erwarte nicht, dass ich einen 21-Runden-Qualifyer bekomme. In der Vergangenheit war es aber so, dass sich das Bike immer so anfühlte. Dafür haben mein Crew-Chief Marcel Duinker und ich hart gearbeitet. Vielleicht bin ich in Zukunft wieder in der Lage, mein wahres Potenzial zu zeigen.»

«Mein Ziel ist, noch einmal Weltmeister zu werden», unterstrich Sykes im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Mein Speed ist nicht das Problem. Ich bin überrascht, wie schnell ich auf der Kawasaki bin. Wenn das Bike nur ein bisschen anders wäre, könnte ich deutlich schneller fahren. Trotzdem qualifiziere ich mich regelmäßig für Startplatz 1. Ich will für die Zukunft ein Paket, mit dem ich meinen Speed über die Renndistanz ausspielen kann. Auf Kawasaki hatte ich den größten Erfolg, als es noch erlaubt war, sehr leichte Teile im Motor zu verbauen, das kam meinem Fahrstil entgegen. Ich fahre mehr Stop-and-Go als die meisten anderen. Deshalb will ich das Motorrad mit den meisten Renngenen.»

Ducati, Yamaha, Honda: Welcher Motor passt am besten zu deinem Fahrstil? «Ich will nicht auf andere Hersteller eingehen. Es muss reichen, dass ich beschrieben habe, was ich von einem Motor erwarte.»

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