Weshalb Chaz Davies Verhandlungen mit Yamaha abbrach

Von Ivo Schützbach
Chaz Davies steht bis Ende 2020 bei Ducati unter Vertrag

Chaz Davies steht bis Ende 2020 bei Ducati unter Vertrag

Mitte November testet Ducati-Werksfahrer Chaz Davies im MotorLand Aragon erstmals die neue V4. «Wie gut das Motorrad sein wird, weiß keiner», sagt der dreifache Superbike-Vizeweltmeister.

Im August verlängerte Chaz Davies seinen Vertrag mit Ducati um weitere zwei Jahre, der Waliser wird auch 2019 und 2020 für deren Superbike-Werksteam fahren. Mit dann sieben Jahren für den Hersteller aus Borgo Panigale ist Davies der längst gediente Ducati-Werksfahrer in dieser Klasse.

Obwohl für Ducati, Hauptsponsor Aruba und Davies schon früh klar war, dass sie gemeinsam weitermachen wollen, war die Vertragsverlängerung kein Selbstläufer, wie der 32-Jährige im Interview mit SPEEDWEEK.com verriet.

Chaz, du wirst 2019 deine sechste Saison für das Ducati-Werksteam fahren. Hattest du Alternativen, als du deinen Vertrag verlängert hast?

Ich hatte seriöse Gespräche und Treffen.

Mit wem?

Zähl 1 und 1 zusammen.

Mit Kawasaki und Yamaha?

Bei den Grünen war schon früh klar, welche Richtung sie einschlagen würden. Bleiben die anderen.

Es hat nur deswegen so lange gedauert, dass ich mich mit Ducati geeinigt habe, weil ich genau wissen wollte, wie es mit der V4 läuft. Ich vertraue Ducati, aber ich wollte es aus ihrem Mund hören.

Was haben sie dir versprochen?

Sie können mir natürlich nichts garantieren, das habe ich auch nicht verlangt. Ich wollte nur wissen, wie die Pläne aussehen. Du kannst ein Motorrad bauen, das du für das beste der Welt hältst. Aber wenn du damit auf die Rennstrecke gehst, stellt sich unter Umständen heraus, dass dem nicht so ist.

Ich wusste, dass sie mir nicht versprechen können, wie gut die V4 sein wird, das weiß keiner.

Als die V2-Panigale damals auf die Rennstrecke kam, wurden einige Leute überrascht und Ducati erlebte schwierige Jahre.

Das Motorrad stand 2013 mit Carlos Checa in seinem ersten WM-Lauf auf Pole.

Und das war wahrscheinlich das Schlimmste, was passieren konnte. Jeder dachte, das Motorrad wäre bereit, aber das war es nicht. Es dauerte über ein Jahr, bis es bereit war.

Aber ich vertraue Ducati. Sie wissen, was sie mit der V4 machen wollen und überzeugten mich.

Stimmst du Ducati zu, dass der Twin das Ende seines Lebenszyklus erreicht hat?

Das ist nach wie vor ein sehr gutes Motorrad. Ducati weiß mehr über Zweizylinder als sonst jemand. Du kannst in der Superbike-WM keine Rennen gewinnen, noch nicht mal aufs Podium fahren, wenn die Zeit des Motorrads abgelaufen ist. Unser Motorrad ist nicht veraltet, es ist nicht tot, sondern nach wie vor sehr gut und konkurrenzfähig. Aber es hat seine Macken. Dieses Jahr hatten wir sehr mit dem Drehzahllimit zu kämpfen, mit unserer Getriebeübersetzung ist das Drehzahlband sehr schmal. Mit nur zwei Zylindern ist es auch schwieriger mit der Elektronik.

Es ist an der Zeit, den nächsten Schritt zu machen. Ich bin mir sicher, dass die V4 einige Vorteile mit sich bringt.

Du hast mir im Sommer gesagt, dass dich Ducati davon überzeugen muss, dass du ab FP1 auf Phillip Island im Februar 2019 ein siegfähiges Bike hast. Bist du jetzt davon überzeugt?

Ich glaube an sie, sicher. Es ist das Ziel, für FP1 auf Phillip Island bereit zu sein. Ich meine wirklich bereit. Ich will dann nicht hören, dass das das erste Rennen ist und wir erst noch entwickeln müssen. Natürlich schreitet die Entwicklung immer voran, aber ich will für das erste Rennen ein gut aufgestelltes Paket.

Du fährst die V4-Rennversion zum ersten Mal Mitte November in Aragon. Früher war nicht möglich?

Würde ich vor den Wintertests die V4 fahren, müssten sie einen der Testtage von Pirro oder Zanetti für mich opfern. Sie haben eine Zu-erledigen-Liste, die ist so lange wie ihr Arm. Auch wenn ich der nächstjährige Werksfahrer bin, kann ich nicht einfach kommen und ihr Testprogramm stören, ich habe ihre Arbeit zu respektieren.

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