Nach Mafia-Skandal: Grillini Suzuki kehrt zurück

Von Kay Hettich
Bei der Teampräsentation im Dezember 2017 war die Welt von Andrea Grillni (2. v.l.) noch in Ordnung

Bei der Teampräsentation im Dezember 2017 war die Welt von Andrea Grillni (2. v.l.) noch in Ordnung

Durch die Verhaftung von Teamchef Andrea Grillini im Januar fehlte Suzuki als Hersteller in der Superbike-WM 2018. Nach seinem Freispruch will der Italiener behutsam wieder zurück ins Geschäft.

Das Grillini-Team wollte mit der neuen Suzuki GSX-R1000 an der Superbike-WM 2018 teilnehmen, als Fahrer wurden Haudegen Roberto Rolfo und der junge Gabriele Ruiu. Doch kurz nach der Teampräsentation im Ende Dezember 2017 in Monaco wurde Teamchef Andrea Grillini verhaftet, der bei einer Großrazzia der italienischen und deutschen Polizei gegen die kalabrische Mafia ins Visier der Ermittler geriet.

Der in Monaco lebende Bolognese soll über Jahre mit fingierten Rechnungen Geldwäsche betrieben haben, die Polizei sprach von bis zu 50.000 Euro pro Woche – 2,6 Millionen Euro im Jahr. Sie gingen davon aus, dass das Rennteam dafür missbraucht wurde. Durch das Aus schrumpfte das Feld auf nur 19 Piloten und Suzuki fehlte als achter Hersteller.

Doch nach Monaten der Ermittlungen haben sich die Vorwürfe gegen den 41-Jährigen nicht erhärtet. Die Anschuldigungen wurden zwar fallengelassen, der ramponierte Ruf wird Grillini dagegen noch länger begleiten.

Nun bemüht sich Grillini, sein Team wieder auf die Beine zu stellen. «In den vergangenen Monaten habe ich immer über den Moment nachgedacht, an dem ich wieder meinen Job erledigen kann», sagte Grillini. «Wir hatten alles vorbereitet, um eine weitere Saison in der Superbike-WM zu beginnen, dann hat sich plötzlich alles geändert. Ich bin glücklich, dass ich jetzt wieder über sportliche Dinge sprechen kann.»

Trotz des Angebots der Dorna, in die Superbike-WM zurückzukehren, entschied sich Grillini zu einem Engagement in der Endurance-WM. «Die Dorna hat die Türe für uns immer einen Spalt offen gelassen, aber die SBK-Saison ist schon bald zu Ende. Deshalb werden wir in die Endurance-WM wechseln, dort ist nicht so viel Rummel und weniger Druck. Ich muss den Organisatoren danken, dass sie unsere Bewerbung sofort angenommen haben.»

Sein Debüt in der Endurance-WM gibt das italienische Team, das fortan 'GSM Racing' heißt,  am kommenden Wochenende beim 24-Stunden-Rennen Bol d'Or in der Superstock-Klasse mit Suzuki.

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